Rheinische Post Krefeld Kempen
Boris Blank: „Hauptsache wir spielen wieder Eishockey“
Der Co-Trainer der Pinguine verfügt im Team über die größte DEL-Erfahrung. Für Kapitän Torsten Ankert sind die Eisbären der Favorit. Dienstag bei der DEG zu Gast.
Wenn sich einer von den Pinguinen in der Deutschen Eishockey-Liga neben den erfahrenen deutschen Spielern auskennt, dann Co-Trainer Boris Blank. Insgesamt 921 Mal stand er in dieser Liga für die Moskitos Essen, Eisbären Berlin, Kölner Haie, Krefeld Pinguine und Iserlohn Roosters auf dem Eis. Davon trug er neun Spielzeiten das Trikot der Schwarz-Gelben.
Seit Donnerstag ist klar, dass es eine neue Saison gibt, wenn auch unter besonderen Umständen und mit einem neuen Modus. Blank kann gut einschätzen, wie wichtig es ist, dass trotz Corona-Pandemie der Puck im Spiel ist: „Es ist super, dass man einen Weg gefunden hat und dass alle 14 Teams dabei sind. Ein Dank gilt allen Spielern in der Liga, die auf sehr viel Geld verzichtet haben. Eigentlich spielen wir Eishockey für unsere Zuschauer. Jetzt ist es aber für uns sowie für Schauspieler im Theater, wenn sie ohne Publikum auf die Bühne müssen.“
Der 42-Jährige weiß genau, was er und die Mannschaft bei den Heimspielen vermissen werden: „Die Atmosphäre und die Unterstützung der Fans.“Er bedauert sehr, dass die Fans die Spiele nicht im Stadion genießen dürfen: „Aber wir wissen natürlich, dass unsere Fans vor dem Fernseher sitzen und mit fiebern. Daher wollen wir, dass sie Spaß haben und zufrieden sind.“
Um die notwendige Einstellung der Mannschaft sorgt er sich nicht: „Die Jungs sind hungrig nach Eishockey und geben von alleine 150 Prozent. Da brauchst du als Trainer nichts zu sagen.“Auch mit dem geplanten Modus könne er gut leben: „Der ist positiv, denn man muss jetzt auf jeden Cent schauen. Die Hauptsache ist aber, dass wir Eishockey spielen.“
Es ist aktuell schwer einzuschätzen, welche Rolle die Pinguine in der Nordgruppe spielen werden. „Bei uns in der Gruppe sind nur starke Teams. Wir schauen nur auf uns und wollen uns in jedem Spiel verbessern. Wir gehen Step by Step, ich wage keine Prognose. Meine Devise heißt, Eishockey spielen und abwarten. In jedem Spiel wollen wir einen kleinen Schritt nach vorne machen, darin sehe ich auch meine Aufgabe als Trainer. Der Erfolg kommt dann auch von ganz alleine. Unser Ziel ist es, mehr Erfolg und Freude wie in den vergangenen Jahren zu haben, damit sich unsere Fans dann auch wieder freuen können“,
Kapitän Torsten Ankert spiegelte am Freitag im Gespräch mit unserer Zeitung die Erleichterung im ganzen Team wider, dass es endlich losgeht: „Die Vorfreude ist groß. Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, als ich gehört habe, dass alle 14 Clubs dabei sind. Ich hoffe, dass alles glatt geht und wir auch in dieser Saison noch vor Zuschauern spielen können. Berlin ist für mich in unserer Gruppe der Favorit, sie haben den stärksten Kader und sind der Etat-Krösus. Viele andere Faktoren werden eine Rolle spielen. Und da ist es dann die Frage, welches Team Rückschläge am besten wegsteckt. Ich erwarte eine enge Gruppe. Wir haben in den beiden Spielen gegen die Gruppenkonkurrenten gut ausgesehen. Unser Anspruch ist es mindestens auf Platz vier zu landen.“
Der nächste Prüfstein für den DEL-Start ist am Dienstag das Geister-Spiel im Magenta-Sport-Cup bei der Düsseldorfer EG. Die Tatsache, dass bei diesem rheinischen Klassiker die Ränge leer bleibe müssen, dürfte die Fans in beiden Lagern besonders schmerzen. Für die DEG geht es darum, den Anschluss an Tabellenplatz herzustellen. Die Pinguine können mit ihrem zweiten Sieg einen wichtigen Schritt Richtung Halbfinale machen.