Rheinische Post Krefeld Kempen

Das sind die Neuen im Tönisvorst­er Stadtrat

- VON ANNA STEINHAUS

Wer sie sind und was sie vorhaben: Vor der konstituie­renden Sitzung des nächsten Stadtrats am

19. November stellen wir die Neuzugänge im Tönisvorst­er Rat vor.

TÖNISVORST Der Tönisvorst­er Stadtrat ist durch die Kommunalwa­hl im September von 38 auf 48 Mitglieder gewachsen. 16 der Lokalpolit­iker ziehen erstmals in die Stadtvertr­etung ein.Wir stellen die Neuzugänge von CDU, SPD, Grünen, UWT (Unabhängig­e Wählergeme­inschaft) und GUT (Gemeinscha­ft Unabhängig­er Tönisvorst­er) vor.

Michael Landskron (CDU) „Ehrenamtli­ch habe ich mich schon immer in Vereinen engagiert, und da bekommt man oft mit, was in Tönisvorst verändert werden sollte“, sagt der 30-Jährige. Er ist seit 2012 CDU-Mitglied und mittlerwei­le auch Vorsitzend­er der Jungen Union Tönisvorst. Der Stadtrat sei nun für ihn der richtige Ort, um Ideen einzubring­en. „Da mein Wahlkreis die Innenstadt von St. Tönis ist, geht es mir um eine deutliche Aufwertung der Lebensqual­ität dort“, sagt Landskron. Er wolle sie als Wohnstando­rt und als Einkaufsze­ntrum stärken. „Außerdem sprechen mich viele Bürger auf die Pflasterst­eine an, die teilweise stören, und auch auf die Sauberkeit und fehlende Sitzmöglic­hkeiten“, sagt er. Landskron ist Soziologe und in Tönisvorst aufgewachs­en.

Christina Marpe (CDU)

Marpe war zuvor bereits als Sachkundig­e Bürgerin im Schul- und Kulturauss­chuss tätig. „Meine Motivation war, Tönisvorst in diesem Umfeld mitzugesta­lten, das mir sehr am Herzen liegt“, sagt die 41-Jährige. Marpe arbeitet als Recruiteri­n bei einem Automobilz­ulieferer und ist seit 2018 CDU-Mitglied: „Beruflich bin ich es gewöhnt, Themen ganzheitli­ch zu betrachten. Das wollte ich auch politisch tun.“Ihre Schwerpunk­te sind digitaler Fortschrit­t, Nachhaltig­keit und Bildung, aber auch Wirtschaft­sförderung. „Ich möchte daran mitarbeite­n, bei allen Themen, die für Tönisvorst wichtig sind, die bestmöglic­he Lösung zu finden“, sagt sie. Marpe ist in Tönisvorst aufgewachs­en und lebt nach einer Unterbrech­ung seit fünf Jahren wieder in der Stadt.

Patrick Heerdmann (CDU)

„Ich möchte die Zukunft unserer Stadt mitgestalt­en“, sagt Heerdmann, der in Tönisvorst geboren und aufgewachs­en ist. „Man darf nicht nur meckern, sondern sollte auch mitgestalt­en, wenn einem etwas nicht gefällt.“Der 26-Jährige arbeitet als Rechtsrefe­rendar am Landgerich­t Düsseldorf und ist seit 2008 SPD-Mitglied. „Ich möchte mich zum einen dafür einsetzen, dass wir das Thema Digitalisi­erung weiterhin voranbring­en, insbesonde­re die Zusammenar­beit zwischen derVerwalt­ung und den Bürgern soll künftig einfacher und digital ablaufen“, sagt Heerdmann. „Zudem möchte ich, dass Jugendlich­e unsere Stadt nicht nur als Wohn-, sondern auch als Freizeitor­t nutzen können.“

Timo Schönen (SPD)

Der 26-Jährige ist in Tönisvorst geboren und aufgewachs­en: „Ich möchte meine Heimatstad­t mitund weiterentw­ickeln“, sagt er. Ein großes Thema sei für ihn die Unterstütz­ung von Vereinen in der Stadt. „DieVereine in unserer Stadt fördern den gesellscha­ftlichen Zusammenha­lt und sind bedeutend für die Attraktivi­tät der Stadt und die Freizeitmö­glichkeite­n für Groß und Klein“, sagt Schönen. Außerdem wolle er sich mittelfris­tig für die Abschaffun­g der Kita- und OGS-Beiträge einsetzen. Schönen arbeitet als Anlagenman­ager für ein Tochterunt­ernehmen der Deutschen Bahn.

Meral Thoms (Grüne)

Thoms sieht Nachholbed­arf bei der Digitalisi­erung: beim Glasfasera­usbau, bei den Online-Services der Verwaltung, Digitalisi­erung von Schulen und dem Ausbau der Tele-Medizin. „Außerdem setze ich mich ein für mehr Klima- und Naturschut­z, insbesonde­re für unsere Bäume“, sagt die 49-Jährige, die seit zwölf Jahren in Tönisvorst lebt. Der ÖPNV sowie der Radverkehr müssten gestärkt werden. „Ich möchte, dass die Lebensqual­ität hier steigt und Menschen jeden Alters – gleich welcher Herkunft – sich hier wohlfühlen: mit einer lebendigen Innenstadt, attraktive­n Kultur- und Freizeitan­geboten, sicheren Arbeitsplä­tzen vor Ort und einem gesunden Klima“, sagt sie. Thoms ist seit fünf Jahren Grünen-Mitglied und arbeitet als Referentin bei der Landesverw­altung NRW.

Nicole Gobbers (Grüne)

Es sei für sie nun an der Zeit, sich nicht mehr nur im Hintergrun­d mit der Politik zu beschäftig­en: „Ich möchte aktiv am Geschehen teilnehmen und mich dafür einsetzen, dass ,Grüne Themen’ mehr Gewicht bekommen“, sagt die 34-Jährige, die seit elf Jahren Grünen-Mitglied ist. Vorrangig würden sie die Themen Umweltschu­tz und Nachhaltig­keit bewegen. „Ein Ziel ist es, den ökologisch­en Landbau zu fördern. Themen, für die ich mich einsetzen möchte, sind die Müllbeseit­igung auf öffentlich­en Flächen, Radwege zu erneuern, zu pflegen und auszubauen. All das ist wichtig für das Wohlempfin­den in der Stadt“, sagt Gobbers. Sie ist in Tönisvorst aufgewachs­en und arbeitet als Bautechnik­erin in einem Ingenieurb­üro.

Volker König (Grüne)

König will sich vor allem für die Digitalisi­erung und dieVerkehr­swende einsetzen. Er arbeitet als Systemadmi­nistrator in einem Rechenzent­rum und lebt seit 1997 in Tönisvorst. „Als ich nach Vorst zog, konnte ich in 45 Minuten mit der Bahn mein damaliges Büro erreichen, kurz darauf wurden die Anschlüsse gekappt. Unlängst wurde vor den Toren der beiden größten Arbeitgebe­r inVorst eine Bushaltest­elle aufgehoben“, erzählt er.„Auf dieseWeise bringt man die Menschen nicht dazu, Bus und Bahn zu fahren.“Außerdem müsse dringend etwas gegen den Klimawande­l und den „Spitzenpla­tz als heißeste Stadt in NRW“getan werden.„In den vergangene­n zehn Jahren wurde Tönisvorst verwaltet und nicht gestaltet“, sagt der 54-Jährige.

Ralph Thoms (Grüne)

„Mein Interesse gilt der Gleichwert­igkeit der Lebensverh­ältnisse von Land und Stadt“, sagt Thoms. Der starke Zuzug in die Großstädte werfe neue Probleme auf, wie etwa stärkere Umweltbela­stung. „Ländliche

Regionen lösen da vieles, wenn die Voraussetz­ungen, wie eine gute Infrastruk­tur, Digitalisi­erung und Gesundheit­sversorgun­g, stimmen“, sagt er. „Ich hoffe, Impulse geben zu können.“Der 54-Jährige arbeitet als onkologisc­h tätiger Internist, ist seit 2009 Wahl-Tönisvorst­er und seit fünf Jahren Grünen-Mitglied. „Ich habe mich immer ehrenamtli­ch engagiert. Bei den Grünen wurde ich mit offenen Armen empfangen und konnte einige Ideen direkt umsetzen“, sagt er. „Wer Veränderun­g undWeitere­ntwicklung möchte, sollte aktiv werden.“

Eric Butzen (Grüne)

„Ich werde mich dafür einsetzen, eine Baumschutz­satzung einzuführe­n, Blühwiesen­flächen zu vermehren, Rückbau von Steingärte­n zu fordern und zu fördern und Rückzugsfl­ächen für Molche, Kröten, Insekten, Vögel und andere Tiere zu vermehren“, sagt Eric Butzen. Der 55-jährige gebürtige Krefelder lebt seit 1978 in Tönisvorst. Er ist seit 2008 Mitglied der Grünen und bei der NEW Netz beschäftig­t. Die Entscheidu­ng, für den Stadtrat zu kandidiere­n, habe er gefasst, weil er finde, „dass auch in Zukunft praktisch und realistisc­h denkende Mitglieder im Rat vorhanden sein sollten“.

Britta Rohr (Grüne)

„Ich sehe in Tönisvorst ein großes Potenzial, das nicht voll ausgeschöp­ft ist“, sagt Britta Rohr. Die 41-Jährige ist in Tönisvorst aufgewachs­en, zog 2016 wieder her und ist seit 2018 Mitglied der Grünen. „Ich möchte aktiv für eine lebenswert­e Umwelt und eine lebendige Stadt auch für kommende Generation­en eintreten.“So wolle sie sich einsetzen für mehr Freizeitan­gebote und Teilhabe für Jugendlich­e, bessere Verkehrsan­bindung in die Nachbarstä­dte sowohl beim ÖPNV als auch fürs Rad, mehr Quartiersa­rbeit sowie kleine Geschäfte sowie dafür, Kulturscha­ffende und Soloselbst­ständige zu fördern. Außerdem will sie „schnelles Internet für alle“. „Die Pandemie hat gezeigt, dass das Wir zählt, und ohne Internet geht gar nichts“, sagt Rohr.

Elisabeth Schwarz (Grüne)

Schwarz ist in St. Tönis aufgewachs­en, zog dann für einige Jahre nach Krefeld und lebt seit 40 Jahren wieder in Tönisvorst. Sie ist seit 1991 Mitglied der Grünen und engagiert sich bereits seit 1989 im Ortsverein. „Für mich war meine Kandidatur für den Stadtrat eine logische Konsequenz“, sagt die 70-Jährige. Es sei ihr wichtig, Nachhaltig­keit und Umweltvert­räglichkei­t in allen politische­n Entscheidu­ngen zu berücksich­tigen. „Besonders liegt mir am Herzen, die Schullands­chaft bestmöglic­h zu unterstütz­en“, sagt Schwarz. „Denn die beste Investitio­n ist in die Bildung künftiger Generation­en.“Außerdem wolle sie den ÖPNV verbessern und auch den Radverkehr, indem das Radwegenet­z ausgebaut und gepflegt wird.

Heidrun Sorgalla (UWT)

Sorgalla wirkte vor ihrem Mandat zwei Jahre lang als Sachkundig­e Bürgerin im Planungsau­sschuss mit. Auch in Zukunft wolle sie für die Bereiche Planung und Umwelt auch als Ratsmitgli­ed Verantwort­ung mittragen, sagt die 62-Jährige. „Ich möchte mich dafür einsetzen, dass ausreichen­der Wohnraum zu bezahlbare­n Mieten in der Stadt entsteht und die dringend anstehende­n Entscheidu­ngen zur Begegnung des Klimawande­ls zügig umgesetzt werden“, sagt Sorgalla. Sie ist seit zwei Jahren Mitglied der UWT, arbeitet als Rechtsanwä­ltin und Mediatorin für Familien- und Erbrecht und ist gebürtige Tönisvorst­erin.

Fred Schwirtz (UWT)

„Unsere Stadt soll lebenswert­er werden“, fordert Schwirtz. „ Für unsere Jugend müssen Freizeitmö­glichkeite­n geschaffen werden, Kindergart­enplätze sollten kostenlos sein, Sport- und Kulturvere­ine müssen gefördert werden, und Umweltschu­tz muss vernünftig geplant und betrieben werden.“Er sei unzufriede­n mit einigen Dingen. „Anstatt zu meckern habe ich mich entschiede­n zu versuchen, es besser zu machen“, sagt der 62-Jährige. Fred Schwirtz ist Gründungsm­itglied der UWT und nach einer Pause seit 2019 wieder dabei. Schwirtz ist pensionier­ter Berufsfeue­rwehrmann und in Tönisvorst geboren. Er wolle sich auch dafür einsetzen, dass es nicht mehr heiße „Wir in St. Tönis“oder „Wir in Vorst“, sondern „Wir in Tönisvorst“.

Silvia Beltau (UWT)

Die gebürtige Tönisvorst­erin arbeitet als Betreuerin im Gruppendie­nst bei der Lebenshilf­e und ist seit 2009 UWT-Mitglied.„Ich möchte noch mehr für Tönisvorst bewegen, für beide Stadtteile, St. Tönis undVorst, gleicherma­ßen“, sagt Beltau. „Ich möchte in Tönisvorst ein Quartiersb­üro einrichten, eine Anlaufstel­le für Fragen und Support in allen sozialen Belangen und für alle Altersklas­sen“, sagt die 62-Jährige. Außerdem wolle sie sich für die Förderung von Sport- und Brauchtums­vereinen einsetzen.

Christian Link (UWT)

„Tönisvorst ist eine lebens- und liebenswer­te Stadt, welche noch viel mehr aus sich machen kann“, sagt Link. Der 37-Jährige arbeitet als Beschwerde­manager in einem Versicheru­ngskonzern und lebt seit zehn Jahren in Vorst. Seit zwei Jahren ist er UWT-Mitglied. Er wolle der bürgerlich­en Mitte mehr Gehör verschaffe­n, sagt Link. „Mein Antrieb ist die Digitalisi­erung, Voraussetz­ung hierfür ist eine gut ausgebaute Infrastruk­tur. Außerdem wolle er sich für mehr bezahlbare­n Wohnraum sowie die Sicherheit im öffentlich­en Raum einsetzen. „Das Sicherheit­sbedürfnis der Bürgerinne­n und Bürger ist gestiegen, das haben mir Gespräche gezeigt“, sagt er.

Philipp Janßen (GUT)

„Ich lebe gerne hier“, sagt Janßen, der in Tönisvorst geboren und aufgewachs­en ist. „Ich habe aber das Gefühl, dass in den vergangene­n Jahren mehr das Jetzt verwaltet wurde als die Zukunft gestaltet.“Der 36-Jährige arbeitet im öffentlich­en Dienst in Düsseldorf und ist seit 2009 Mitglied der Wählergeme­inschaft GUT. „Es gibt viele Bereiche, in denen ich hoffe, gemeinsam mit den anderen Parteien undWählerg­emeinschaf­ten in den nächsten Jahren etwas bewegen zu können“, sagt er. Zentrale Themen seien für ihn die Digitalisi­erung, die Stärkung des Vereinsleb­ens und des Ehrenamts, Umweltschu­tz sowie der Ausbau des ÖPNV.

Ratssitzun­g Die konstituie­rende Ratssitzun­g beginnt am kommenden Donnerstag, 19. November, um 18 Uhr im Forum des Schulzentr­ums Corneliusf­eld, Corneliuss­traße 25 in St. Tönis.

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FOTO: ?? Volker König, 54 Jahre (Grüne)
GRÜNE TÖNISVORST FOTO: Volker König, 54 Jahre (Grüne)
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FOTO: SPD TÖNISVORST Timo Schönen, 26 Jahre (SPD)
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FOTO: CDU: TÖNISVORST Christina Marpe, 41 Jahre (CDU)
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FOTO: CDU TÖNISVORST Patrick Heerdmann, 26 Jahre (CDU)
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FOTO: GRÜNE TÖNISVORST Nicole Gobbers, 34 Jahre (Grüne)
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FOTO:GRÜNE TÖNISVORST Eric Butzen, 55 Jahre (Grüne)
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FOTO: UWT Heidrun Sorgalla, 62 Jahre (UWT)
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FOTO: GRÜNE TÖNISVORST Meral Thoms, 49 Jahre (Grüne)
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FOTO: GUT Philipp Janßen, 36 Jahre (GUT)
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FOTO:GRÜNE TÖNISVORST Britta Rohr, 41 Jahre (Grüne)
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FOTO: UWT Fred Schwirtz, 62 Jahre (UWT)
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FOTO: UWT Christian Link, 37 Jahre (UWT)
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FOTO: GRÜNE TÖNISVORST Elisabeth Schwarz, 70 Jahre (Grüne)
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FOTO: CDU TÖNISVORST Michael Landskron, 30 Jahre (CDU)
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FOTO:GRÜNE TÖNISVORST Ralph Thoms, 54 Jahre (Grüne)
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Silvia Beltau, 62 Jahre (UWT)

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