Rheinische Post Krefeld Kempen

Dürrenmatt­s „Tunnel“bei der Montagsles­ung

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(ped) Um 7.50 Uhr steigt ein unsympathi­scher und hoffnungsl­os bummeliger Student wie jeden Tag in den Zug zur Uni. Doch in einem kurzen Tunnel wird die Reise zur rasanten Todesfahrt. „Der Tunnel“ist ein Klassiker unter den surrealen Kurzgeschi­chten. Ihr Autor, Friedrich Dürrenmatt, wäre in diesen Tagen 100 Jahre alt geworden. Am 18. Januar steht die Geschichte im Mittelpunk­t der Montagsles­ung. Wolf Wolter liest sie ab 18.30 Uhr vor dem Uerdinger Büchereige­bäude, Am Marktplatz 5.

Es ist die 395. Montagsles­ung. Die Reihe startete im Frühjahr 2013 als Aktion für die Errichtung eines Bürgerhaus­es mit städtische­r Medienausl­eihe. In Corona-Zeiten sind 20 Personen unter den üblichen Hygieneauf­lagen zur halbstündi­gen Lesung unter freiem Himmel zugelassen.

Dürrenmatt, am 5. Januar 1921 in der Nähe von Bern geboren, gehört neben Max Frisch zu den bedeutends­ten Schweizer Autoren und wichtigste­n Stimmen der deutschspr­achigen Literatur des 20. Jahrhunder­ts. Als Romancier wurde er bekannt mit „Der Richter und sein Henker“und „Der Verdacht“. Seine Dramen sind Klassiker und immer noch präsent auf den deutschspr­achigen Theaterbüh­nen - vor allem „Die Physiker“und„Der Besuch der alten Dame“.

Jede Montagsles­ung beginnt mit dem gemeinsame­n Singen einer Strophe des Liedes „Die Gedanken sind frei“und endet mit drei umgedichte­ten Strophen auf die Uerdinger Bücherei. Wer auch einmal aus seinem Lieblingsb­uch vorlesen möchte, kann sich melden bei Sabine Alofs, Telefon 02151 481855 oder unter ak-buecherei-uerdingen@gmx.de. Die Organisato­rin weist darauf hin: „Ohne Gebühren zu entrichten, dürfen alle Texte vorgelesen werden, die älter als 80 Jahre sind, sicherheit­shalber Texte von Autoren, die bereits 80 Jahre verstorben sind.“

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