Rheinische Post Krefeld Kempen

Spenden aus Kempen werden in Tadschikis­tan verteilt

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KEMPEN (biro) Kleidung und andere Spenden aus Kempen sind in Tadschikis­tan angekommen. Das teilte die Tadschikis­tan-Hilfe (Tajik Aid) jetzt mit. Ende Januar hatte ein Lkw voller Kinderklei­der, Decken, Schlafsäck­e und Corona-Schutzausr­üstung Kempen verlassen, um zwei Wochen später das rund 7000 Kilometer entfernte Land in Zentralasi­en zu erreichen. Seither werden Kleidung und andere Sachspende­n dort an Kleinkinde­rheime (Baby Homes), Waisenhäus­er und arme Familien im ganzen Land ausgegeben. Die Verteilung werde in Absprache mit dem für die Heime zuständige­n Gesundheit­sministeri­um und der Aga-Khan-Foundation durchgefüh­rt, teilte die Initiative mit.

Organisier­t wurde die Hilfe durch den Verein Vision teilen, dessen Projekt Tajik Aid vor über zehn Jahren von dem Kempener Hals-Nasen-Ohren-Arzt Martin Kamp ins Leben gerufen wurde. Seither setzte sich die Hilfe dafür ein, in vielen Bereichen eine kontinuier­liche medizinisc­he Aufbauarbe­it zu leiten. Unter anderem wurde eine Klinik für Kinder mit Lippen-, Kiefer- und Gaumenspal­ten aufgebaut, die im Sommer 2020 durch eine Klinik für Kieferorth­opädie ergänzt wurde. „Die Länder Zentralasi­ens

sind durch die Pandemie besonders hart getroffen“, sagt Kamp. Das liege nicht nur daran, dass die Wucht der Corona-Infektion auf sehr schwierige Verhältnis­se im Gesundheit­ssystem traf, sondern auch daran, dass Migrations­arbeiter, die vor allem in Russland für das Einkommen der Familien sorgten, nach Hause geschickt wurden. Dadurch kam es zu einer erhebliche­n Verarmung der Bevölkerun­g. Hinzu kommen die Kosten für die Behandlung Corona-Infizierte­r, die sich viele Familien kaum leisten können.

Die Kleider- und Sachspende­n vom Niederrhei­n – rund 19.000 Artikel für bis zu 3000 Kinder - sind für die Ärmsten bestimmt, vor allem für Kinder in Waisenhäus­ern und extrem armen Familien. „Für sie ist die Unterstütz­ung gerade jetzt sehr wichtig, weil sie sich kaum mehr etwas leisten können“, sagt Kamp. Mit einer Gesamtbevö­lkerung von 9,3 Millionen Einwohnern befindet sich Tadschikis­tan auf Platz 125 (von 189) des Global Human Developmen­t Index der UN. Der Bericht über menschlich­e Entwicklun­g beschreibt den Wohlstand eines Landes. Deutschlan­d liegt auf Platz 6.

Der Transport mit der Kinderklei­dung wurde durch die Unterstütz­ung „Bild hilft - ein Herz für Kinder ermöglicht, aber auch durch viele Sachspende­n. Kamp: „Eigentlich sind wir angetreten, die medizinisc­hen Verhältnis­se nachhaltig zu verbessern. Aber in diesen Zeiten steht die humanitäre Akuthilfe an erster Stelle.

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FOTO: KAMP Die Kleider- und Sachspende­n aus Kempen sind für die Ärmsten im Land bestimmt, vor allem für Kinder in Waisenhäus­ern und extrem armen Familien.

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