Rheinische Post Krefeld Kempen
Neurologie im Kempener Hospital gesichert
Das Verfahren, das das Allgemeine Krankenhaus (AKH) Viersen vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf angestrengt und nun verloren hat, hatte keine Auswirkungen auf die Fachabteilung im Kempener Haus.
Das Hospital zum Heiligen Geist in Kempen bleibt vorerst das einzige Krankenhaus mit einer eigenen Neurologischen Abteilung im Kreis Viersen. Das AKH Viersen hat sich nicht mit einer Klage vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf durchsetzen können, dass die von ihr geplante neue Neurologie und eine Schlaganfall-Einheit in den Krankenhausplan des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen werden.
Im Mai 2018 hatte das Kempener Hospital den Zuschlag für die neue neurologische Fachabteilung vom NRW-Gesundheitsministerium erhalten. Anfang 2019 nahm die Neurologie unter dem neuen Chefarzt Dr. Lars Wojtecki ihre Arbeit auf. Die Entscheidung des Ministerium und der zuständigen Bezirksregierung Düsseldorf zog das AKH Viersen in Zweifel und zog vor Gericht. Das entschied nun gegen Viersen und für Kempen als Standort einer Neurologie im Kreis Viersen.
„Da wir einen gültigen Feststellungsbescheid mit neurologischen Planbetten haben, haben wir zu keinem Zeitpunkt an unserer Neurologie gezweifelt und versucht, das Behandlungsspektrum – trotz den Umständen der Corona-Pandemie – weiter auszubauen“, erklärte Thomas Paßers, Geschäftsführer des zur privaten Artemed-Gruppe gehörenden Kempener Hospitals zum Heiligen Geist, auf Anfrage unserer Redaktion. In der Fachabteilung würden alle akut-neurologischen Krankheitsbilder behandelt. Paßers: „Wir legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Behandlung von Patienten mit Bewegungsstörungen – hier insbesondere von Parkinson-Patienten. Darüber hinaus bieten wir in der Behandlungskette auch weiterhin die Neurologische und Neurochirurgische Frührehabilitation an.“Die neurologische Frührehabilitation wird schon seit vielen Jahren im Kempener Haus betrieben.
Die Neurologie ist – wie andere Abteilungen des Hospitals – auch an die Universität Düsseldorf angebunden. Eine Arbeitsgruppe um Chefarzt Wojtecki arbeitet nach Angaben von Geschäftsführer Paßers daran, so genannte neuronale Netzwerke „im Kontext von neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen zu verstehen und therapeutisch zu beeinflussen“. Aktuell baut man in der Kempener Neurologie ein eigenen Angaben zufolge bislang einzigartiges Zentrum zur Hirnstimulation weiter aus. Mit einer Stoßwellen-Therapie soll die Gehirnleistung bei Alzheimer-Patienten verbessert werden.