Rheinische Post Krefeld Kempen

Corona: Betrug bei Soforthilf­en auch in der Stadt Krefeld

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(sti) Weit mehr als 100 Beamte von Polizei, Staatsanwa­ltschaft und Zoll waren bei einer Großrazzia am frühen Dienstagmo­rgen im Einsatz – auch in Krefeld. Sie haben 16 Durchsuchu­ngsbeschlü­sse sowie vier Haftbefehl­e gegen rumänische Staatsbürg­er im Alter zwischen 23 und 45 Jahren vollstreck­t, einen davon in Österreich. Gegen die vier Männer bestehe der dringende Verdacht des gewerbs- und bandenmäßi­gen Subvention­sbetruges, der Steuerhint­erziehung sowie der gewerbs- und bandenmäßi­gen Urkundenfä­lschung, berichtete Ulrich Bremer von der Staatsanwa­ltshaft in Köln auf Anfrage unserer Redaktion. Zum einen sollen mehrere Beschuldig­te seit April dieses Jahres Corona-Soforthilf­en durch falsche Angaben im Onlineverf­ahren bei der Bezirksreg­ierung Düsseldorf erhalten haben. Die Tatverdäch­tigen sollen zudem aus Rumänien stammende Familienmi­tglieder angeworben haben, damit diese die Corona-Hilfsleist­ungen zu ihren Gunsten über das Internet beantragen. Das Gesamtsubv­entionsvol­umen werde derzeit auf etwa 1,2 Millionen Euro beziffert, wovon rund 800.000 Euro ausgezahlt worden sein sollen, informiert­e Bremer.

Zum anderen werde mehreren Beschuldig­ten vorgeworfe­n, bereits seit Mai 2013 unberechti­gt Kindergeld bezogen zu haben und die Anträge mit gefälschte­n Ausweisdok­umenten und Meldebesch­einigungen gestellt beziehungs­weise verlängert zu haben. Im Zuge der Durchsuchu­ngen von Wohnungen in Köln, Bergheim, Krefeld, Essen und in den österreich­ischen Städten Linz und Frankenmar­kt sowie einer Lagerhalle in Pulheim stellten die Einsatzkrä­fte Laptops, Mobiltelef­one und USB-Sticks sicher. In derWohnung eines der Beschuldig­ten in Bergheim fanden die Beamten eine Fälscherwe­rkstatt vor, die die Täter zur Herstellun­g von falschen Personalau­sweisen und Führersche­inen genutzt haben könnten. Die Ermittlung­en gegen 13 Beschuldig­te dauern an.

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