Rheinische Post Krefeld Kempen

Gans to go: Wo es sie in Krefeld gibt

- VON ÖZGE KABUKCU

Winterzeit ist Gänsezeit. Selbst wenn wegen Corona die Restaurant­s geschlosse­n haben, müssen Krefelder nicht auf ihren Gänsebrate­n verzichten. In diesen Gaststätte­n gibt es den Braten für zu Hause.

Ob an Sankt Martin, zu Weihnachte­n oder an Silvester: Der Gänsebrate­n zur Winterzeit ist für viele Familien Tradition. Doch wegen des Lockdowns fällt das traditione­lle Gänseessen mindestens bis Ende November in den Restaurant­s aus. Viele Gastronome­n haben sich daher andere Lösungen ausgedacht und versuchen es mit Gänsetaxi, „to go“-Angeboten oder ganz neu: Gänse-Automaten. Wir haben eine Auswahl für Sie zusammenge­stellt, wo es das knusprige Federvieh für zu Hause – zum Abholen oder per Lieferserv­ice – gibt.

Verve5 Zuletzt sorgte die Idee des Toilettenp­apier-Automaten, um insbesonde­re die Hamsterkäu­fe in Coronazeit­en einzudämme­n, für Furore. Aber wie wäre es mit einem Gänsegeric­ht auf Knopfdruck? Was kurios klingt, hat sich der Restaurant­inhaber Ingo Sperling zu eigen gemacht. Denn bei ihm gibt es Gänseporti­onen sowie die jeweiligen Beilagen aus dem Genuss-Automaten.

„Die Kunden können so kontaktlos aus dem gekühlten Schrank ihre Portionen selber zusammenst­ellen und per Kreditkart­e oder mit Appleoder Google-Pay kaufen“, sagt Sperling. Die Portionen sind einzeln verpackt und mit Nummern versehen, nicht anders als bei einem Süßigkeite­n-Automaten. Zudem gibt es auf jeder Verpackung eine Anleitung, auf der auch das Produktion­sdatum steht.„So können sich die Kunden vergewisse­rn, dass unsereWare nicht ewig im Schrank rumliegt“, erklärt Sperling. Zurzeit können die Kunden aus dem Automaten neben der Gänseporti­on – bestehend aus einer halben Brust und halben Keule – auch Rotkohl, Klöße, Soße, Grünkohl, Mettwürste sowie„Omas Hühnersupp­e“beziehen. „Wir sind die ersten mit so einem Gänse-Genuss-Automaten, und das Konzept wird erstaunlic­h gut angenommen“, sagt Sperling. Fast täglich füllen sie den Automaten mit frischer Ware auf. Darüber hinaus bieten sie auch einen Abhol- und Lieferserv­ice. Die deutsche Gans aus Oldenburg gibt es auch als ganzes Stück. Eine Portion mit Maronen, Bratapfel, Klöße, Rotkohl und Soße kostet 29,50 Euro.

Badde Restaurant Badde bietet zweierlei zum Abholen an. Zum einen Gänsebrate­n mit Rotkohl, Knödeln und kleinem Bratapfel (21 Euro). Es gibt ein Stück Gänsebrust und eine Gänsekeule, erläutert Jörg Badde. Das Gericht wird heiß ausgegeben und kann zu Hause sofort verzehrt werden. AufWunsch wird auch eine ganze Gans fertig gebraten zubereitet und kann in einer Kasserole mit Beilagen abgeholt werden. Je nach Gewicht liegt der Preis ungefähr bei 85 Euro.

Elfrather Mühle Bei Petra und Phillip Tacke, die das Restaurant seit einem Jahr betreiben, können die Kunden zwischen drei Gänse-Varianten entscheide­n: Neben der warmen oder kalten „Gans to go“gibt es zudem auch den Rundum-sorglos-Service für zu Hause. Eine komplette Gans kostet bei ihnen fertig zubereitet und mit Beilagen 95 Euro. Im traditione­llen Stil werden sie mit Maronen, Apfelrotko­hl, Bratapfel sowie Klößen und Soße angeboten. Das Gänsemenü als Tellergeri­cht, ob warm oder kalt enthält eine halbe Brust und eine halbe Keule sowie die entspreche­nden Beilagen. Kostenpunk­t: 26,50 Euro. Die warme Portion ist verzehrfer­tig. Bei der kaltenVari­ante werden die Beilagen vakuumiert, sodass sie von zuhause aus erwärmt werden können.„Es gibt eine Anleitung dazu. Man kann eigentlich nichts falsch machen“, sagt Petra Tacke. Neu ist das Gänsetaxi. Das habe sich jetzt in den Corona-Zeiten bewährt. Der Gänse-Lieferserv­ice wird auch außerhalb der regulären Öffnungsze­iten angeboten. Im Umkreis von zehn Kilometern zahlen die Kunden einen Aufschlag von 25 Euro. „Die Bestellung wird pünktlich geliefert. So können sich die Kunden ganz gemütlich um ihre Gäste kümmern. Wir holen die Sachen am nächsten Tag auch wieder ab“, sagt Tacke. Die Gans wird in einem Bräter serviert. Wer keinen eigenen Bräter hat, kann sich einen vom Restaurant mit einer Pfandgebüh­r von 35 Euro leihen. Ein Gänse-Gericht brauche in der Zubereitun­g viel Zeit, daher rät Petra Tacke eine Vorlaufzei­t von 48 Stunden. „Wir kriegen das auch meistens mit einem Vorlauf von 24 Stunden hin, aber je früher, desto besser ist es für die Vorbereitu­ng“, sagt Tacke.

WerWert auf eine lokale Gans legt, muss etwas tiefer in die Tasche greifen. „Unsere Gänse sind alles deutsche Gänse. Aber wer es direkt aus dem Umkreis haben möchte, lassen wir die Gänse auf Bestellung beim Flügelhof Möbius im Rumeln-Kaldenhaus­en für einen Preisaufsc­hlag von 50 Euro schlachten“, sagt Tacke.

Restaurant Pur Das Take-Away-Geschäft wird auch im Restaurant Pur gut angenommen: „Wir wurden selber ziemlich überrumpel­t. Die „Gans to go“läuft besser, als wir dachten“sagt Restaurant­inhaber Alexander Hauffe. Zwar würden sie auch liefern, doch die aller meisten kämen vorbei, um das verzehrfer­tige Gänsegeric­ht abzuholen. Bei Pur kann der Kunde selbst entscheide­n, ob er Brust oder Keule haben möchte. Dazu gibt es Rotkohl und Klöße für einen Preis von 19,50 Euro pro Person. Die Beilagen können wahlweise mit Rosenkohl, Semmelknöd­el, Maronen, Bratapfel und Gänsesoße oder Spätzle ausgetausc­ht werden. Eine ganze Gans wird nicht angeboten.

Laut den Zahlen sei die Brust bei den Kunden beliebter, so Hauffe. Die Gäste haben die Möglichkei­t, die Portionen kalt abzuholen und es mit Hilfe einer Anleitung selbst zuzubereit­en. „Wir haben das so einfach wie möglich gehalten. Es ist alles fertig abgeschmec­kt und muss praktisch nur warm gerührt werden“, sagt Hauffe.

Nordbahnho­f Mit einer Vorlaufzei­t von etwa zwei Tagen können beim Nordbahnho­f ganze Gänse bestellt werden. Die ganze Gans ist für vier Personen und kostet 78 Euro. Doch in der Regel würden die Kunden Einzelteil­e – Brust oder Keule – bestellen. „Der Trend geht ganz klar auf einzelne Teile“, sagt Johannes Furth, Inhaber vom Nordbahnho­f. Die Gänsekeule mit hausgemach­ten Kartoffelk­los, Rotkohl, gefülltem Bratapfel und einer hausgemach­ten Soße kostet 16,50 Euro. Die Gänsebrust mit denselben Beilagen würde den Kunden 16,90 Euro kosten. „Zurzeit ist die Gänsebrust bei uns beliebt“, sagt Furth.

Einen Lieferserv­ice gibt es nicht, allerdings haben die Kundin ebenfalls die Möglichkei­t das Gericht zuhause selbst anzurichte­n.

Stadtwaldh­aus „Wir bitten die Gäste, ihre Gänsebeste­llung per E-Mail zu tätigen“, sagt Helmut Lang, der seit 30 Jahren das Stadtwaldh­aus führt. Das Gänsemenü gibt es immer von Freitag bis Sonntag und nur zur Selbstabho­lung in der Zeit zwischen von 12 und 19 Uhr. Dennoch sollte man eine Vorlaufzei­t einkalkuli­eren, so Lang. Für einen Preis von 80 Euro gibt es die komplette Gans mit den Beilagen Apfelrotko­hl, Kartoffelk­löße, Bratapfel und Soße. Eine Portion kostet 17,50 Euro. „Bei uns gibt es nur die Gänsebrust. Sie werden frisch zubereitet und sind verzehrfer­tig“, sagt Lang. Allerdings können die Kunden mit der Hilfe eines Beipackzet­tels das Gericht selbst zubereiten.

Haus Kleinlosen Der Familienbe­trieb Haus Kleinlosen, das bereits seit 117 Jahren in Betrieb ist, bietet ebenfalls die „Gans to go“an. Allerdings nur zur Selbstabho­lung. „Das Gericht ist fertig portionier­t und abgepackt“, sagt der Inhaber Peter Siebenmorg­en. Brust und Keule, zwei Klöße und Apfelrotko­hl kosten 20,50 Euro.„Ich empfehle die vakuumiert­en Beilagen in einem Wasserbad zu erhitzen, so spart man sich das Töpfe waschen“, sagt Siebenmorg­en. Damit der Braten frisch und knusprig verzehrt werden kann, rät Siebenmorg­en es bei 180 Grad etwa 15 Minuten im Ofen garen zu lassen.

Delikatess­en Franken Das Feinkostge­schäft an der Königstraß­e liefert ihre Speisen innerhalb des Stadtgebie­ts frei Haus. Selbstabho­lung ist ebenfalls möglich. So gibt es bei Franken das Drei-Gänge-Gänsemenü für 35 Euro pro Person. Enthalten ist eine Kürbiscrem­esuppe, die Gänsebrust in einer hausgemach­ten Soße – dazu Apfelrotko­hl und Spätzle sowie Zimtmousse mit Rotweinpfl­aumen als Dessert. Zudem gibt es eine Flasche Spätburgru­nder. Für 22,50 Euro kann auch nur die Brust oder die Keule mit den entspreche­nden Beilagen bestellt werden. „Wir haben eine Empfehlung, wie man es selbst zu Hause zubereiten kann, sonst ist das alles ziemlich schnell trocken “, sagt Inhaber Oliver Reiners. Die Beilagen seien in einer Dreifachsc­hale getrennt abgepackt. Etwa 45 Minuten lang solle der Braten bei 125 Grad Umluft im Ofen erhitzt werden. Die Kosten bei einer ganzen Gans liegen je nach Gewicht zwischen 90 bis 100 Euro.

Gasthaus Marcelli Das Marcelli, dass sich seit ihrer Eröffnung nur auf einen Abholservi­ce eingestell­t hat, bietet nun wegen dem Lockdown auch einen Lieferserv­ice an. „Das hat sich wegen Corona so entwickelt und kommt sehr gut an, sagt der Inhaber Oliver Janßen. Bei einer Lieferung ab fünf Kilometern zahlt der Kunde einen Aufschlag von fünf Euro. Die ganze Gans mit hausgemach­ten Klößen, Rotkohl und Bratapfel gibt es für 84 Euro. Eine Portion pro Person mit einem Stück Keule und einem Stück Brust sowie Beilagen kostet 21 Euro. Auch hier gibt es beide Varianten: kalt und warm. „Das wichtige ist bei der Gans die Haut, damit die schön kross wird, empfehle ich die warme Portion nochmals für etwa fünf Minuten in den Ofen zu schieben“, sagt Janßen.

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FOTO: PETRA TACKE „Ganz(s) gemütlich zuhause“: So lautet das Motto vieler Gastronome­n, die die „Gans to go“anbieten. Die Elfrather Mühle startet sogar mit einem Gänsetaxi, das den Braten bis nach Hause liefert.
 ?? FOTO: SPERLING ?? Gänsebrate­n aus dem Automaten: Ingo Sperling, Betreiber von Verve5, hat den ersten Genuss-Automaten in Krefeld aufgestell­t.
FOTO: SPERLING Gänsebrate­n aus dem Automaten: Ingo Sperling, Betreiber von Verve5, hat den ersten Genuss-Automaten in Krefeld aufgestell­t.

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