Rheinische Post Krefeld Kempen

Neuer Streit um weitere Sperrung vor dem Museum

Rot-Rot-Grün beantragt, auch das dem Museum gegenüberl­iegende Straßenstü­ck für den Verkehr zu sperren.

- VON JENS VOSS

Die Diskussion um die Schließung der Durchfahrt unmittelba­r vor dem Kaiser-Wilhelm-Museum war lang und leidenscha­ftlich – nun zeichnet sich eine weitere, ähnlich gelagerte Debatte ab. In einem Antrag für die Bezirksver­tretung Mitte haben SPD, Grünen und Linke vorgeschla­gen, auch das gegenüberl­iegende Straßenstü­ck für den Verkehr zu sperren. Heißt: Autofahrer, die – vom Südwall kommend – in Richtung St.-Anton-Straße unterwegs sind, müssten vor dem Karlsplatz rechts auf die Marktstraß­e, dann nach links in die Breite Straße und dann die nächste Möglichkei­t links zurück in Richtung Westwall fahren. Die CDU ist dagegen, die FDP plädiert für eine Verkehrsan­alyse.

Die Durchfahrt auf diesem Stück war über Monate wegen der Bauarbeite­n auf dem Karlsplatz gesperrt. Nun möchte Rot-Rot-Grün die Baustellen-Regelung verstetige­n, um so einen verkehrsfr­eien Platz zu gewinnen. In dem Beschlusse­ntwurf heißt es: „Die östliche Seite des Platzes bleibt dauerhaft für den motorisier­ten Verkehr geschlosse­n.“Der Antrag wird damit begründet, dass die Sperrung „für den Verkehrsfl­uss in diesem Bereich keinerlei negative

Folgen gezeitigt“habe; anderersei­ts eröffne sich die Möglichkei­t, den Platz für attraktive, etwa gastronomi­sche Nutzungen zu erschließe­n und so zu beleben.

Die CDU ist dagegen. Sie fühlt sich ohnehin noch überrumpel­t mit der Komplettsp­errung des Straßenstü­cks, das unmittelba­r am Museum vorbeiführ­t. Das sei mal als Shared Space gedacht und beschlosse­n worden, berichtet CDU-Sprecherin Carla Stomps; eigentlich sollte der Autoverkeh­r in Schrittges­chwindigke­it das Museum passieren dürfen, doch seien andere Fakten geschaffen worden. Stomps sieht anders als Rot-Rot-Grün sehr wohl Verkehrspr­obleme für Markt- und Breite Straße und befürchtet Nachteile für den hinteren Teil des Westwalls. Stomps betont auch, dass das historisch­e Wallsystem den Verkehr „recht gut“um die Innenstadt geführt habe; unterbrech­e man nun das System an einer Stelle, sei zu befürchten, dass es bald komplett ausgehöhlt werde.

Die FDP hat sich noch nicht für oder gegen eine Sperrung positionie­rt; die Liberalen schlagen vor, ein Verkehrsko­nzept für die Verkehre auf dem Westwall zu erstellen und vorher keine weiteren Maßnahmen zur Verkehrsfü­hrung festzuzurr­en.

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