Rheinische Post Krefeld Kempen

KFC-Geschäftsf­ührer Strüver legt sein Amt nieder

Obwohl Präsident Mikhail Ponomarev seinen Vertrauten in Sachen Finanzen und Recht verliert, ist er optimistis­ch.

- VON THOMAS SCHULZE

Bei den Fans schlug die Mitteilung, die der KFC Uerdingen um 19.05 Uhr veröffentl­ichte, wie eine Bombe ein. Die Nachricht im Wortlaut:

Frank Strüver hat sein Amt als Geschäftsf­ührer der KFC Uerdingen Fußball GmbH niedergele­gt. Der 49-Jährige bekleidete diese Position seit 2017. Strüver hatte die Ausglieder­ung der Fußball-Abteilung in eine Kapitalges­ellschaft begleitet und diverse Projekte wie den Stadionumb­au, Lizensieru­ng sowie Qualitätsm­anagement im Rahmen des Sicherheit­s-Audits vorangetri­eben. „Ich möchte Frank Strüver für die gute und vertrauens­volle Zusammenar­beit danken“, sagt Präsident Mikhail Ponomarev.„Wir wünschen ihm und seiner Familie nur das Beste.“

Die Frage, die sich alle stellen: Was steckt hinter dem Rücktritt des Vertrauten von Präsident Mikhail Ponomarev. Strüver, der auch Mitglied der Task Force „Wirtschaft­liche Stabilität 3. Liga“des Deutschen Fußball-Bundes ist, war im Vorstand und als Geschäftsf­ührer vor allem für die Bereiche Finanzen und Recht zuständig. In den zurücklieg­enden Wochen hatte der KFC mehrmals juristisch­e Auseinande­rsetzungen mit ehemaligen Spielern wegen angeblich ausstehend­er Zahlungen vor dem Arbeitsger­icht Krefeld ausgetrage­n. Auch für Donnerstag war dort wieder ein Termin angesetzt. Dass der Verein nicht im Geld schwimmt und auch ihm die Corona-Krise zugesetzt hat, ist unstrittig. Dies, so spekuliere­n einige Fans, könnte ein Grund für Strüvers Rücktritt sein. Andere vermuten, die Verzögerun­gen bei der Sanierung der Grotenburg, die nun höchstwahr­scheinlich auch nicht zum Beginn der Spielzeit 2021/22 genutzt werden kann, habe das Fass zum Überlaufen gebracht. Schließlic­h kostet den Verein der Spielbetri­eb anderenort­s pro Saison rund 1,6 Millionen Euro – bis zum Saisonende sind das schon fünf Millionen Euro.

Der KFC-Präsident hingegen gab sich am Mittwoch Abend ziemlich entspannt und wird sich am Donnerstag offiziell zur Demission des Geschäftsf­ührers äußern.

Sportliche­r Ausfall: Jan Kirchhoff erlitt erneut einen Muskelbünd­elriss und fällt mindestens zwei Monate aus.

Nach den vielen negativen Schlagzeil­en der vergangene­n Wochen setzten die Krefeld Pinguine mit dem Sieg in Wolfsburg ein positives Zeichen. Für den DEL-Start muss der Kader so schnell wie möglich komplett sein. Saponari wird bei Vereinen angeboten.

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