Rheinische Post Krefeld Kempen
DHL schafft Platz für 700 Waren-Container
Das DHL-Paketzentrum in Krefeld hat auf den gestiegenen Online-Handel und den daraus resultierenden Warentransport reagiert und seine Hoflogistik an der Anrather Straße von 400 auf 700 Container erweitert. Dazu hat DHL ein 38 Tonnen schweres Spezialgerät angeschafft und die Zufahrtsregelung für Lastwagen geändert.
Auf dem Gelände des DHL Paketzentrums sieht es aus wie in einem Containerhafen. Mit dem Unterschied, dass alle Container einheitlich im selben Post-Gelb lackiert sind. Darüber hinaus befindet sich das Logistikzentrum nicht an einem Fluss, sondern unweit der Autobahn 44. Der steigende Warentransport innerhalb Deutschlands und über die Grenzen hinaus erreicht während der Corona-Pandemie neue Spitzenwerte.
Die DHL hat sich auf die neuen Gegebenheiten umfangreich eingestellt: neue Hoflogistik, neue Lkw-Zufahrt, neuer Chef und die Anschaffung eines so genannten 38 Tonnen schweren Reach Stackers – eine Art fahrbarer Spezialkran zum Heben und Versetzen der Container – beschreiben in Kurzform die Optimierung der Abläufe im Paketzentrum Krefeld.
Besagter Reach Stacker stapelt Wechselbehälter in vier Ebenen übereinander und schafft somit mehr Kapazitäten und Rangierfläche auf dem Hof des Paketzentrums. Wechselbehälter sind im Paketnetzwerk neben den Rollbehältern die wichtigsten Betriebsmittel. In ihnen werden die Pakete zwischen den Paketzentren, von und zu Kunden und den Zustellbasen als Startpunkte der Zusteller in die Bezirke transportiert. Die Lkw kommen aus München, Hamburg, Berlin und anderen Zentren, um von Krefeld aus an die Zustellbasen der Region Düsseldorf verteilt zu werden. Parallel liefern größere Firmen direkt und Kleinunternehmen und Privatkunden aus der Region über DHL ihre Waren, um sie von Krefeld aus in ganz Deutschland und in Großbritannien zu versenden.
Das Paketzentrum Krefeld ist eines der stärksten im DHL Paketnetzwerk. Täglich werden dort bis zu 600.000 Pakete in ein- und ausgehender Richtung bearbeitet. Insgesamt wurden in Deutschland im vergangenen Jahr rund 1,6 Milliarden Pakete bei DHL bearbeitet, eine Steigerung von 15,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei wird eine ausgeklügelte Hoflogistik in den Zentren immer wichtiger. Um keinen Stau beim Rangieren der LKW-Auflieger an die 34 Tore zu produzieren, sind Umbaumaßnahmen vorgenommen worden. Die Zufahrt an der Anrather Straße wurde umgeleitet, so dass dort kein Rückstau auf die Straße mehr entsteht. Eine neue Poolfläche bietet nun Platz für zusätzlich rund 600 gestapelte und nochmal etwa 100 normal abgestellte Wechselbehälter. Zum Vergleich: Der bisheriger Hof erreichte bei 410 Wechselbehältern seine Kapazitätsgrenze. Ein komplexes System für die Hoflogistik überwacht und steuert die optimale Anstellung an die 34 Tore, das Rangieren der Wechselbehälter sowie die Ein- und Ausfahrtzeiten der Lastwagen.
Außerdem ging Ende des vergangen Jahres die neue, benachbarte Zustellbasis an der Anrather Straße 640 in Vollbetrieb. Im Paketzentrum
treffen Sendungen aus ganz Deutschland und dem Ausland ein. Von dort werden die Lieferungen mit
Lastwagen in den Großraum Düsseldorf verteilt. Für die Adressaten in Krefeld geht es nur einige, wenige Meter weiter. Vier Einspeiseanlagen in der neuen Zustellbasis stehen für die Anlieferung zur Verfügung. Danach funktioniert fast alles automatisch. Die Pakete laufen über Förderbänder und vollelektronisch auf verschiedene Rollschrägen. 54 Stück gibt's davon. Am unteren Ende wartet der Zusteller für Krefeld und lädt die Pakete in seinen Street-Scooter. Das geschieht in zwei Wellen ab 7.30 Uhr und ab 9 Uhr. So werden alle 73 Bezirke Krefelds bedient, in Hochzeiten ist das Stadtgebiet sogar in 100 Bezirke unterteilt.