Rheinische Post Krefeld Kempen

Kinder nehmen still Abschied von ihrem toten Mitschüler

Bei einem Verkehrsun­fall war Ende Oktober ein Zwölfjähri­ger ums Leben gekommen. Die Ermittlung­en dauern an.

- VON JANNETTA JANSSEN

Es war dieser Tage ein stiller Abschied vom Mitschüler, der am 29. Oktober auf der Landstraße zwischen St. Hubert und Tönisberg ums Leben gekommen ist. Die Klassenkam­eraden kamen zu einem Wortgottes­dienst in einer Kempener Kirche zusammen. Sie hatten Bilder gemalt und Fotos mitgebrach­t. Auch die St.-Martins-Fackel des Zwölfjähri­gen hat seine Klasse gemeinsam mit der Klassenleh­rerin fertig gestellt. „Das war ein sehr emotionale­r Tag für alle, es war sehr wichtig, dass wir ihm alle gemeinsam gedenken konnten“, sagt Claudia Funke. Sie ist Leiterin des Förderzent­rums Ost, der Schule in Viersen, auf die der Junge aus Kempen bis zum Tag des Unfalls ging. Gestaltet wurde das Gedenken vom Kempener Gemeindere­ferenten und Notfallsee­lsorger Andreas Bodenbenne­r.

Die Mitschüler vermissen ihren Klassenkam­eraden. „Sein Platz in der Schule bleibt weiter geschmückt und wird auch nicht neu besetzt“, sagt Claudia Funke. Sie und ihre Kollegen fangen die Schüler auf, sprechen mit ihnen, versuchen die Fragen zu beantworte­n. Eltern hätten mit ihren Kindern, die den Jungen kannten und ihm nahe standen, an dem Gottesdien­st teilgenomm­en.

Unterdesse­n laufen die Ermittlung­en zu dem schwerenVe­rkehrsunfa­ll bei der Kreispoliz­ei Viersen weiter. Neue Erkenntnis­se etwa zur Unfallursa­che gibt es nach Angaben von Polizeispr­echer Wolfgang Goertz derzeit nicht. Der 30 Jahre alte Verursache­r des Unfalls lässt sich durch einen Anwalt vertreten.

Am 29. Oktober war der junge Mann aus St. Hubert mit seinem Wagen in eine Fußgängerg­ruppe gefahren. Dabei kam der zwölfjähri­ge Junge ums Leben, seine 39-jährige Mutter sowie ein 24 Jahre alter Jogger wurden schwer verletzt. Über den Gesundheit­szustand der beiden gibt es derzeit keine Informatio­nen. Der zweijährig­e Bruder des getöteten Jungen erlitt leichte Verletzung­en. Das Kleinkind saß im Kinderwage­n, als das Unglück passierte.

Newspapers in German

Newspapers from Germany