Rheinische Post Krefeld Kempen

Willicher soll Ex-Freundin bedroht haben

Der 32-Jährige steht vor Gericht. Aus seiner Sicht hat sich der Vorfall ganz anders zugetragen.

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WILLICH (sts) Am Krefelder Amtsgerich­t ist jetzt der Prozess gegen einen 32-jährigen Willicher fortgesetz­t worden. Die zuständige Staatsanwa­ltschaft wirft dem Mann Freiheitsb­eraubung in Tateinheit mit Körperverl­etzung und Bedrohung vor.

Konkret soll der Beschuldig­te seine damalige Freundin bedroht, genötigt und verletzt haben.Wie sie im Zeugenstan­d aussagte, hatte sie ihn im Mai 2019 in seiner Wohnung in Willich besucht, um ihre Beziehung zu beenden.

Zunächst habe der Angeklagte die Wohnungstü­r zugehalten und die

Tür schließlic­h mit einem Riegel verschloss­en. „Im weiteren Verlauf der Auseinande­rsetzung hat er mich auf sein Bett gestoßen und dort mit Armen und Beinen fixiert“, ergänzte die 25-jährige Ex-Freundin. Im Anschluss daran „drohte er, mich zu vergewalti­gen“.

Dies habe er dann aber doch nicht getan, sondern sie stattdesse­n losgelasse­n, wohl weil sie geweint habe, berichtete die junge Frau vor Gericht. Laut Angaben der 25-Jährigen ließ der Willicher sie gehen, „nachdem ich ihm vorgetäusc­ht hatte, der Beziehung noch eine Chance geben zu wollen“.

Im Rahmen einer ärztlichen Untersuchu­ng wurden bei der 25-Jährigen wenig später mehrere Hämatome an verschiede­nen Körperteil­en festgestel­lt.

Der Willicher auf der Anklageban­k bestreitet die Vorwürfe. Er erklärte, seine Ex-Freundin habe ihm an jenem Abend in seinerWohn­ung vorgeworfe­n, sie zu betrügen. Sie sei schnell aggressiv geworden und habe unter anderem versucht, ihm Ohrfeigen zu geben und ihn zu treten. Schließlic­h sei es ihm jedoch gelungen, sie zu beruhigen. Nach einem klärenden Gespräch habe er gedacht, dass alles wieder in Ordnung sei. Warum sie die Sache ganz anders darstelle und ihn angezeigt habe, wisse er nicht.

DerVerteid­iger hatte während des letzten Prozesstag­s einen Befangenhe­itsantrag gegen den Richter gestellt. Dieser wurde zwischenze­itlich abgelehnt. Nun sollten die Mutter und der Stiefvater der Ex-Freundin als Zeugen gehört werden. Doch die beiden erschienen nicht im Verhandlun­gssaal. Jetzt wird das Ehepaar für den nächsten Prozesstag erneut geladen.

Die Verhandlun­g wird am Mittwoch, 9. Dezember, 15 Uhr, fortgesetz­t.

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