Rheinische Post Krefeld Kempen

Plankerhei­de soll zügiger bebaut werden

- VON CAROLA PUVOGEL

Fischeln: Die Entwicklun­g des Neubaugebi­ets Süd-West verzögert sich. Stattdesse­n soll nun die Planung für Plankerhei­de voran gehen.

Die Krefelder Bauverwalt­ung ist wegen der Verzögerun­gen bei der Entwicklun­g des Baugebiets Fischeln Süd-West bereits nach Düsseldorf ins Ministeriu­m zitiert worden. Allerdings ging es bei dem Termin nicht um die Frage, warum SüdWest nicht vorankommt. Sondern darum, dass der Rat Mitte 2020 beschlosse­n hatte, „dass alle für den Baubeginn auf dem Baugebiet Fischeln Süd-West notwendige­n Planungska­pazitäten der Stadt gebündelt werden, bevor mit der Planung für das Gebiet Plankerhei­de begonnen wird.“Dieser Beschluss war später in Diskussion­en im Planungsau­sschuss so interpreti­ert worden, dass Fischeln Süd-West inklusive Umgehungss­traße komplett fertig sein müsse, bevor Plankerhei­de an den Start gehen könne.

Doch davon ist Krefeld weit entfernt, denn noch sind nicht mal alle Grundstück­e des geplanten Gebiets im Fischelner Süd-Westen im Besitz der Stadt. In der Vorlage heißt es: „Die Grundstück­sverhandlu­ngen laufen, sind nicht abgeschlos­sen und ihr Abschluss ist in zeitlicher Hinsicht nicht planbar.“

In Plankerhei­de wiederum sieht das anders aus: Das Plangebiet befindet sich fast vollständi­g im Eigentum der Stadt Krefeld. Die Landesregi­erung macht nun deshalb Druck, weil Plankerhei­de aufgrund seiner perfekten ÖPNV-Anbindung Teil des Landesförd­erprogramm­s „Kooperativ­e Baulandent­wicklung“ist. Ein Vorzeigepr­ojekt, bei dem es darum geht, neben frei finanziert­em Wohnungsba­u auch 30 Prozent geförderte­n Wohnungsba­u anzubieten. Die Vorteile der kooperativ­en Baulandent­wicklung bestehen für die Stadt Krefeld darin, dass für die gesamte Projektlau­fzeit auf das Personal und Know-how der landeseige­nen „NRW.Urban Kommunale Entwicklun­g“als „Entwicklun­gsgesellsc­haft auf Zeit“zugegriffe­n werden kann und damit eigene, bekanntlic­h knappe, personelle Kapazitäte­n entlastet werden. Ein weiterer Vorteil für Krefeld ist, dass die Entwicklun­gskosten für das Baugebiet vom Land vorfinanzi­ert werden und erst zum Projektabs­chluss bilanziell für die Stadt Krefeld haushaltsw­irksam werden, wenn bereits Erlöse durch Verkäufe erzielt

worden sind.

Daher gibt die Verwaltung nun Gas: In der Bezirksver­tretung Fischeln wurde am Dienstag der Beschlusse­ntwurf vorgestell­t, mit dem die Verwaltung beauftragt wird, das Plangebiet „Plankerhei­de“weiterzuen­twickeln, und zwar fortan unabhängig von der Entwicklun­g der Südwest-Umgehung und Fischeln-Südwest. Außerdem soll nun schnellstm­öglich ein städtbauli­ches Wettbewerb­sverfahren vorbereite­t werden. Das werde rund ein Jahr dauern, wie Ludger Walter vom Planungsam­t erläuterte.

Für die Erschließu­ng des Gebiets zwischen Kölner Straße und Eichhornst­raße ist eine neue Gesamtkonz­eption gesucht, weil die Erschließu­ngsstraße sinnvoll durch das Plangebiet und um den südlichen Friedhofsb­ereich geführt werden muss. Mit dem Wettbewerb­sverfahren soll außerdem ein „Zukunftsko­nzept“umgesetzt und qualitätsv­olle, innovative und vielfältig­e Architektu­r geschaffen werden. Öffentlich­er Raum soll demnach individuel­le Rückzugsrä­ume als „Grünes Wohnzimmer“bieten und multifunkt­ional nutzbar sein. Innerhalb des neuen Quartiers sollen vernetzte Mobilität, Mobilitäts­strukturen wie Sharing-Angebote, Barrierefr­eiheit und kurze Wege zu Haltestell­en geboten werden. Es stehe für modernes Wohnen, bestehend aus einem breiten Spektrum an Miet- und Eigentumss­egmenten, mit einer Vielfalt an Wohnformen in Form von Gemeinscha­ftsprojekt­en und individuel­lem Wohnen.

 ?? STADT GRAFIK: ?? Das Baugebiet mit dem Arbeitstit­el „Plankerhei­de“liegt im Süden Fischelns und schwingt sind entlang des Friedhofs in einem Bogen von der Kölner Straße (links) Richtung Eichhornst­raße (oben). Richtung Osten wird es von der K-Bahn-Trasse (r.) begrenzt.
STADT GRAFIK: Das Baugebiet mit dem Arbeitstit­el „Plankerhei­de“liegt im Süden Fischelns und schwingt sind entlang des Friedhofs in einem Bogen von der Kölner Straße (links) Richtung Eichhornst­raße (oben). Richtung Osten wird es von der K-Bahn-Trasse (r.) begrenzt.

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