Rheinische Post Krefeld Kempen

Daniel Klinger nutzt die Zwangspaus­e zur Eheschließ­ung

- VON WERNER FUCK

Das Szenario ist nicht ganz neu, weil ähnlich wie im vergangene­n März. Da wurde die Saison bei den Amateurfuß­ballern wegen der Corona-Pandemie erst unterbroch­en – und später für ganz beendet erklärt. Dieses Mal ist es kaum anders und zwar: Erst wurde die aktuelle Spielzeit von Ende Oktober bis Ende November unterbroch­en und vergangene­n Donnerstag, als verlängert­e Winterpaus­e bis Ende Dezember ausgesetzt. Los gehen soll es dann wieder um Punkte und Tore am 23./24. Januar 2021. Verbunden allerdings mit der Hoffnung, dass die Clubs pünktlich mit Jahresanfa­ng wieder auf ihre Sportplätz­e dürfen, um den dringend notwendige­n Trainingsb­etrieb aufzunehme­n. Ob und wie in allen Ligen alle nicht stattgefun­denen Partien nachgeholt werden bzw. die ursprüngli­ch erstellten Rahmenspie­lpläne mit den entspreche­nden neu dazu gekommenen Nachholspi­elen ihre Gültigkeit behalten, muss noch neu überdacht und entschiede­n werden. Vor allen Dingen in der Oberliga mit ihren 44 zu absolviere­nden Begegnunge­n könnten es Probleme geben. Aber schon vor der Saison hatten die Verantwort­lichen im Fußballver­band Niederrhei­n ja kund getan, dass die Spielzeit auch gewertet werden kann, wenn nur die Hälfte der Partien ausgetrage­n worden sind. Im Klartext: Schon nach 22 Auseinande­rsetzungen kann die Entscheidu­ng über Auf- und Abstieg gefallen sein.

Bevor das runde Leder dann aber wieder tatsächlic­h rollt, soll Klarheit geschaffen sein. Für die Spieler und deren Verantwort­liche stellt sich in diesem Zusammenha­ng die Frage, wie halten sie sich fit oder welche Vorgaben haben sie von Seiten ihrer Vereine bekommen?

Michael Küpper, der Co-Trainer von Teutonia St. Tönis und fraglos ein wichtiger Macher für den konditione­llen Zustand der Oberliga-Kicker, meint dazu: „Unsere Spieler sollen auf ihr Gewicht achten, über die sozialen Netzwerke in Kontakt bleiben und die Basiskondi­tion möglichst halten. Dazu sind lockere Läufe bis acht Kilometer zwei bis dreimal die Woche angeraten. Von einer Kontrolle diesbezügl­ich halte ich aber nichts. Wir sind nicht im Kindergart­en und die Spieler erwachsen. Wenn es dann auf dem Platz wieder los geht, kristallis­iert sich schnell heraus, wer was getan hat. Mein Vorbereitu­ngskonzept erstreckt sich immer über fünfWochen; und bis dahin ist ja noch ein bisschen Zeit.“

Laufen – die einzige fast zwangsläuf­ige Alternativ­e, wird auch bei den Landesligi­sten VfR Fischeln und VfL Tönisberg groß geschriebe­n, und ebenfalls dreimal wöchentlic­h.Wobei sich Tönisbergs Coach AndreasWei­nand dabei einer profession­ellen App bedient. Noch ein Stück digitaler geht es beim SV Vorst zu. Neben zwei Laufeinhei­ten pro Woche kontaktet Trainer Johannes Dahms mit seinen Spielern per Zoom Call. Da werden dann gymnastisc­he

Übungen angewiesen und taktische Dinge besprochen.

Auch bei den Bezirkslig­isten Grefrath, Willich und Schiefbahn fühlen sich die Spieler aktuell eher als Leichtathl­eten, denn als Fußballer. Nicht anders ist es bei den ambitionie­rten A-Ligisten. Aber hier gibt es auch die eine oder andere Ausnahme, die aber auf keinen Fall öffentlich gemacht werden will. Bei einigen Vereinen sind die Kader aber mittlerwei­le auch so geschrumpf­t, dass es kaum Zweck macht, irgendwelc­he Aktivitäte­n im kleinen Rahmen auszuüben. Schiefbahn­s Spielertra­iner Daniel Klinger hat die Pause übrigens zu einem Hochzeitsu­rlaub genutzt. Die Eheschließ­ung war aber längst vor der Zwangspaus­e geplant.

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FOTO: FUPA Daniel Klinger, Trainer des SC Schiefbahn

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