Rheinische Post Krefeld Kempen
Immer mehr Arbeit auff dem Fußballplatz
Spiele in der Liga, Spiele in den Pokalen, Spiele mit der Nationalmannschaft: Fußball-Stars haben zwar einen tollen Job, aber er ist körperlich auch ganz schön anstrengend. Wegen der Corona-Krise gibt es in dieser Saison noch weniger Pausen zwischen den Spielen.
Gerade hat Toni Kroos über die hohe Belastung gesprochen. Der Nationalspieler sagte, dass er es nicht gut findet, wenn mehr und mehr Wettbewerbe erfunden werden. Die Fans mögen sich zwar über immer mehr Spiele freuen. Doch zu viel Arbeit auf dem Fußballplatz ist nicht gut für die Profis. Sie können sich etwa schneller verletzen, weil sie sich nicht mehr so gut konzentrieren können oder weil sie einfach so müde vom vielen Sport sind.
Die deutsche Nationalmannschaft spielt nun kurz hintereinander in der Nations League. Am vergangenen Samstag war beispielsweise die Mannschaft aus der Ukraine zu Gast. Nur drei Tage später spielte Deutschland dann schon wieder gegen Spanien. iNeben diesem recht jungen Wettbewerb denkt man gerade darüber nach, noch eine weitere Liga zu gründen: die sogenannte Superliga. Toni Kroos sagte dazu: „Es ist auch mal gut, gewisse Dinge so zu lassen, wenn sie gut sind.“Er glaubt, dass das alles zu viel wird – und das Fußballspiel dann auch nicht besser wird.
Manche fluchen, schmeißen die Spielsteine vom Tisch oder werfen Mitspielern sogar vor, sie hätten gepfuscht. Das alles machen sie nur, weil sie verloren haben. Doch nicht nur Kinder tun sich mit dem Verlieren schwer. Auch Erwachsene haben damit Probleme. „Ich bin kein guter Verlierer“, sagte der Politiker Donald Trump vor Kurzem. Nun muss er aber mit einer besonders schweren Niederlage zurechtkommen.
Donald Trump ist seit vier Jahren der Präsident der USA. Anfang des Monats wurde in dem Land wieder gewählt, und Trump hat dieWahl verloren. Neuer Präsident wird Joe Biden. Trotzdem sagt Donald Trump: Ich habe gewonnen! Er behauptet, bei der Wahl sei betrogen worden. „Verlieren will gelernt sein“, sagt Ralf Brinkhoff dazu. Er erklärt, warum das Verlieren vielen so schwer fällt:
„Beim Spielen möchte man zeigen, dass man etwas kann“, sagt er. „Je öfter man verliert, desto stärker zweifelt man an sich selbst.“Dabei kann eine Niederlage auch etwas bringen. „Man kann seine Stärken und Schwächen kennenlernen“, sagt Brinkhoff. Wer beimWettrennen verliert, landet vielleicht bei einem Quiz ganz vorne. Aber wie lernt man, ein guter Verlierer zu sein? Erst mal findet es Brinkhoff wichtig, Gefühle zuzulassen. „Es ist nicht schlimm, wenn man wütend ist“, sagt er. Nach einer Niederlage sollte man nicht gleich aufgeben, sondern das Spiel noch mal ausprobieren. Außerdem helfe es, mit anderen über die Niederlage zu sprechen und sich zu fragen: Warum habe ich eigentlich verloren?