Rheinische Post Krefeld Kempen
Schwalmtal plant Start des Kulturlebens
Am Hariksee soll eine Open-Air-Bühne eingerichtet werden. Sie soll erstmals im August für die Shakespeare-Komödie „Was Ihr wollt“bespielt werden. Was gehört noch alles zum Schwalmtaler Sommernachtstraum 2021?
SCHWALMTAL In der Gemeinde Schwalmtal wird zurzeit geplant, wie kulturelle und öffentliche Veranstaltungen unter Corona-Bedingungen stattfinden können. Dazu soll eine neue Open-Air-Bühne am Wald am Hariksee genutzt werden. Darauf verständigten sich die Verwaltung und der Eigentümer.
Lothar Lange vom Team des Schwalmtaler Sommernachtstraums hat mit Bürgermeister Andreas Gisbertz (CDU) und Alexandra Vahlhaus, Leiterin des Fachbereichs Kultur bei der Gemeindeverwaltung, vier Termine abgesprochen. Auftakt soll der Französische Markt vom 25. bis 27. Juni am Platz vor der Pfarrkirche St. Georg in Amern sein. „Es ist ein mutiger Termin“, sagt Lothar Lange. Aber er habe bereits mit einigen Anwohnern gesprochen. Der Plan sei, gemeinsam etwas zu machen – unter der Voraussetzung, dass es dann trotz der Corona-Pandemie möglich sein wird. Worauf er ebenfalls hofft: Dass mit dem Französischen Markt die Beziehungen zur Partnerstadt Ganges vertieft werden können.
Zu den generellen Überlegungen, den Veranstaltungsbetrieb in Schwalmtal wieder aufzunehmen, erklärt Vahlhaus auf Anfrage: „Wir überlegen zurzeit, was etwa unter freiem Himmel möglich sein wird.“Durch die verstärkten Impfungen könnten kulturelle Termine bald wieder möglich sein, hofft Vahlhaus. Weitere Termine würden aber noch nicht feststehen. Bald solle aber ein Konzept für das laufende Jahr vorliegen.
Wegen der Corona-Pandemie musste die Gemeinde Schwalmtal den überwiegenden Teil des Programmes, mit dem 2020 das 50-jährige Bestehen gefeiert werden sollte, absagen. Rund 21.000 Euro sollten dafür investiert werden, finanziert wurden eine gratis verteilte Festschrift und ein Theaterstück, das zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus gezeigt wurde. Entfallen mussten etwa ein Konzert
der Fighting Spirits, ein Brauchtumstag aller zwölf Schwalmtaler Bruderschaften sowie der dreitägige „Schwalmtaler Sommernachtstraum“mit zahlreichen Angeboten und Aktionen.
Außerdem hatte Lothar Lange ein kleines Foto-Buch über den Schwalmtaler Sommernachtstraum vorgelegt: Darin zeigte er die Ortsteile und Menschen der Gemeinde. Zudem entwarf er eine verwunschene Welt der Feen und Elfen, die mit den Seen verbunden sind. Passend dazu hatte die Kornbrennerei Hartges mit der Schwalmfee einen hellgrünen Likör mit Waldmeister, Minze und Kamille präsentiert.
Was jetzt neben dem Französischen Markt geplant ist: Die Oldtimer der Theater-AG haben im Spätsommer zunächst im Wald, später via Zoom geprobt für William Shakespeares „Was Ihr wollt“. Die Komödie soll vom 27. bis 29. August unter freiem Himmel gezeigt werden; Spielort ist am Hariksee. „Mit dem Stück wollen wir rustikal als Picknick-Theater die neue Spielstätte eröffnen“, erklärt Lothar Lange. . Eigentümer und Gemeinde hätten zugestimmt, dass der Platz multifunktional genutzt werden kann. Die Gäste könnten Decken, Stühle und Verpflegung mitbringen, um den Theaterspaß zu verfolgen. „Wir nehmen keinen Eintritt, sondern nur Spenden“, kündigt der Sommernachtstraum-Organisator an.
Für 20. September am Hariksee und 23.September am Heidweiher ist die romantische Lesung „Literatur in der Natur – Natur in der Literatur“geplant. Am Heidweiher soll dafür die Terrasse der Gastronomie oder die Wiese am Freibad genutzt werden. Lange zufolge ist dies ein Beitrag zum Kulturprojekt des Naturparks Schwalm-Nette. Nach derzeitigen Plänen sollen die „Oldtimer der Theater-AG“mitwirken und Christiane Samuel vom Kindertheater „PurPur“, die Moderation übernimmt Frank-Ludwig Stürmer. Als Gast hat sich Bürgermeister Gisbertz angekündigt. Für eine märchenhafte Atmosphäre sollen Feen und Elfen sowie die Beleuchtung sorgen.
Das vorweihnachtliche Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“ist eine zum Teil neu gestaltete Wiederaufnahme eines 2014 aufgeführten Stückes. „Für ein bereits in der Schublade liegendes neues Stück fehlt einfach die Zeit“, sagt Lange. Geplant sind Aufführungen vom 10. bis 12. Dezember.