Rheinische Post Krefeld Kempen
Ausgabe von FFP2-Masken zieht sich hin
DÜSSELDORF (anh) Die versprochene Ausgabe von FFP2-Masken an Risikogruppen kann sich laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) „weit bis in den Dezember hineinziehen“. Das sagte er nach einer Sitzung des Corona-Kabinetts in Berlin. Spahn wies darauf hin, dass 27 Millionen Bürger zu den besonders gefährdeten Personen gehörten, die jeweils 15 FFP2-Masken erhalten sollen, die anders als Alltagsmasken auch den Träger selbst schützen. So hatten es Bund und Länder vor zwei Wochen vereinbart. Die Apotheken stehen bereit. „Das bedeutet, dass jede Apotheke im Schnitt 15.000 Masken lagern muss. Das ist schon eine Herausforderung“, sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, unserer Redaktion. Er betonte: „Wichtig ist, dass nur Masken ohne Ventil verkauft werden, Masken mit Ventil schützen den Mitmenschen nicht.“
Zudem muss die Politik noch wichtige Fragen beantworten. Geklärt werden muss etwa, wer anspruchsberechtigt ist und vor allem, wie das nachgewiesen wird: Stellen die Ärzte einen Bezugsschein oder ein Rezept aus oder die Krankenkassen? „Vermutlich werden es die Krankenkassen werden, weil die Ärzte nicht mit noch mehr Bürokratie belastet werden sollen. Diesen Bezugsschein muss man dann in der Apotheke vorweisen, um wie geplant 15 Masken zu bekommen“, erläutert der Chef des Apothekerverbands.
Ein zweites Problem ist der Eigenanteil. Eine einzelne FFP2-Maske kostet laut Thomas Preis im Schnitt mittlerweile um die fünf Euro. Trotz der Verzögerung sollen die Masken noch im Dezember gegen eine geringe finanzielle Selbstbeteiligung an die Risikogruppen abgegeben werden. „Daher kann eigentlich die Abrechnung auch nur wie bei Rezepten über Arzneimittel üblich über die Apothekenabrechnungszentren erfolgen, dort hat man Erfahrung mit Kassen- und Selbstbeteiligung“, erklärt der Verbandschef.