Rheinische Post Krefeld Kempen
Naive Fortuna ist chancenlos
Beim 0:5 gegen Bochum fehlt den Fortunen jegliche Zuordnung.
Uwe Rösler wollte etwas anders machen. Der Trainer von Fortuna Düsseldorf hatte sich natürlich eine taktische Variante speziell für das Auswärtsspiel beim VfL Bochum zurechtgelegt. Nach drei Minuten beim Montagabendspiel der 2. Fußball-Bundesliga waren all die Gedankenspiele bereits über den Haufen geworfen. Eine Rote Karte und ein verwandelter Elfmeter nahmen früh Einfluss auf die Spielgeschichte. Am Ende gewann Bochum verdient mit 5:0 (1:0), weil sich Fortuna in der zweiten Hälfte zu naiv anstellte.
Es war am neunten Spieltag bereits der vierte Platzverweis und der sechste Elfmeter gegen Fortuna, die als Aufstiegsaspirant nun auf dem zwölften Tabellenplatz liegt. Die größte Frage vor der Partie war, wen Rösler in Abwesenheit von Florian Hartherz, Leonardo Koutris und Marcel Sobottka wohl als Linksverteidiger in einer Viererkette aufbieten würde. Die Antwort: Niemanden. Denn der Trainer stellte auf eine Dreierkette um. So lag es am etatmäßigen Offensivspieler Kristoffer Peterson, der die linke Position im Fünfer-Mittelfeld einnahm, auch defensive Aufgaben zu übernehmen. Der Schwede wählte dazu aber die falschen Mittel. Nach drei Minuten zog er den drei Meter vor dem Tor einschussbereit stehenden Simon Zoller am Arm. Nach Ansicht der Videoaufnahmen entschied Schiedsrichter Frank Willenborg auf Strafstoß und Rot für Peterson. Eine korrekte Entscheidung, da für eine Gelbe Karte ein ballorientiertes Handeln des Düsseldorfers hätte vorliegen müssen. Danny Blum verwandelte zum 1:0 und Rösler stellte seine Taktik auf ein 4-4-1 um, in dem Kevin Danso und Edgar Prib die linke Seite übernahmen und diese auch weitgehend dicht machten.
Generell ließ Fortuna bis zum Pausenpfiff wenig zu. Glück hatte Fortuna nach knapp einer halben Stunde, als Blum nach einem Fehler von Andre Hoffmann alleine aufs Tor zulief, seinen Abschluss aber zu hoch ansetzte.Wenige Minuten später hatte Prib die beste Möglichkeit im ersten Durchgang für die Gäste. Doch auch er brachte den Ball aus 16 Metern nicht aufs Gehäuse.
Nach dem Seitenwechsel war Fortunas Torhüter Florian Kastenmeier drei Mal hellwach und bewahrte seine Mannschaft so zunächst vor dem 0:2. So hellwach Kastenmeier agierte, so schläfrig ließ Kenan Karaman den Ex-Fortunen Robert Tesche nach einer Ecke zum Kopfball kommen. Da war schließlich auch der Keeper machtlos. Ebenso wie bei Robert Zuljs Doppelpack. Beide Male fehlte jegliche Zuordnung und Zweikampfhärte. Fortuna ergab sich ihrem Schicksal. In der Nachspielzeit schlief der gesamte Defensivverbund noch einmal: Milos Pantovic traf zum 5:0-Endstand.