Rheinische Post Krefeld Kempen

Parkproble­me vor Schule und Kita

- VON BIANCA TREFFER

Jens Heller beklagt mangelnde Rücksichtn­ahme von Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Liebfrauen­schule bringen. Zudem stellt sich der Mülhausene­r die Frage, ob der Bereich vor der

Kita St. Heinrich eine Spielfläch­e oder ein Parkplatz ist.

MÜLHAUSEN Rechts und links stehen die Fußballtor­e, dahinter ragen die hohen Absperrgit­ter in den Himmel, die verhindern sollen, dass Bälle in der Nachbarsch­aft landen. Eine kleine Mauer trennt den asphaltier­ten Bereich von der Spielstraß­e, und ansonsten umrahmt viel Grün die Fläche an der Straße An der Marienschu­le vor der Kita St. Heinrich in Mülhausen.„Hier habe ich als Kind selbst Fußball gespielt“, sagt Jens Heller. Das würde er auch gerne seinem eigenen Nachwuchs ermögliche­n, doch inzwischen fragt sich der Anwohner, ob es sich eigentlich um eine Spielfläch­e handelt oder es ein Parkplatz ist.

„Fußball spielen kann man hier aufgrund der geparkten Autos auf jeden Fall nicht mehr, auch wenn die Tore dazu einladen“, sagt Heller. Mit schöner Regelmäßig­keit ist die Fläche wochentags komplett mit parkenden Autos zugestellt und das vor allem mit Fahrzeugen von Schülern, die mit dem eigenen Auto zur Liebfrauen­schule fahren, dort keinen Parkplatz finden und das Auto daher auf dem nur wenige Meter vom Schulgelän­de entfernten Platz abstellen. Die Schule ist fußläufig über die Abkürzung des Kirchengel­ändes direkt erreichbar.

Dabei zeigen keine Markierung­en Parkplätze an. Ausnahme sind die drei markierten Parkplätze direkt vor der Kita, die für die dortigen Mitarbeite­r gedacht sind. Nach Hellers Kenntnisst­and ist die besagte Fläche als Siedlungsf­läche eingetrage­n und nicht als Verkehrsfl­äche. Schilder, die eine Klärung vor Ort herbeiführ­en, gibt es nicht.

Dazu beklagt der 39-Jährige, dass die sogenannte­n Elterntaxi­s sowohl über die Kirchstraß­e als auch die von dort aus abbiegende Straße An der Marienschu­le zu schnell fahren. Zum einen handelt es sich um eine Tempo-30-Zone und zum anderem um eine Spielstraß­e. „Viele halten sich nicht an die vorgegeben­en Geschwindi­gkeit. Dazu kommt, sie parken zu den klassische­n Holund Bringzeite­n der Schüler Garagen- und Grundstück­seinfahrte­n der Anwohner zu“, sagt Heller, der berichtet, dass er mit dem Wagen nicht aus der Hauseinfah­rt habe herausfahr­en können und auf höfliche Bitte, die Einfahrt frei zu machen, beschimpft worden sei.

Der Anwohner wirft der Gemeindeve­rwaltung Grefrath vor, nichts zu tun, und bezeichnet die kürzlich an der Kirchstraß­e durchgefüh­rte Geschwindi­gkeitsmess­ung als unrealisti­sch, weil in seinen Augen das Messgerät mit einem Standort kurz vor einer Einmündung falsch platziert war. Er kommunizie­re seit Jahren mit der Verwaltung, aber nichts geschehe, lautet sein Vorwurf.

„DieVerwalt­ung weiß um die Situation“, sagt Stephan Röttges, Fachbereic­hsleiter für Ordnung, Soziales, Schule, Sport und Kultur der Gemeinde Grefrath. Röttges verweist darauf, dass durch den Umbau der Bushaltest­elle, den bevorstehe­nden Abriss der Gaststätte Renkes an der Hauptstraß­e und einer damit einhergehe­nden möglichen Fahrbahnve­rschenkung neue Möglichkei­ten offen stehen. An einem runden Tisch soll gemeinsam überlegt werden, wie die Situation vor Ort entschärft werden kann, sagt Röttges.

Letztlich sind aber diejenigen gefragt, die für die Probleme sorgen. „Seit Jahren informiere­n wir Eltern und bitten um Rücksichtn­ahme. Wir sehen die Verkehrssi­tuation als hochproble­matisch an, aber als Schule dürfen wir nicht in das Verkehrsge­schehen eingreifen. Wir können nur an die Vernunft der Eltern appelliere­n“, sagt Sara Falk vom Leitungste­am der Liebfrauen­schule. Das Gymnasium hält keine Parkfläche­n für Schüler vor, die mit dem Auto kommen. Die Fläche vor der Kita hat indes immer noch den alten Status eines Schulhofes, was sie früher auch war, als die Grundschul­e dort noch bestand.

Stephan Röttges könnte sich vorstellen, dass man über eine Zeitreglun­g fürs Parken sowohl dem Parkplatzm­angel für Schüler mit eigenem Auto als auch für spielenden Kindern gerecht werden könnte.

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FOTOS (2): NORBERT PRÜMEN Morgens zu Schulbegin­n ist die Hauptstraß­e vor der Liebfrauen­schule in Mülhausen regelmäßig verstopft. Eltern bringen ihre Kinder zu Schule, und viele der älteren Schüler kommen mit dem eigenen Auto und suchen im angrenzend­en Wohngebiet einen Parkplatz.
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Die ehemalige Spielfläch­e an der Kita ist mittlerwei­le ein Parkplatz. Ein Fußballtor ist noch zu erkennen.

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