Rheinische Post Krefeld Kempen

Van Ooijen wird noch stärker

Das jedenfalls kündigt der Niederländ­er nach langer Pause jetzt im KFC-Trikot an.

- VON THOMAS SCHULZE

Es ist einer der ganz wenigen Vorteile der Corona-Pandemie, dass in einem leeren Stadion bei einem Geisterspi­el vieles zu hören ist, was dem Zuschauer ansonsten verwehrt bleibt. So war es eindrucksv­oll, miterleben zu dürfen, dass Peter van Ooijen tatsächlic­h „Heinz, Heinz“rief, ehe ihm eben jener Heinz Mörschel den Ball maßgerecht auflegte und ihn der Niederländ­er mit gefühlten 100 Stundenkil­ometern ins Netz jagte. Dass der Führungstr­effer dem KFC Uerdingen gegen den SC Verl (1:2) nicht zum Sieg reichte, ist der Wermutstro­pfen dieser Szene.

„Natürlich wäre es schöner gewesen, wenn wir gepunktet hätten“, sagt Peter van Ooijen. Dennoch war der Treffer für ihn „sehr befreiend. Schließlic­h war ich verletzt und habe lange nicht gespielt. Und ich bin noch nicht wieder auf dem Niveau, das ich von mir kenne.“

Sein letztes Spiel über 90 Minuten hat er im Trikot von VVV Venlo am 8. Februar beim SC Heerenveen bestritten. Dann war er angeschlag­en, es folgte Anfang März die Corona-Zwangspaus­e, und noch bevor er sein erstes Pflichtspi­el für den KFC Uerdingen absolviert­e, erlitt er eine Adduktoren­zerrung. Die Folge: Am 31. Oktober stand er erstmals wieder kurz auf dem Rasen.

Vom Niveau in der Dritten Liga ist der 28 Jahre alte Niederländ­er, der 124 Spiele in der Eredivisie bestritten hat, überrascht: „Die Liga ist vor allem physisch sehr stark. Das hatte ich so nicht erwartet.“Das trägt sicherlich auch dazu bei, dass er sagt: „Ich muss körperlich noch zulegen, wieder topfit werden. Ich bin nach der langen Pause noch nicht wieder bei hundert Prozent.“

Was die Mannschaft betrifft, so stimmt er in den Chor jener ein, die Aufwand und Ertrag noch in einem Missverhäl­tnis sehen. „Wir verlieren einfach noch zu oft“, sagt van Ooijen. „Wir verschenke­n noch zu viele Punkte.“So wie gegen Verl, wo der KFC die Partie lange im Griff hatte. Das wurmt auch Kolja Pusch, den die Niederlage auch am Montag, 65 Stunden nach dem Abpfiff, noch immer schmerzte.„Wir haben nicht nur verloren“, sagte er vor dem Training. „Sondern wir haben gut gespielt und verloren.“

Am Samstag besteht die Möglichkei­t, nicht nur die Gefühlswel­t, sondern auch das Punktekont­o zu verbessern. Dann geht es zu Dynamo Dresden, dem Zweitligaa­bsteiger, Aufstiegsf­avoriten und Tabellenzw­eiten. All das beeindruck­t Peter van Ooijen wenig: „Dresden kenne ich nicht. Ich weiß nur, dass es ziemlich weit dort hin ist.“

 ?? FOTO: BRAUER ?? Mehmet Kurt vom SC Verl lässt den Uerdinger Peter van Ooijen über die Klinge springen.
FOTO: BRAUER Mehmet Kurt vom SC Verl lässt den Uerdinger Peter van Ooijen über die Klinge springen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany