Rheinische Post Krefeld Kempen
Die Stimmungslage in Umfragen
Genervtheit Angst und Anspannung nehmen in Deutschland zu, vor allem aber das Gefühl der Genervtheit. Das zeigt eine Verbraucherstudie laut dem Statistikportal Statista. Im Vergleich zum November 2020 waren die Befragten im Januar 2021 wieder etwas unsicherer. Deutlich ist die Zunahme einer zermürbten Stimmungslage. So gaben im Januar rund 38 Prozent an, genervt zu sein. Im November waren es rund 31 Prozent.
Lockerung Ein Großteil der Deutschen war laut einer Umfrage des „Politbarometers“Ende Februar der Meinung, dass die Corona-Maßnahmen gelockert werden sollten. 56 Prozent aller Befragten sprachen sich dafür aus – unter dem Vorbehalt, dass es keine dritte Welle geben werde. Für den Fall befürworteten nur noch 21 Prozent die Lockerungen.
Kritik Laut dem ARD-Deutschlandtrend standen 67 Prozent der Deutschen vor den jüngsten Lockerungen hinter den Corona-Verordnungen. Allerdings nahm die Zahl der Kritiker zu: Nach 22 Prozent Anfang Februar und 27 Prozent zur Monatsmitte waren Anfang März 30 Prozent der Meinung, dass die Maßnahmen mittlerweile zu weit gingen.
Der Koran beschreibt die Gott-Mensch-Beziehung als Liebesverhältnis: „Er liebt sie und sie lieben ihn“(Koran 5:54).
Liebe kann nicht auf eine Funktion reduziert werden, sie ist Selbstzweck und bedingungslos. Liebe ist aber erst dann Liebe, wenn sie gelebt, geschenkt, geschehen und erfahren wird – und so auch der Glaube an Gott.
Der Glaube an Gott ist ein Geschehen der Liebe im Leben des Menschen, und zwar aus Liebe und für die Liebe. Glaube ist kein verbaler Akt, keine dogmatische Haltung, keine Behauptung, kein Fürwahrhalten von Glaubenssätzen. Glaube als Geschehen der Liebe bedeutet die Bejahung des anderen. Sie ist der Auftrag, alles zu geben, um Glück und Freude zu schenken. Und so gewinnt Religiosität an
Bedeutung für das gelebte Leben hier und jetzt und ist nicht mehr eine Frage nach dem Verbleib nach dem Tod. Ob der Mensch Gott nah steht oder nicht, erkennt er anhand der Liebespotenziale, die er durch sein verantwortungsvolles Handeln in der Welt freisetzt. Wer an Gott glaubt, der entfaltet Liebe in seinem Alltagsleben. Wer meint zu glauben, seinen Glauben aber auf ein Fürwahrhalten reduziert, der ist zwar von der Existenz Gottes überzeugt, aber das ist noch lange nicht der Inbegriff vom Glauben als Geschehen der Liebe.
Unser Autor ist Islamwissenschaftler an der Universität Münster. Er wechselt sich hier mit der Benediktinerin Philippa Rath, der evangelischen Pfarrerin Friederike Lambrich und dem Rabbi Jehoschua Ahrens ab.