Rheinische Post Krefeld Kempen
SPD fordert von Laschet Aufklärung bei Maskenkauf
DÜSSELDORF (angr/frin) Geschäfte zwischen dem Mode-Hersteller van Laack und der Düsseldorfer Staatskanzlei haben das Interesse der Opposition geweckt: Das Mönchengladbacher Unternehmen hat die Landesregierung bzw. Landesbehörden wie die Polizei in der Corona-Pandemie mit Millionen OP-Kitteln und Mund-Nasen-Schutzmasken beliefert. In einem Interview mit unserer Redaktion hatte van Laack-Inhaber Christian von Daniels erzählt, dass der Kontakt zur Landesregierung über den Sohn von Ministerpräsident Armin Laschet, Mode-Blogger Johannes „Joe“Laschet, zustande gekommen sei, der auch für van Laack arbeitet. Die SPD-Fraktion wittert daher „Influencer-Marketing in der Staatskanzlei“und will über eine kleine Anfrage im Landtag wissen, wie die Auftragsvergabe lief und ob Provisionen für die Vermittlung geflossen sind.
„Ich habe Joe gesagt, dass er seinem Vater meine Nummer geben kann, wenn das Land Hilfe bei der Beschaffung von Masken braucht“, hatte Christian von Daniels im Interview mit unserer Redaktion erzählt. Ministerpräsident Armin Laschet habe dann tatsächlich an einem Sonntagabend angerufen und Mitarbeiter zu Gesprächen nach Mönchengladbach geschickt.
Ein Sprecher der Staatskanzlei betonte auf Anfrage, dass die Landesregierung auf dem Höhepunkt des Infektionsgeschehens im März Kontakt zu Unternehmen aus ganz Deutschland gesucht habe, um Schutzkleidung zu beschaffen. „Hinweise zu möglichen Produktionsmöglichkeiten für Schutzmasken oder entsprechende Angebote kamen aus vielen Teilen der Bevölkerung. Jedem dieser Hinweise und Angebote wurde nachgegangen.“Im Fall von van Laack seien die Angebote unmittelbar nach dem Erstkontakt zur Prüfung an eine dafür eingerichtete zentrale Stelle im Gesundheitsministerium weitergeleitet worden. Diese habe auch die Auswahl getroffen.