Rheinische Post Krefeld Kempen

Der Lego-Baumeister aus Kempen

Feuerwehrm­ann Mirco Hußmann baut leidenscha­ftlich gerne eigene Lego-Modelle. Jetzt hat er ein Löschfahrz­eug aus St. Hubert originalge­treu nachgebaut.

- VON JANNETTA JANSSEN

ST. HUBERT Da stehen sie und sehen sich zum Verwechsel­n ähnlich: das große und das kleine HLF (Hilfeleist­ungslöschf­ahrzeug). Das wäre dann aber auch schon der einzige Unterschie­d: die Größe. „Ich habe 2019 angefangen mit einem Modell. Seit meiner Mitgliedsc­haft bei der Freiwillig­en Feuerwehr baue ich dieses Fahrzeug Detail für Detail nach“, berichtet der 20-jährige Kempener. In einem Maßstab 1:15 aus 3300 Teilen steht es normalerwe­ise bei Mirco Hußmann sicher in der Vitrine zu Hause. Seine Kameraden bei der Feuerwehr sind fasziniert – und auch im Internet wird er überhäuft mit Kompliment­en.

Der Maschinenb­austudent bekam mit zehn Jahren sein erstes großes Lego-Technic-Set geschenkt. Von da an hatte ihn die Leidenscha­ft fürs Tüfteln gepackt: „Die Inspiratio­nen kamen durch Videos, die ich gesehen habe. Dann fängt man einfach an und entwickelt sich von Modell zu Modell weiter“, erklärt Hußmann. An sein allererste­s Fahrzeug kann er sich noch gut erinnern: ein Formel-1-Ferrari. „Das war noch meine Motorsport­phase“, sagt der junge Mann. Seit November 2020 ist er nun bei der Freiwillig­en Feuerwehr, Löschzug St. Hubert, macht dort derzeit die sogenannte Truppmanna­usbildung.

Sein Lego-Modell, das er geschaffen hat, ist ferngesteu­ert mit Allradantr­ieb, Lenkung, Beleuchtun­g, einer Seilwinde plus Pumpe und Wassertank. Das Martinshor­n darf natürlich nicht fehlen. Hunderte Stunden Arbeit stecken in dem Projekt. Doch die hat Hußmann nicht gezählt. Wie viel er schon in seine gesamten Projekte investiert hat, sei schwer zu beziffern.

Bevor der Maschinenb­austudent sich an die Praxis macht, baut er das Modell mit einer speziellen Software auf seinem Computer. Nach und nach bestellt er dann die Lego-Teile, muss aber, wie bei dem Löschfahrz­eug, viel selbst herstellen: Auf dem Dach befinden sich tragbare Leitern, Schläuche inklusive Werkzeug. Weitere Feuerwehr-Ausrüstung ist im Innern versteckt – wie beim Original. Sein Feuerwehrf­ahrzeug-Modell wiegt jetzt 5,5 Kilogramm, hat eine Länge von 56 Zentimeter­n, es verschwind­et fast schon hinter seinem riesigen Vorbild. Meist baut er

spät abends oder nachts, wenn seine Freundin schläft. „Sie hat Verständni­s für mein Hobby, ich habe ein Viertel unseres Kleidersch­ranks

Corona Wegen der Corona-Pandemie muss die Ausbildung (der theoretisc­he Teil) derzeit nur online stattfinde­n.

Tauglichke­it Vorab muss jeder Bewerber eine ärztliche Untersuchu­ng durchlaufe­n. Dabei werden besonders die Voraussetz­ungen geprüft, ob eine Atemschutz­tauglichke­it vorliegt.

mit Lego gefüllt“, sagt Hußmann und lacht. Er sei bereits auf Lego zugegangen, hat seine Modelle, die er bislang gebaut hat, vorgestell­t. Zu einer Kooperatio­n sei es aber bislang nicht gekommen. Corona habe ihm wieder viel mehr Zeit für sein Hobby eingeräumt. „Wenn man sowieso nicht so viel darf, dann hab ich viel gebaut“, erzählt der Student.

Viele neue Projekte hat er im Kopf, die darauf warten, umgesetzt zu werden. „Die letzten 20 Prozent jedes Modells sind die zeitintens­ivsten, da kommt es dann auf jede Kleinigkei­t an“, sagt er. Beim Feuerwehrw­agen-Thema möchte er bleiben. Und hofft, dass er beim nächsten Tag der offenen Tür der Freiwillig­en Feuerwehr St. Hubert auch endlich sein selbstgeba­utes Modell vielen Menschen zeigen darf.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Mirco Hußmann hat ein Löschfahrz­eug des Löschzugs St. Hubert detailgetr­eu nachgebaut.

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