Rheinische Post Krefeld Kempen

Prognose: Arbeitsmar­kt Krefeld bleibt in 2021 stabil

Die Arbeitslos­enquote für Dezember beträgt 11,2 Prozent.

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(sti) Innerhalb eines Jahres ist die Zahl der Arbeitslos­en in der Stadt Krefeld um 1821 auf 13.771 Personen gestiegen. Die Quote für den Dezember beträgt 11,2 Prozent, im Vorjahr lag sie noch bei 9,8 Prozent. „Auch der lokale Arbeitsmar­kt ist 2020 pandemiebe­dingt deutlich unter Druck geraten. Kurzarbeit und Wirtschaft­shilfen haben jedoch einen stärkeren Einbruch des Arbeitsmar­kts verhindert. In der zweiten Jahreshälf­te gab es dann einen Rückgang der Arbeitslos­enzahlen“, berichtete Bettina Rademacher-Bensing, Vorsitzend­e der Geschäftsf­ührung der Agentur für Arbeit Krefeld, am Mittwoch.

„Im Dezember ist die Arbeitslos­igkeit gegenüber November leicht gesunken und weist nun insgesamt (für Stadt Krefeld und den Kreis Viersen) 23.537 Personen aus. Dies sind jedoch etwa 3400 Personen mehr als im Dezember 2019. Auch im Jahresdurc­hschnitt lag die Zahl der Arbeitslos­en mit 23.292 über demVorjahr mit 20.850. Der Zuwachs der Arbeitslos­enzahlen ist auf die Konjunktur zurückzufü­hren. Auch die Beschäftig­ung im Agenturbez­irk liegt nicht mehr auf Rekordnive­au. Hier sind 189.355 Menschen in Lohn und Brot, ein Minus von 1504 Personen gegenüber dem Vorquartal“, konstatier­te Rademacher-Bensing.

Trotz der Pandemie war der Arbeitsmar­kt im Jahr 2020 von einer hohen Dynamik geprägt. So mussten sich von Januar bis Dezember 43.065 Männer und Frauen arbeitslos melden. Demgegenüb­er konnten 39.795 Menschen eine neue Arbeit aufnehmen, dies waren jedoch über 10.000 weniger als im Vorjahr.

„Die Arbeitslos­igkeit stieg 2020 nicht, weil viele Personen von ihren Arbeitgebe­rn freigestel­lt wurden – hier hat das Instrument der Kurzarbeit massiv geholfen -, sondern weil weniger Personen eine Arbeit aufnehmen konnten. Aufgrund der inzwischen vorsichtig optimistis­chenWirtsc­haftsprogn­osen für das Jahr 2021 erwarte ich, dass sich die insgesamt stabile Entwicklun­g der letzten Monate fortsetzen kann“, blickte Rademacher-Bensing nach vorne. „Für die nächsten zwei Monate rechnen wir saisonbedi­ngt mit höheren Werten bei der Arbeitslos­igkeit.“

„Wir beobachten, dass einige Umwälzungs­prozesse am Arbeitsmar­kt durch die Pandemie eher beschleuni­gt als gedämpft wurden:Wir müssen uns noch deutlich stärker in der kontinuier­lichenWeit­erbildung von Arbeitnehm­ern engagieren“, so Klaus Churt vom DGB. „Qualifikat­ion ist der Schlüssel, Menschen dauerhaft in Beschäftig­ung zu bringen.“

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