Rheinische Post Krefeld Kempen
(K)ein Anschluss unter dieser Nummer
An einigen Stellen in Tönisvorst ist es möglich, dass das Handy keinen Mobilfunk empfängt. Eine Karte der Bundesnetzagentur soll zeigen, wo welcher Anbieter Stärken und Schwächen hat. Wir haben den Service unter die Lupe genommen.
TÖNISVORST Mittlerweile ist mit 5G die fünfte Generation an Systemen mobiler Kommunikation verfügbar. Die Technologie „revolutioniere“laut einem bekannten Mobilfunkanbieter den Mobilfunk. Theoretisch. Denn während Unternehmen fleißig mit dem neuen Standard werben, ist man an manchen Orten froh, überhaupt Netz zu haben. So auch in Tönisvorst.Während in der Innenstadt von St. Tönis der Mobilfunkempfang verfügbar ist, sieht es in Ortschaften, die etwas abseits liegen, ganz anders aus.
Tönisvorster berichten unter anderem von Funklöchern in den Außengebieten Hahnenweide und Kehn. „Wenn ich im Haus bin, kann ich nicht telefonieren“, sagt die gebürtige Vorsterin Theresa Busch. Wenn sie ihre Familie besucht, müsse sie immer raus auf den Hof ans Tor gehen, um jemanden anrufen zu können. Internet über Mobile Daten sei in Hahnenweide quasi gar nicht vorhanden. In Kehn gebe es auch vereinzelt Punkte ohne Empfang, berichten Anwohner, doch insgesamt sei das Netz schon besser geworden.
Wir haben uns auf der Funkloch-Karte der Bundesnetzagentur genauer angeschaut, wie gut die Netzabdeckung in Tönisvorst ist.
Die Karte Die Funkloch-Karte der Bundesnetzagentur gibt Auskunft darüber, welche Netztechnologien (kein Empfang, 2G, 3G oder 4G) von Nutzern der Funkloch-App an einem Messpunkt gemeldet wurden – und ist daher nicht repräsentativ. Die Ergebnisse werden aggregiert in Form vonWaben dargestellt. Je dunkler die Farbe, desto höher ist der Anteil der dort erfassten Netztechnologie. Auf der Karte können nur Informationen zur Netzqualität an den Punkten eingesehen werden, an denen tatsächlich gemessen wurde. Das bedeutet, dass es auch Lücken auf der Karte gibt, an Punkten, an denen noch keine Messung erfolgt ist, und nicht zwangsläufig, dass es an diesem Ort ein Funkloch gibt.
Die Parameter Analysiert wurde wurde die Netzabdeckung im D1-, im D2- sowie im O2-Netz (Telekom, Vodafone, Telefónica) in den vergangenen zwölf Monaten in Tönisvorst.
Telekom Für Kunden im D1-Netz, dessen Betreiber die Telekom ist, ist der Empfang in der St. Töniser Innenstadt mit am besten: Die Messungen der vergangenen zwölf Monate haben gezeigt, dass an den Messungspunkten fast ausschließlich 4G zur Verfügung stand. Auch entlang der Düsseldorfer Straße und der Reckenhöfe ist der Empfang sehr gut. Im Ortsteil Vorst ist der Empfang auch mehrheitlich gut (3G), entlang der Vorster Straße in Richtung St. Tönis, zwischen Alter Markt und Corneliusstraße, rutscht die Qualität auf 2G ab. Besonders gut ist der Empfang mit 4G in der Ortschaft Tackheide.
Telefónica Auch im O2-Netz von Telefónica Deutschland ist besonders guter Empfang in der St. Töniser Innenstadt (4G), einzige Ausnahme bildet die Gelderner Straße, wo die Netzqualität an einigen Stellen auf 2G absinkt. In Tackheide empfangen O2-Netz-Kunden wieder 4G und entlang des Westrings in St. Tönis nur noch 2G. In der Ortschaft Kehn steht im Telefonica-Netz 4G zurVerfügung. InVorst empfängt man am westlichen Ortsrand, entlang der Anrather Straße und der Hauptstraße ebenfalls 4G, im Ortskern sinkt die Geschwindigkeit bei der Datenübertragung auf 3G ab. Im Gebiet zwischen Süchtelner Straße, Oedter Straße und Sportplatz sinkt die Netzqualität auf 2G.
Vodafone Im D2-Netz ist die St. Töniser Innenstadt ebenfalls mit 4G abgedeckt, einzig im Gebiet um Pappelallee und Corneliusweg am Südring sinkt die Netzgeschwindigkeit auf 2G. In der Ortschaft Tackheide empfangen D2-Netz-Nutzer wieder 4G, ebenso entlang der St. Töniser Straße sowie der Hauptstraße und der Kempener Straße in Vorst. Am
unteren Ortsrand in Richtung Anrath stehen nur noch 3G zur Verfügung und an der Süchtelner Straße in der Nähe des Sportplatzes sind es lediglich 2G. In der Schmitzheide wechselt die Netzqualität zwischen 2G und 4G hin und her. In Hüsterheide und Stiegerheide haben Kunden im Vodafone-Netz nur 2G.
Fazit Auch wenn die gute Nachricht für Tönisvorst wohl lautet, dass Funklöcher in den vergangenen zwölf Monaten nicht registriert wurden, bleibt zu bedenken, dass die Zahl der Messungen, die der Bundesnetzagentur zur Auswertung vorliegen, viel zu gering ist, um eine valide Aussage über die tatsächliche Qualität der drei Netze zu treffen. Zu vielen Ortsteilen und Ortschaften liegen gar keine Daten von keinem Netzbetreiber vor, wie etwa Hahnenweide, Huverheide und Hüserweide. Es zeigt sich auch, dass sich die Qualität der drei Netze in jedem Gebiet, in dem Messungen stattgefunden haben, ungefähr ähneln. Je mehr Punkte in Zukunft von Nutzern über die App übermittelt werden, desto zuverlässiger wird auch die Aussagekraft der interaktiven Karte.
Redaktion Kempen