Rheinische Post Krefeld Kempen
Neuer Streit um weitere Sperrung vor dem Museum
Rot-Rot-Grün beantragt, auch das dem Museum gegenüberliegende Straßenstück für den Verkehr zu sperren.
Die Diskussion um die Schließung der Durchfahrt unmittelbar vor dem Kaiser-Wilhelm-Museum war lang und leidenschaftlich – nun zeichnet sich eine weitere, ähnlich gelagerte Debatte ab. In einem Antrag für die Bezirksvertretung Mitte haben SPD, Grünen und Linke vorgeschlagen, auch das gegenüberliegende Straßenstück für den Verkehr zu sperren. Heißt: Autofahrer, die – vom Südwall kommend – in Richtung St.-Anton-Straße unterwegs sind, müssten vor dem Karlsplatz rechts auf die Marktstraße, dann nach links in die Breite Straße und dann die nächste Möglichkeit links zurück in Richtung Westwall fahren. Die CDU ist dagegen, die FDP plädiert für eine Verkehrsanalyse.
Die Durchfahrt auf diesem Stück war über Monate wegen der Bauarbeiten auf dem Karlsplatz gesperrt. Nun möchte Rot-Rot-Grün die Baustellen-Regelung verstetigen, um so einen verkehrsfreien Platz zu gewinnen. In dem Beschlussentwurf heißt es: „Die östliche Seite des Platzes bleibt dauerhaft für den motorisierten Verkehr geschlossen.“Der Antrag wird damit begründet, dass die Sperrung „für den Verkehrsfluss in diesem Bereich keinerlei negative
Folgen gezeitigt“habe; andererseits eröffne sich die Möglichkeit, den Platz für attraktive, etwa gastronomische Nutzungen zu erschließen und so zu beleben.
Die CDU ist dagegen. Sie fühlt sich ohnehin noch überrumpelt mit der Komplettsperrung des Straßenstücks, das unmittelbar am Museum vorbeiführt. Das sei mal als Shared Space gedacht und beschlossen worden, berichtet CDU-Sprecherin Carla Stomps; eigentlich sollte der Autoverkehr in Schrittgeschwindigkeit das Museum passieren dürfen, doch seien andere Fakten geschaffen worden. Stomps sieht anders als Rot-Rot-Grün sehr wohl Verkehrsprobleme für Markt- und Breite Straße und befürchtet Nachteile für den hinteren Teil des Westwalls. Stomps betont auch, dass das historische Wallsystem den Verkehr „recht gut“um die Innenstadt geführt habe; unterbreche man nun das System an einer Stelle, sei zu befürchten, dass es bald komplett ausgehöhlt werde.
Die FDP hat sich noch nicht für oder gegen eine Sperrung positioniert; die Liberalen schlagen vor, ein Verkehrskonzept für die Verkehre auf dem Westwall zu erstellen und vorher keine weiteren Maßnahmen zur Verkehrsführung festzuzurren.