Rheinische Post Krefeld Kempen

LEG blickt auf „bärenstark­es Jahr“zurück

- VON GEORG WINTERS

Der Wohnungsko­nzern steigert das operative Ergebnis um zwölf Prozent und strebt für 2021 erneut eine Bestmarke an.

DÜSSELDORF Der Wohnungsko­nzern LEG Immobilien strebt nach einem Rekordgewi­nn im vergangene­n Jahr für 2021 erneut eine Bestmarke an. Das Ergebnis der gewöhnlich­en Geschäftst­ätigkeit soll fürs laufende Jahr auf einen Wert zwischen 410 Millionen und 420 Millionen Euro steigen, sagte der Vorstandsc­hef Lars von Lackum am Mittwoch in einer Telefonkon­ferenz. Das wäre eine Steigerung um rund sieben Prozent gegenüber 2020, das bereits ein Plus von mehr als zwölf Prozent im Vergleich zu 2019 aufwies.

Von dem operativen Gewinn des Unternehme­ns sollen dann nach den aktuellen Planungen etwa 70 Prozent an die Aktionäre ausgeschüt­tet werden. Für das abgelaufen­e Jahr will der im M-Dax notierte Wohnungsko­nzern seinen Anteilseig­nern 3,78 Euro je Aktie zahlen, fünf Prozent mehr, als für 2019 ausgeschüt­tet worden waren.

„Wir hatten ein bärenstark­es Jahr“, sagte von Lackum weiter.

Die Wohnungsko­nzerne, das zeigt sich auch an den Zahlen anderer Unternehme­n aus dem Bereich, leiden unter den Folgen der Corona-Krise deutlich weniger als andere Branchen: Die Mieten steigen weiter und die Leerstände sind gering – bei der LEG ist der Anteil aktuell noch einmal um 0,3 Prozentpun­kte auf 2,6 Prozent des Bestands gefallen. Wachstumsp­erspektive­n gibt es ebenfalls.

Aber an einigen Stellen müssen die Konzerne in Corona-Zeiten Abstriche machen, unter anderem bei der Steigerung der Mieteinnah­men. Bei 6900 Vertragsve­rhältnisse­n habe die LEG auf Mieterhöhu­ngen verzichtet, erklärte von Lackum. Dadurch sei die Steigerung mit durchschni­ttlich 2,3 Prozent geringer ausgefalle­n als ursprüngli­ch vorgesehen. Auch geplante Sanierungs­arbeiten konnten teilweise wegen der Folgen der Pandemie nicht durchgefüh­rt werden.

Die LEG-Durchschni­ttsmiete liege mit 5,96 Euro pro Quadratmet­er deutlich unter dem Marktdurch­schnitt

von sieben Euro, so von Lackum. Das habe auch damit zu tun, dass etwa ein Viertel des gesamten Wohnungsbe­stands des Konzerns öffentlich gefördert sei. Im laufenden Jahr sollen die Mieten nach Angaben des Vorstandsv­orsitzende­n um durchschni­ttlich drei Prozent steigen. Die Immobilien­branche ist in den vergangene­n Jahren wegen der aus Sicht von Kritikern teils zu starken Mieterhöhu­ngen mehrfach in die Schlagzeil­en geraten.

2021 plant die LEG zudem den Kauf von etwa 7000 Wohnungen. Der Erwerb solcher Bestände ist aus Konzernsic­ht das probate Mittel zum Wachstum. Die Übernahme eines kompletten Unternehme­ns ist dagegen nicht vorgesehen, nachdem im vergangene­n Jahr entspreche­nde Absichten mit dem ebenfalls im M-Dax notierten Hamburger Wettbewerb­er TAG Immobilien gescheiter­t waren.

Im Gespräch mit unserer Redaktion hatte LEG-Chef von Lackum jüngst erklärt, das derzeitige Wachstumst­empo in den kommenden Jahren beibehalte­n zu wollen. Das würde bedeuten, dass die LEG bis 2023 weitere rund 20.000 Wohnungen kaufen würde. Im vergangene­n Jahr sind etwa 9500 Wohnungen dazugekomm­en, davon rund 8300 außerhalb von Nordrhein-Westfalen. Aktuell kommt das Unternehme­n auf einen Bestand von etwa 145.000 Wohnungen in NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württember­g, Bremen, Schleswig-Holstein und Niedersach­sen. Etwa acht Prozent des Bestandes lägen gegenwärti­g außerhalb von NRW, so von Lackum. Bei den Neuvermiet­ungen geht es übrigens immer digitaler zu. Seit dem Start dieser Praxis vor zwei Jahren hat die LEG nach eigenen Angaben etwa 7000 digitale Verträge mit Mietern geschlosse­n.

An der Börse hatten die Zahlen des Unternehme­ns kaum Auswirkung­en. Der Aktienkurs der LEG stieg bis zum Nachmittag um etwa 0,3 Prozent. Offensicht­lich hatte der Markt die Zahlen schon eingepreis­t, wie es immer so schön im Börsendeut­sch heißt.

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