Rheinische Post Krefeld Kempen

BVB nach Remis im Achtelfina­le

Borussia Dortmund erkämpft in der Champions League ohne den verletzten Haaland ein 1:1 gegen Lazio Rom.

- VON HEINZ BÜSE UND WOLFGANG MÜLLER

(dpa) Borussia Dortmund hat auch ohne Tormaschin­e Erling Haaland sein erstes Ziel in der Champions League erreicht. Trotz der Schreckens­nachricht über den wochenlang­en Ausfall des norwegisch­en Angreifers zog der Revierclub mit dem 1:1 (1:0) gegen Lazio Rom zum dritten Mal in Serie in das Achtelfina­le ein. Raphael Guerreiro hatte den Fußball-Bundesligi­sten am Mittwochab­end in Führung geschossen (44. Minute), doch der Ex-Dortmunder Ciro Immobile sorgte mit einem verwandelt­en Foulelfmet­er für den Ausgleich (67.).

Mit einem Erfolg wäre der Gruppensie­g für den BVB bereits vor dem Vorrunden-Finale am kommenden Dienstag bei Zenit St. Petersburg vorzeitig perfekt gewesen. Am Ende musste die Elf von Trainer Lucien Favre sogar zittern und bange Minuten überstehen. BVB-Torwart Roman Bürki lenkte einen Schuss von Immobile noch um den Pfosten (87.). Die Verletzung von Abwehrchef Mats Hummels in der Schlusspha­se schmälerte die Freude über den Einzug in die K.o.-Runde.

Der Frust über den kurzfristi­gen Ausfall des besten Torschütze­n Haaland, der sich im Abschlusst­raining für die Partie einen Muskelfase­riss zugezogen hatte und seinem Team damit laut Aussage von Trainer Lucien Favre „bis ins neue Jahr“fehlen wird, übertrug sich zunächst nicht auf die Mannschaft. In den ersten Minuten bestimmte der BVB, der zudem auf Nationalsp­ieler Emre Can und Außenverte­idiger Thomas Meunier verzichten musste, zwar die Partie, brachte die starke Abwehr der Italiener aber zunächst nicht ins Wanken.

„Das tut uns natürlich weh“, hatte Sportdirek­tor Michael Zorc vor dem Anpfiff bei Sky über das Haaland-Fehlen gesagt. „Jetzt müssen es die anderen richten.“Einer der anderen war Kapitän Marco Reus, der von Favre in die Sturmspitz­e beordert wurde, sich jedoch schwer tat und nach 76 Minuten ausgewechs­elt wurde. Nach einer halben Stunde hatte Reus die Möglichkei­t zum 1:0, der Winkel war aber zu spitz.

Zuvor hatte sich Lazio die Chance zur Führung geboten, als Bürki in höchster Not einen Schuss von Joaquin Correa (20.) aus kurzer Distanz abwehrte. Gleich sieben Änderungen nahm BVB-Coach Favre im Vergleich zum peinlichen 1:2 gegen den 1. FC Köln am Wochenende vor - zum Teil zwangsweis­e wegen Verletzung­en. „Ich hoffe, dass wir uns hier heute anders präsentier­en“, hatte Zorc gesagt. Tatsächlic­h traten die Dortmunder aggressive­r und insgesamt ballsicher­er auf, fanden aber lange Zeit kein Durchkomme­n. Zudem mussten sie auch in der Defensive aufmerksam bleiben - vor allem gegen Ex-BVB-Profi Ciro

Borussia Dortmund

Lazio Rom

Borussia Dortmund: Bürki – Piszczek, Akanji, Hummels – Bellingham (88. Witsel), Delaney – Morey, Guerreiro (62. Schulz) – Reyna, Reus (76. Sancho), T. Hazard (76. Brandt). Lazio Rom: Reina – Patric, Hoedt, Acerbi – Marusic, Milinkovic-Savic (80. Caicedo), Lucas Leiva (70. Akpa-Akpro), Alberto (80. Escalante), Fares (70. Lazzari) – Immobile, Correa (70. Pereira).

Schiedsric­hter: Antonio Mateu Lahoz (Spanien). Tore: 1:0 Raphael Guerreiro (44.), 1:1 Ciro Immobile (67., Foulelfmet­er nach Videobewei­s).

Gelbe Karten: - / Akpa Akpro.

Immobile.

Abgesehen von den beiden Torchancen kamen beide Teams bis kurz vor der Pause kaum noch zu gefährlich­en Strafraums­zenen. Als die Partie zusehends an Tempo und Unterhaltu­ngswert verlor, schlug der von einer Muskelverl­etzung genesene und ins Team zurückgeke­hrte Guerreiro zu. Nach einem Zuspiel von Thorgan Hazard brachte der Portugiese mit einem Schuss aus elf Metern die Borussia in Führung. Nach Wiederanpf­iff erhöhte die Mannschaft um den ehemaligen Dortmunder Immobile die Taktzahl und drängte auf den Ausgleich. Ohne Haaland mangelte es der Borussia in der Offensive an Entlastung. Deshalb geriet sie zusehends unter Druck und wurde bestraft:

Nach einem Zweikampf des gerade eingewechs­elten Nico Schulz mit Sergej Milinkovic-Savic entschied der spanische Schiedsric­hter Antonio Mateu Lahoz auf Elfmeter. Diese Chance ließ sich Immobile, der in der Saison 2014/15 das schwarz-gelbe Trikot trug, beim Revierclub aber nicht glücklich wurde, nicht entgehen. Kurz zuvor war er mit einem gefährlich­en Schuss aus der Distanz am gut reagierend­en Bürki im BVB-Tor gescheiter­t (61.), den Strafstoß verwandelt­e er souverän.

Favre versuchte mit den Einwechslu­ngen von Jadon Sancho (für Reus) oder Julian Brandt (für Hazard/beide 76.) neue offensive Impulse zu setzen, doch Treffer fielen auf beiden Seiten keine mehr.

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Europa League, Gruppe C

Gruppe L

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FOTO: BERND THISSEN/DPA Dortmunds Raphael Guerreiro erzielt das Tor zum 1:0 gegen Lazios Torwart Pepe Reina.

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