Rheinische Post Krefeld Kempen
Der Mondrian-Prozess: Kläger und Experten
Die Klage
Die Treuhänder des Elizabeth McManus Holtzman Irrevocable Trust (die „Treuhänder“) reichten am 15. Oktober 2020 beim US-Bezirksgericht für den District of Columbia eine Klage ein, um die Herausgabe von vier Gemälden des niederländischen Künstlers Piet Mondrian zu beantragen. Die Gemälde hätten einen geschätzten Wert von mehr als 200 Millionen US-Dollar und befänden sich zu Unrecht im Besitz des Kaiser-Wilhelm-Museums. Die Treuhänder bemühen sich außerdem um Schadensersatz für den unrechtmäßigen Verkauf oder Austausch von vier weiteren Mondrian-Gemälden. Der Trust halte den Rest des Nachlasses des verstorbenen Vaters der Treuhänder, Harry Holtzman, der Mondrians einziger Erbe gewesen sei. Der kinderlose Mondrian (1872 - 1944) hatte sein Werk dem Maler
Im dem Prozess spielen folgende Fachleute eine Rolle:
- Recherchen der deutschen Herkunftsforscherin Monika Tatzkow vom Wissenschaftlichen Dokumentationsdienst offene Vermögensfragen in Berlin.
- Recherchen des auf Restitutionsangelegenheiten spezialisierten deutschen Anwalts Gunnar Schnabel.
- Gutachten der Provenienzforscherinnen Dr. Katja Terlau und Dr. Vanessa-Maria Voigt im Auftrag der Stadt über die Herkunft der Bilder. 2018/ 2019 haben die Wissenschaftlerinnen im In- und Ausland die Spur der Gemälde seit den 1920er-Jahren nachverfolgt, Archivmaterial gesichtet und mit Experten gesprochen. Dabei sind sie auf keine Hinweise gestoßen, die darauf deuten, dass sich die Werke rechtswidrig im Besitz der Stadt befinden.