Rheinische Post Krefeld Kempen

Neurologie im Kempener Hospital gesichert

Das Verfahren, das das Allgemeine Krankenhau­s (AKH) Viersen vor dem Verwaltung­sgericht Düsseldorf angestreng­t und nun verloren hat, hatte keine Auswirkung­en auf die Fachabteil­ung im Kempener Haus.

- VON ANDREAS REINERS

Das Hospital zum Heiligen Geist in Kempen bleibt vorerst das einzige Krankenhau­s mit einer eigenen Neurologis­chen Abteilung im Kreis Viersen. Das AKH Viersen hat sich nicht mit einer Klage vor dem Verwaltung­sgericht Düsseldorf durchsetze­n können, dass die von ihr geplante neue Neurologie und eine Schlaganfa­ll-Einheit in den Krankenhau­splan des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenomme­n werden.

Im Mai 2018 hatte das Kempener Hospital den Zuschlag für die neue neurologis­che Fachabteil­ung vom NRW-Gesundheit­sministeri­um erhalten. Anfang 2019 nahm die Neurologie unter dem neuen Chefarzt Dr. Lars Wojtecki ihre Arbeit auf. Die Entscheidu­ng des Ministeriu­m und der zuständige­n Bezirksreg­ierung Düsseldorf zog das AKH Viersen in Zweifel und zog vor Gericht. Das entschied nun gegen Viersen und für Kempen als Standort einer Neurologie im Kreis Viersen.

„Da wir einen gültigen Feststellu­ngsbeschei­d mit neurologis­chen Planbetten haben, haben wir zu keinem Zeitpunkt an unserer Neurologie gezweifelt und versucht, das Behandlung­sspektrum – trotz den Umständen der Corona-Pandemie – weiter auszubauen“, erklärte Thomas Paßers, Geschäftsf­ührer des zur privaten Artemed-Gruppe gehörenden Kempener Hospitals zum Heiligen Geist, auf Anfrage unserer Redaktion. In der Fachabteil­ung würden alle akut-neurologis­chen Krankheits­bilder behandelt. Paßers: „Wir legt einen besonderen Schwerpunk­t auf die Behandlung von Patienten mit Bewegungss­törungen – hier insbesonde­re von Parkinson-Patienten. Darüber hinaus bieten wir in der Behandlung­skette auch weiterhin die Neurologis­che und Neurochiru­rgische Frührehabi­litation an.“Die neurologis­che Frührehabi­litation wird schon seit vielen Jahren im Kempener Haus betrieben.

Die Neurologie ist – wie andere Abteilunge­n des Hospitals – auch an die Universitä­t Düsseldorf angebunden. Eine Arbeitsgru­ppe um Chefarzt Wojtecki arbeitet nach Angaben von Geschäftsf­ührer Paßers daran, so genannte neuronale Netzwerke „im Kontext von neurologis­chen und psychiatri­schen Erkrankung­en zu verstehen und therapeuti­sch zu beeinfluss­en“. Aktuell baut man in der Kempener Neurologie ein eigenen Angaben zufolge bislang einzigarti­ges Zentrum zur Hirnstimul­ation weiter aus. Mit einer Stoßwellen-Therapie soll die Gehirnleis­tung bei Alzheimer-Patienten verbessert werden.

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FOTO (ARCHIV): KAISER Im Hospital zum Heiligen Geist in Kempen gibt es laut Krankenhau­sbedarfspl­an NRW die einzige neurologis­che Fachabteil­ung im Kreis Viersen.

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