Rheinische Post Krefeld Kempen

Pinguine müssen positive Signale senden

Die Stellungna­hme des Klubs war ein erstes Zeichen. Kapitän Torsten Ankert bittet um Verständni­s.

- VON H.-G. SCHOOFS

Auch trotz Corona und Geisterspi­ele tut es den Fans der Pinguine weh, wenn ein Derby gegen die Düsseldorf­er EG verloren geht. Gerade jetzt, wo der Klub sich für die Ereignisse der vergangene­nWochen und die mangelnde Kommunikat­ion bei den Fans entschuldi­gte, wäre am Dienstagab­end im Rather ISSDom ein Erfolg Balsam auf die tiefen Wunden gewesen. Ausgereich­t hätte ein Sieg sicher nicht, um die Lage auf einen Schlag wieder zu beruhigen und besonders die treuen Anhänger zu versöhnen. Die Pinguine benötigen viele positiven Signale, um das Vertrauen ihrer Fans und Sponsoren zurückzuge­winnen.

Ein Appetit-Happen für die DEL-Saison war das Duell am Dienstag sicher nicht. Dafür sind beide Teams zu weit weg von einer optimalen Vorbereitu­ng. Die DEG ist gerade erst im Training, die Pinguine müssen jetzt auf die Personalfl­ucht reagieren. Torsten Ankert nannte am Mitttwoch Gründe, warum er Krefeld verlassen wird: „Mir ist die Entscheidu­ng schwer gefallen. Ich bin immer gerne nach Krefeld gefahren. Die Mannschaft war mir ans Herz gewachsen, vor allem auch, weil ich der Kapitän war. Es sind insgesamt zu viele Dinge abseits des Eises vorgefalle­n, unter anderem auch die Geschichte mit Ponomarev. Ich habe jetzt einen Schlussstr­ich gezogen. Es gab da auch kein Zurück mehr. Ich werde zu einem anderen Club in der DEL wechseln. Für den tollen Standort Krefeld wünsche ich mir, dass nach den Turbulenze­n bei den Pinguinen wieder Ruhe einkehrt.“

Ob Publikumsl­iebling Martin Schymainsk­i den Pinguinen erhalten bleibt, steht noch nicht fest. Nach dem Derby sagte er: „Das erste Drittel war nicht so toll. Es war für alle Beteiligte­n wegen der Umstände schwer. Als Sportler da den Kopf frei zu bekommen, ist fast unmöglich. Im zweiten und dritten Drittel haben wir versucht zu kämpfen. Die DEG hat am Ende verdient gewonnen. Wir hatten aber auch unsere Chancen. Als Vorbereitu­ng war das Spiel nicht verkehrt.“

Eine sehr gute Leistung bot erneut Torwart Jonas Johansson. Der Schwede ist froh, dass er Spielpraxi­s bekommt:„Ich mag den Spiel-Stil unserer Mannschaft. Er ist schnell und aggressiv und wir haben einige talentiert­e Spieler, die diese Spielweise überhaupt erst möglich machen. Anderersei­ts leisten wir auch solide Verteidigu­ngsarbeit in der eigenen Zone. Ich selbst fühle mich sehr wohl auf dem Eis. Das Team unterstütz­t mich so gut es geht. Die größere Eisfläche bereitet mir keine Probleme, da ich ja in Schweden aufgewachs­en bin. Trotzdem muss man sich hier an Details gewöhnen, wie kleine Veränderun­gen beim Stellungss­piel wegen der anderen Eisfläche oder das taktische

Verhalten der Spieler im Vergleich zu Nordamerik­a. Aber das sind alles Sachen, die ich mit Igor Gross im Training sowie in meinen ersten beiden Spielen schon gut umsetzen konnte.“

Für Leon Niederberg­er war es am Dienstag natürlich ein besonderer Moment, sein erstes Spiel für die Pinguine gleich gegen seine Ex-Kameraden bestreiten zu müssen: „Ich würde lügen, wenn ich behaupte, dass es kein merkwürdig­es Gefühl war. Ich kenne die Jungs dort und weiß, wie hart sie arbeiten. Das treibt einen im Vorfeld eines Spiels selbstvers­tändlich an. Aber spätestens, wenn der Puck eingeworfe­n wird, muss man das ausblenden und sich auf seine Aufgaben konzentrie­ren. Das Spiel selbst war den Umständen entspreche­nd in Ordnung. Wir testen noch viele Sachen aus, versuchen generell in Form zu kommen und da kann noch nicht alles funktionie­ren. Ich hätte das Spiel natürlich gerne gewonnen, aber entscheide­nd ist zurzeit eher, dass wir uns an das System herantaste­n, dass wir zum Saisonstar­t gerne spielen möchten“, sagte der Stürmer.

 ?? FOTO: CITY-PRESS ?? In Düsseldorf trugen die Pinguine, wie hier die Torhüter Marvin Cüpper und Jonas Johannson (re.) Auswärtstr­ikots mit einem neuen Sponsor auf der Brust. Die Trikots werden demnächst für einen guten Zweck versteiger­t.
FOTO: CITY-PRESS In Düsseldorf trugen die Pinguine, wie hier die Torhüter Marvin Cüpper und Jonas Johannson (re.) Auswärtstr­ikots mit einem neuen Sponsor auf der Brust. Die Trikots werden demnächst für einen guten Zweck versteiger­t.

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