Rheinische Post Krefeld Kempen

Mondrian-Bilder

Kunst in Krefeld

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Die Welt der Kunst hat eigene Wahrheiten. Es ist eine Freude, in den Museen der Stadt Kunstwerke sehen zu können. Ich werde künftig keine Freude daran haben, die Bilder Piet Mondrians präsentier­t zu bekommen, die offensicht­lich nicht rechtmäßig erworben wurden. Wenn man nicht nachweisen kann, dass diese Bilder gekauft oder dem Museum geschenkt wurden, sind sie nicht das Eigentum der Stadt. Sie gehören den Erben des Piet Mondrian. Die Bilder müssen an die Erben zurückgege­ben werden. Eine mir ebenfalls fremde Welt ist die hohe Verehrung des Künstlers Joseph Beuys. Jetzt ist es nun schade, dass sehr viele Werke des Künstlers sich in ihrer eigenen Sprache nicht als Kunstwerk zu erkennen geben. Sei's drum, mag die Kunstwelt Beuys verehren. Die Kunstexper­ten sollten nur nicht so weit gehen und diesen Künstler als großen Hochschull­ehrer ehren, der, nach der Legende, aufgrund seiner wunderbar fortschrit­tlichen, freiheitli­chen Ideen an der Akademie nicht mehr erwünscht war. Ich möchte mir ein solches Märchen nicht wiederholt anhören müssen. Beuys hatte sich in seiner Zeit als Hochschull­ehrer die Freiheit genommen, eine unbegrenzt­e Zahl an Studierend­en in seiner Klasse aufzunehme­n. Es erfordert nur wenig Gedankengä­nge, um sich vorzustell­en, dass ein Lehrer einer übergroßen Zahl Studierend­er nicht mehr gerecht werden kann. Die Räume der Akademie platzten aus allen Nähten, Studierend­e mussten sich selbst ausbilden. Einige konnten ihre Begabungen weiterentw­ickeln und wurden erfolgreic­h. Zu viele haben ihre Zeit vertan, ihnen fehlte die Orientieru­ng. Einige dieser ehemaligen Studierend­en haben sich eingeredet, man sei schon ein Künstler, wenn man die Beuys Klasse besucht habe. Der Künstler und Hochschull­ehrer Beuys hat freiheitli­che Utopien in die Welt gesetzt. Die Verantwort­ung eines Lehrenden aber wahrzunehm­en, war nicht seine Sache. Im Übrigen hat er das staatliche Schulwesen verachtet. So ist es nur folgericht­ig, dass er nach Ablauf seines Lehrvertra­ges an der Kunstakade­mie Düsseldorf keinen weiteren Lehrauftra­g erhielt.

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