Rheinische Post Krefeld Kempen
Warum Musikunterricht vor Ort so wichtig ist
Musikschulleiter Ralph Schürmanns freut sich, dass es für viele Schüler wieder Präsenzangebote gibt.
(ped) Der Gang durch die Flure macht Musikschulleiter Ralph Schürmanns wieder Spaß. Denn bald klingt es wieder aus allen Räumen. Die Musikschule hat nach dem mehrmonatigen Corona-Lockdown jetzt den Präsenzunterricht wieder aufgenommen. Lehrer und Schüler musizieren wieder im Haus Sollbrüggen. Noch ist es ein erster Schritt. Die großen Ensembles, Orchester und Chöre dürfen sich noch nicht versammeln. Aber für viele ist der Distanzunterricht vorbei.
Nicht nur für die Musizierenden war der Unterricht via Bildschirm anstrengend. Auch die Lehrer sind froh, Instrumente wieder in originaler Klangqualität zu hören. Denn die akustischen Möglichkeiten in den Homestudios sind begrenzt.
Die Stadt Krefeld weist auf die derzeit gültigen Regelungen hin: „Gemäß der Corona-Schutzverordnung ist ab sofort wieder Einzel-, Partnerund Kleingruppenunterricht mit drei bis vier Schülern in allen Instrumentalund Vokalfächern möglich. In der erlaubten Gruppengröße bis fünf Kinder kann ebenfalls wieder Unterricht in allen Kursen der frühkindlichen Musikerziehung angeboten werden, also in musikalischer Früherziehung, im Miniclub, bei den kleinen Klangforschern und in der Früherziehung Rondo.“
Ob kleine Ensembles und Gruppen mit bis zu fünf Teilnehmenden in den Präsenzunterricht zurückkehren können, entscheidet die Musikschulleitung im Einzelfall, abhängig von den Belegungskapazitäten der Räume. Das muss sich in diesen Tagen einspielen.
Das Hygienekonzept (Maskenpflicht, Hände- und Flächendesinfektion, Einbahnstraßensystem, Schutzwände, Lüften etc) und Abstandsregeln gelten weiterhin. Schürmanns hofft, dass es bald auch wieder Unterrichtsangebote in den zahlreichen Kooperationen mit Kitas, Grund- und weiterführenden Schulen in Präsenzform gibt. Aber: „Das unterliegt einer detaillierten Bewertung der pandemischen Lage und der Hygienekonzepte vor Ort in den einzelnen Einrichtungen“, heißt es von der Stadt.
Solange müssen Schürmanns und sein Team rund 2.500 betroffene Schüler mit alternativen Angeboten auf Distanz erreichen. „Schüler und Lehrer haben in den vergangenen Wochen sehr ernsthaft, engagiert und kreativ im Distanzunterricht gearbeitet, aber die persönliche Begegnung und das gemeinsame Klangerlebnis im Raum sind niemals vollständig ersetzbar. Bereits bei den Grundschülern in der vergangenen Woche konnten wir feststellen, wie viel dieses kleine Stück Normalität den Kindern bedeutet und mit welcher Freude unsere jüngsten Talente in die Musikschule zurückgekommen sind. Jetzt sind wir froh, dass bald wieder Musik aus allen Räumen zu hören sein wird“, sagt der Musikschulleiter.