Rheinische Post Krefeld Kempen
Telefonbetrüger scheitern bei Seniorinnen
(RP) Aufmerksame Bankangestellte und Angehörige haben richtig reagiert. Wie die Polizei am Montag mitteilte, wollte eine 92-jährige Kundin am Freitag einen hohen Geldbetrag bei der Deutschen Bank in Viersen abheben. Als die Mitarbeiterin nachfragte, erzählte die Dame, dass ihre Enkelin einen Verkehrsunfall gehabt habe und das Geld für eine Kaution sei. Die Bankangestellte verweigerte die Abbuchung und informierte die Polizei. Später erklärten die Beamten der Seniorin die Betrugsmasche.
Nicht ganz so einfach ließ sich eine 79-jährige Frau aus Willich überzeugen, die ebenfalls beinahe auf einen Telefonbetrüger hereingefallen wäre. Die Dame erhielt einen Anruf einer unbekannten Frau. Diese behauptete, dass die Enkelin der Willicherin einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Sie befinde sich wegen eines Schockzustandes in einer psychiatrischen Einrichtung. Damit die Enkelin nicht in Haft müsse, müsse eine Kaution von 30.000 Euro hinterlegt werden. Die Telefonbetrüger setzten die Seniorin unter Druck, indem sie behaupteten, dass die Frau über die Sache zur Verschwiegenheit verpflichtet sei. Die 79-Jährige war derart verunsichert, dass selbst die gerufenen Beamten sie nicht beruhigen konnten; der Sohn der Willicherin hatte die Polizei informiert. Erst als die echte Enkelin in einem Telefonat erklärte, dass sie keinen Unfall verursacht hatte, erkannte die Seniorin, dass sie beinahe das Opfer von Betrügern geworden war.
Jeden Mittwoch von 11 bis 12 Uhr sind Opferschützer der Polizei über die Rufnummer 02162 377-3136 für die spezielle Seniorenberatung erreichbar.