Rheinische Post Krefeld Kempen
Kripo Konstanz gräbt nach Mordopfer in Krefeld
Polizeibeamte vom Bodensee forschen mit Hilfe der Krefelder Kollegen und der Bereitschaftspolizei nach dem Verbleib eines 51-Jährigen.
Die Kriminalpolizei in Konstanz am Bodensee sucht seit mehr als einem Jahr nach einem 51-Jahre alten Mann. Sie geht davon aus, dass er Opfer eines Tötungsdelikts geworden ist. Eine Spur führte schon früh nach Krefeld ins Drogenmilieu (wir berichteten). Nun scheinen sich die Anzeichen zu verdichten, dass die Leiche des Vermissten in Krefeld versteckt sein könnte. Die Staatsanwaltschaft Konstanz hat, nachdem sie eine Belohnung für sachdienliche Hinweise ausgelobt hatte, offenbar eine heiße Spur.
Auf einem Grundstück an der Hansastraße – in der Nähe der Krefelder Polizeiwache – durchsuchten gestern Beamte sowohl die Immobilien als auch den Hof. Mit Hilfe eine Kleinbaggers sichte die Polizei nach der Leiche und nach anderen Beweismitteln wie Schmuck.
Das bestätigte ein Sprecher der Polizei in Konstanz auf Anfrage unserer Redaktion.
Im Ermittlungsfall des bereits 2019 verschwundenen Mannes aus Gaienhofen-Hemmenhofen gehen die Ermittlungsbehörden weiteren Spuren nach. Nachdem besagte Belohnung ausgelobt worden ist und weitere Zeugen und Hinweisgeber in den vergangenen Tagen in Krefeld befragt wurden, geht die Kripo nun weiteren Hinweisen, insbesondere zum möglichen Verbleib von beweiserheblichen Gegenständen nach.
Dazu sind im Auftrag der Staatsanwaltschaft Konstanz Durchsuchungsmaßnahmen an der Hansastraße in Krefeld angeordnet worden. Diese werden und in Zusammenarbeit mit der Kripo Krefeld und Unterstützung von Beamten der Bereitschaftspolizei durchgeführt. Im Zuge der Durchsuchung finden auch Grabungsarbeiten auf dem Grundstück statt, hieß es gestern.
Nach dem Ermittlungsstand aus dem August des vergangenen Jahres war es nicht ausgeschlossen, dass drei zur Krefelder Drogenszene gehörende Tatverdächtige den Leichnam eines 51-Jährigen vom Bodensee mit nach Krefeld genommen haben. Das erklärte der Erste Polizeihauptkommissar Markus Sauter der Polizeidirektion Konstanz seinerzeit im Gespräch mit unserer Redaktion. Das mutmaßliche Opfer wurde seit Juni vermisst, die Ermittler hätten Hinweise, die auf ein Tötungsdelikt hindeuteten, sagte er. Nachdem Familienangehörige die Polizei über das plötzliche und zunächst nicht erklärbare Verschwinden informiert hatten, leiteten die Beamten umfangreiche Nachforschungen am Wohnort des Mannes und in dessen Umfeld ein. Der Aufenthaltsort des Vermissten beziehungsweise der Lagerort des Leichnams seien aber immer noch unbekannt.
Die Strafverfolgungsbehörden aus Baden-Württemberg haben ihre Suche schon damals nach Krefeld augeweitets. „Vielleicht haben die in Untersuchungshaft sitzenden drei Tatverdächtigen aus dem Drogenmilieu in der Szene über ihre Tat erzählt“, sagte Sauter und hofft, dass sich Mitwissende bei den Behörden melden. Das ist jetzt wahrscheinlich geschehen. Zum Ergebnis der Suche, war zum Redaktionsschluss noch nichts bekannt.