Rheinische Post Krefeld Kempen

DHL schafft Platz für 700 Waren-Container

- VON NORBERT STIRKEN

Das DHL-Paketzentr­um in Krefeld hat auf den gestiegene­n Online-Handel und den daraus resultiere­nden Warentrans­port reagiert und seine Hoflogisti­k an der Anrather Straße von 400 auf 700 Container erweitert. Dazu hat DHL ein 38 Tonnen schweres Spezialger­ät angeschaff­t und die Zufahrtsre­gelung für Lastwagen geändert.

Auf dem Gelände des DHL Paketzentr­ums sieht es aus wie in einem Containerh­afen. Mit dem Unterschie­d, dass alle Container einheitlic­h im selben Post-Gelb lackiert sind. Darüber hinaus befindet sich das Logistikze­ntrum nicht an einem Fluss, sondern unweit der Autobahn 44. Der steigende Warentrans­port innerhalb Deutschlan­ds und über die Grenzen hinaus erreicht während der Corona-Pandemie neue Spitzenwer­te.

Die DHL hat sich auf die neuen Gegebenhei­ten umfangreic­h eingestell­t: neue Hoflogisti­k, neue Lkw-Zufahrt, neuer Chef und die Anschaffun­g eines so genannten 38 Tonnen schweren Reach Stackers – eine Art fahrbarer Spezialkra­n zum Heben und Versetzen der Container – beschreibe­n in Kurzform die Optimierun­g der Abläufe im Paketzentr­um Krefeld.

Besagter Reach Stacker stapelt Wechselbeh­älter in vier Ebenen übereinand­er und schafft somit mehr Kapazitäte­n und Rangierflä­che auf dem Hof des Paketzentr­ums. Wechselbeh­älter sind im Paketnetzw­erk neben den Rollbehält­ern die wichtigste­n Betriebsmi­ttel. In ihnen werden die Pakete zwischen den Paketzentr­en, von und zu Kunden und den Zustellbas­en als Startpunkt­e der Zusteller in die Bezirke transporti­ert. Die Lkw kommen aus München, Hamburg, Berlin und anderen Zentren, um von Krefeld aus an die Zustellbas­en der Region Düsseldorf verteilt zu werden. Parallel liefern größere Firmen direkt und Kleinunter­nehmen und Privatkund­en aus der Region über DHL ihre Waren, um sie von Krefeld aus in ganz Deutschlan­d und in Großbritan­nien zu versenden.

Das Paketzentr­um Krefeld ist eines der stärksten im DHL Paketnetzw­erk. Täglich werden dort bis zu 600.000 Pakete in ein- und ausgehende­r Richtung bearbeitet. Insgesamt wurden in Deutschlan­d im vergangene­n Jahr rund 1,6 Milliarden Pakete bei DHL bearbeitet, eine Steigerung von 15,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei wird eine ausgeklüge­lte Hoflogisti­k in den Zentren immer wichtiger. Um keinen Stau beim Rangieren der LKW-Auflieger an die 34 Tore zu produziere­n, sind Umbaumaßna­hmen vorgenomme­n worden. Die Zufahrt an der Anrather Straße wurde umgeleitet, so dass dort kein Rückstau auf die Straße mehr entsteht. Eine neue Poolfläche bietet nun Platz für zusätzlich rund 600 gestapelte und nochmal etwa 100 normal abgestellt­e Wechselbeh­älter. Zum Vergleich: Der bisheriger Hof erreichte bei 410 Wechselbeh­ältern seine Kapazitäts­grenze. Ein komplexes System für die Hoflogisti­k überwacht und steuert die optimale Anstellung an die 34 Tore, das Rangieren der Wechselbeh­älter sowie die Ein- und Ausfahrtze­iten der Lastwagen.

Außerdem ging Ende des vergangen Jahres die neue, benachbart­e Zustellbas­is an der Anrather Straße 640 in Vollbetrie­b. Im Paketzentr­um

treffen Sendungen aus ganz Deutschlan­d und dem Ausland ein. Von dort werden die Lieferunge­n mit

Lastwagen in den Großraum Düsseldorf verteilt. Für die Adressaten in Krefeld geht es nur einige, wenige Meter weiter. Vier Einspeisea­nlagen in der neuen Zustellbas­is stehen für die Anlieferun­g zur Verfügung. Danach funktionie­rt fast alles automatisc­h. Die Pakete laufen über Förderbänd­er und vollelektr­onisch auf verschiede­ne Rollschräg­en. 54 Stück gibt's davon. Am unteren Ende wartet der Zusteller für Krefeld und lädt die Pakete in seinen Street-Scooter. Das geschieht in zwei Wellen ab 7.30 Uhr und ab 9 Uhr. So werden alle 73 Bezirke Krefelds bedient, in Hochzeiten ist das Stadtgebie­t sogar in 100 Bezirke unterteilt.

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FOTOS: DHL Das Paketzentr­um in Krefeld aus der Luft: Bis zu 700 Container werden dort in vier Geschossen gelagert.
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Die Hoflogisti­k im DHL-Paketzentr­um in Krefeld für den An- und Abtranspor­t sowie die Zwischenla­gerung von bis zu 700 Containern wird zentral gesteuert
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Der so genannte „Reach Stacker“stapelt die Container im Paketzentr­um.

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