Rheinische Post Krefeld Kempen
CDU fordert „Masterplan Grüner Wasserstoff“
(vo) Die CDU-Fraktion regt einen „Masterplan grüner Wasserstof“für Krefeld an. So soll ein Expertengremium unter Beteiligung der SWK, Unternehmen und der Nachbarkommunen gegründet werden, um den Einsatz von „Grünem“Wasserstoff“in Krefeld als zentralen Baustein einer Energie- und Mobilitätsversorgung der Zukunft zu forcieren, heißt es in einem Antrag für den Rat, der an den Umweltausschuss verwiesen wurde. Auf „grünem Wasserstoff“liegen in der Tat große
Hoffnungen für eine CO2-günstige Energieversorgung. Die Bundesregierung hat die „Nationale Wasserstoffstrategie“beschlossen. Sie soll Grünen Wasserstoff marktfähig machen und seine industrielle Produktion, Transportfähigkeit und Nutzbarkeit ermöglichen. Die Details lassen allerdings aufhorchen: Deutschland wird demnach auf Wasserstoff-Importe im großen Stil angewiesen sein; Anwendung wird Grüner Wasserstoff wohl zunächst vor allem in der Chemie- und Stahlindustrie finden.
Die Herstellung von Wasserstoff erfolgt durch sehr Energie-intensive Elektrolyse. „Grün“ist der Wasserstoff daher nur, wenn er allein mit erneuerbarer Energie hergestellt wird. Die dazu nötigen Energiemengen werden in absehbarer Zeit nur Länder und Kontinente mit hohem und verlässlichem Wind- und Sonnenaufkommen haben: Afrika, Asien, Australien oder Südamerika. Chile etwa will bis 2050 nahezu 100 Prozent seines Strombedarfs aus
Wind-, Wasser- und Solarenergie gewinnen und könnte das 75-Fache seines Strombedarfs erzeugen, berichtet das Online-Portal „Energyload“, das sich als „Magazin zur Energiewende & Mobilitätswende“vorstellt. Chile hat demnach in der Atacama-Wüste den Ort mit der intensivsten Sonneneinstrahlung weltweit.
Laut „ Handelsblatt“arbeitet das Bundeswirtschaftsministerium mit Hochdruck an dem Aufbau vonWasserstoff-Partnerschaften mit dem
Ausland. Schon 2021 sollen die Voraussetzungen geschaffen sein, um in wind- und sonnenreichen Weltregionen in die Produktion von grünem Wasserstoff einzusteigen, berichtet das Blatt.
Was heißt das für Krefeld? Der Einsatz von GrünemWasserstoff für die Energieversorgung der Privathaushalte ist einstweilen Zukunftsmusik. Krefelds Chemie- und Stahlindustrie wird davon in absehbarer Zukunft am ehesten proitieren – auch ohne einen städtischen Masterplan.