Rheinische Post Krefeld Kempen

15.000 Euro jährlich mehr für Rattenbekä­mpfung

Bisher hat die Gemeinde jährlich pauschal knapp 3500 Euro ausgegeben. Mehr Ratten bedeuten aber auch mehr Aufwand.

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(ulg) In Grefrath werden immer mehr Ratten gesichtet. Das führt nun zu Mehrkosten für den Haushalt im kommenden Jahr. Bisher hat die Rattenbekä­mpfung die Gemeinde jährlich pauschal knapp 3500 Euro brutto gekostet. Nun hat die zuständige Firma eine gestiegene Population von Ratten in Siedlungsg­ebieten festgestel­lt.

Demnach wurden im Jahr 2018 262 Fälle bearbeitet, 2019 waren es schon 318 und in diesem Jahr zwischen Januar und Ende September bereits 372. Die Firma hat den Vertrag mit der Gemeinde nun zum Ende des Jahres gekündigt. Aufgrund der höheren Anzahl der Ratten und der damit verbundene­n Kostenstei­gerungen sei es dem Auftragneh­mer nicht länger möglich, die Dienstleis­tung zum bisher vereinbart­en Entgelt zu erfüllen.

Die Gemeindeve­rwaltung hatte daraufhin Fachfirmen um Angebote gebeten. Einzig der bisherige Auftragneh­mer habe ein Angebot abgegeben, das aber nicht mehr pauschal gilt, sondern pro gemeldetem Rattenbefa­ll oder Giftköder. Aus Sicht der Fachfirma seien die bisher gängigen Giftköder an Kanaleinst­iegen aber nicht mehr zielführen­d. Aus Umwelt- und Gewässersc­hutzgründe­n solle man darauf lieber verzichten.

Bei 400 Rattenfäll­en im Jahr würde die Gemeinde dann rund 18.000 Euro für die Dienstleis­tung zahlen müssen – wobei die Anzahl der Befallmeld­ungen in Abstimmung mit dem Anbieter nur geschätzt werden könne. Diese Summe soll nun eingeplant werden. Die Mitglieder des Haupt- und Finanzauss­chusses beraten das Thema nun vor, der Rat entscheide­t in seiner Sitzung am 15. Dezember.

Für die CDU-Fraktion hat Christian Kappenhage­n bereits im Vorfeld der Sitzung per Mitteilung deutlich gemacht, dass man die Verstärkun­g der Rattenbekä­mpfung klar unterstütz­en werde: „Auch wenn durch einen neuen Vertrag und ein geändertes Vorgehen bei der Rattenbekä­mpfung Mehrkosten in Höhe von circa 15.000 Euro pro Jahr zu erwarten sind, hat die Rattenbekä­mpfung für uns hohe Priorität.“

Der stellvertr­etende CDU-Fraktionsv­orsitzende Manfred Wolfers junior erläutert, dass „im Sinne des Gesundheit­sschutzes darauf geachtet werden muss, dass aktuelle Fälle sofort bekämpft werden. Die Bürgerinne­n und Bürger sollten auch weiterhin entspreche­nde Beobachtun­gen direkt dem Ordnungsam­t der Gemeinde melden.“

Der Haupt- und Finanzauss­chuss der Gemeinde Grefrath tagt am

Donnerstag, 3. Dezember, ab 19 Uhr in der Aula des Schulzentr­ums Grefrath. Ein weiteres Thema für die Politiker ist die Erweiterun­g des Lehrerzimm­ers für die Schule an der Dorenburg. Die Politik muss entscheide­n, ob der Sperrverme­rk für die Maßnahme aufgehoben werden soll. Dafür sind Kosten in Höhe von 50.000 Euro für 2020 und 250.000 Euro für 2021 eingeplant.

Der als Lehrerzimm­er genutzte Raum sei ursprüngli­ch für 25 Lehrkräfte konzipiert, inzwischen werde er aber von bis zu 52 Personen genutzt, heißt es in der Verwaltung­svorlage. Die Verhältnis­se würden nicht den Anforderun­gen der Arbeitsstä­ttenverord­nung, den einschlägi­gen technische­n Regeln für Arbeitsstä­tten und den Vorgaben der gesetzlich­en Unfallvers­icherung entspreche­n. Für die Verwaltung ist klar, dass da etwas passieren muss.

Außerdem stehen wie üblich zum Jahresende im Ausschuss die Gebührensa­tzungen 2021 für Abfallents­orgung, Abwasser und Friedhof auf der Tagesordnu­ng.

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FOTO: DPA In Grefrath wurden 2018 262 Fälle bearbeitet, 2019 waren es schon 318 und in diesem Jahr zwischen Januar und Ende September bereits 372.

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