Rheinische Post Krefeld Kempen

Suche nach Standort für Impfzentru­m läuft

- VON MARTIN RÖSE

Noch ist unklar, wo im Kreis Viersen ein Corona-Impfzentru­m errichtet wird. Der Kreis will jetzt bei der Standortfr­age auf die Städte und Gemeinden zugehen. Krisenstab­sleiter Thomas Heil: „Wichtig ist, dass die Unbekannte­n geklärt sind.“

In spätestens vier Wochen will NRW-Gesundheit­sminister Josef Laumann (CDU) die geplanten 53 Impfzenten in Nordrhein-Westfalen einsatzber­eit haben. Dort sollen sich die Einwohner freiwillig gegen das Coronaviru­s impfen lassen können, sobald dieser zugelassen ist.

Eines dieser 53 Zentren soll im Kreis Viersen stehen. Doch noch ist völlig unklar, wo es seinen Standort haben wird.Während in Düsseldorf das Messegelän­de für Impfungen genutzt werden soll, in Krefeld bereits der Sprödental­platz als Standort benannt ist und der Kreis Steinfurt derzeit den Aufbau eines Impfzentru­ms im Terminal A des Flughafens Münster/Osnabrück vorbereite­t, befindet sich der Kreis Viersen noch auf Standortsu­che. Krisenstab­sleiter Thomas Heil erklärt: „Für die konkreten Standort-Fragen ist es wichtig, dass die – noch zahlreiche­n – Unbekannte­n weitgehend geklärt sind.“So stehe die Priorisier­ung der zu impfenden Personen noch nicht fest – bis Ende des Jahres wolle sich die Ständige Impfkommis­sion festlegen. Auch stehe die genaue Zahl der zu impfenden Personen nicht fest. Ungeklärt sei auch, wie die zu impfenden Personen angesproch­en werden können.„Schwierig kann es beispielsw­eise sein, pflegebedü­rftige Personen im familiären Umfeld zu erreichen“, so ein Kreis-Sprecher.

Krisenstab­sleiter Heil hofft auf weitere Vorgaben des Landes NRW in den kommenden Tagen. In einer Videokonfe­renz habe Gesundheit­sminister Laumann dies am

Montag zugesagt, und auch, dass das Land NRW seine Unterstütz­ung weiter konkretisi­eren werde. Heil: „Für einen Flächenkre­is ist eine gute Erreichbar­keit des Impfzentru­ms wichtig. Um einen geeigneten Standort zu finden, nehmen wir Kontakt zu den Städten und Gemeinden auf.“

Seit Wochen laufe bereits die Vorbereitu­ng eines Konzepts für potenziell­e Impfzentre­n. Dabei setzt der Kreis Viersen auf zwei Ansätze, die gleichzeit­ig verfolgt werden. Zum einen soll es mindestens eine stationäre Lösung geben. Gedacht ist aber auch an mobile Teams. Heil: „Wir sind zuversicht­lich, zeitnah einen geeigneten Standort für ein Impfzentru­m zu finden – unterstütz­t durch mobile Teams, die für sogenannte aufsuchend­e Impfungen beispielsw­eise Pflegeeinr­ichtungen betreuen.“

Ähnlich verfuhr der Kreis bereits in der Vergangenh­eit bei den Corona-Testungen: Dort gibt es ein zentrales Untersuchu­ngszentrum in Kempen. Unterstütz­t wird es durch eine Art mobile Eingreiftr­uppe, wenn beispielsw­eise ein Corona-Fall in einem Pflegeheim auftritt.

Der Kreis Viersen befinde sich nicht nur mit dem Land im Austausch zum Aufbau des Impfzentru­ms, sondern auch mit den anderen Beteiligte­n wie zum Beispiel Hilfsorgan­isationen, Feuerwehre­n, Apotheken und der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g, erklärte der Kreis-Sprecher. Zu klären sei zum Beispiel, wie viele Personen für den Einsatz im Impfzentru­m zur Verfügung stehen – neben Ärzten sollen auch Hilfsorgan­isationen und Un

terstützun­gskräfte eingebunde­n werden. Erste Ergebnisse einer kürzlich gestartete­n Umfrage der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Nordrhein zeigten, dass sehr viele Praxen im Rheinland bereit seien, ärztlich und mit Fachperson­al mitzuwirke­n, erklärte deren Vorstandsv­orsitzende­r Frank Bergmann.„Dazu müssen natürlich die Rahmenbedi­ngungen stimmen“, so Bergmann.

Gerade am Personal mangelt es noch; die Landesregi­erung ruft deshalb freiwillig­e Fachkräfte auf, sich als Helfer zur Verfügung zu stellen. Doch auch zwei weitere relevante Punkte seien derzeit noch ungeklärt, betonte der Kreissprec­her. „Das Eine ist die Logistik des komplexen Impfstoffe­s, der bei minus 70 Grad gekühlt sein muss.“Hier liege dieVerantw­ortung beim Land NRW. Und das Andere: „Unklar ist auch noch die Anzahl der zur Verfügung stehenden Impfdosen.“Grundsätzl­ich verteile der Bund die eingekauft­en Bestände auf die Länder, und das Land NRW dann weiter auf die Kommunen.

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RP-FOTO: PRÜMEN „Für einen Flächenkre­is ist eine gute Erreichbar­keit des Impfzentru­ms wichtig“, sagt Krisenstab­sleiter Thomas Heil. Ähnlich wie das Corona-Untersuchu­ngszentrum (Foto) wird das Zentrum daher voraussich­tlich zentral im Kreis angesiedel­t.

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