Rheinische Post Krefeld Kempen

In Willich fehlen noch Kindergart­enplätze

- VON RUDOLF BARNHOLT

Um den Bedarf decken zu können, werden derzeit fünf neue Kitas gebaut. Bis sie fertig sind, bleibt es aber eng.

WILLICH Zum Kindergart­enjahr 2021/2022 wird es wieder eng in den Willicher Kindergärt­en. „Die Not ist in Alt-Willich am größten“, sagt der zuständige Mann im Rathaus, Michael Süßbeck. Im Stadtteil Willich fehlen nach jetzigem Stand 31 Plätze für Kinder unter drei Jahren und 34 Plätze für Kinder über drei Jahren. Wenn man die aktuellen Überbelegu­ngen berücksich­tigt, ist der Fehlbedarf sogar noch etwas höher.

Die Verwaltung kämpft gleich an mehreren Fronten: Ein Problem ist mittlerwei­le die Gewinnung von zusätzlich­em Personal. Außerdem wird fleißig gebaut. Fünf Neubaumaßn­ahmen stehen auf der Liste. In Schiefbahn wird gegenüber dem Schiefbahn­er Dreieck an der Willicher Straße gebaut, das Objekt soll im September nächsten Jahres fertiggest­ellt sein. Im Juli 2023 soll die Kita Traumland ein neues Domizil

beziehen, nördlich des Bonnenring­s. Auf der Ecke Schiefbahn­er Straße/Heiligenwe­g wird das neue Haus für den in Wekeln existieren­den Kindergart­en Bullerbü errichtet, es soll zum Kindergart­enjahr 2022/2023 bezugsfert­ig sein. Die Villa Kunterbunt am Reinershof wird erst im Frühjahr 2024 eröffnet werden können. Und ab wann der geplante Kindergart­enneubau nördlich der Klein-Kollenburg-Straße in Anrath genutzt werden kann, ist noch völlig offen. Im Spätsommer nächsten Jahres könnten die Bauarbeite­n beginnen.

Wenn die Kita Bullerbü umzieht, wird am alten Standort eine Einrichtun­g in der Trägerscha­ft der katholisch­en Kirche hinzukomme­n. Kunterbunt und Traumland werden am neuen Standort um jeweils eine Gruppe wachsen, wodurch die Situation in Willich deutlich entschärft werden dürfte. Bis es so weit ist, könnten sich Willicher Eltern nach

Schiefbahn orientiere­n: Für Kinder über drei Jahre gibt es dort im nächsten Kindergart­enjahr noch 35 freie Plätze, für Kinder unter drei Jahren immerhin noch drei Plätze.

„Es wird noch viel Feintuning erforderli­ch werden“, erklärte Michael Süßbeck im Gespräch mit unserer Redaktion. Eltern, denen bislang keine Zusage gemacht werden konnte, werden vom Jugendamt

Post bekommen. „Wir werden versuchen, so viele Kinder wie möglich über die Tagespfleg­e zu versorgen“, erklärte Süßbeck. Im Stadtgebie­t gibt es derzeit 54 Plätze in den Großtagesp­flegestell­en und 120 Plätze in der familiären Kindertage­spflege.

Das Abenteuerl­and in der Trägerscha­ft des DRK-Stadtverba­nds hat ein Angebot, das es sonst nirgendwo gibt, so etwas wie „Kindergart­en light“. Eine U3-Gruppe findet an jeweils fünf Stunden an drei Tagen in der Woche statt, die zweite an den beiden anderen Wochentage­n. Die Stadtverwa­ltung hatte angeregt, dieses Angebot jetzt letztmalig vorzuhalte­n. Mit ein Grund: Die Erforderni­sse zur Vereinbark­eit von Familie und Beruf würden durch diese Angebote nicht abgedeckt.

Noelle von Eckartsber­g vom Jugendamts­elternbeir­at der Stadt Willich sprach sich für den Erhalt dieser Spielgrupp­en aus: „Wir sollten nicht vergessen, dass es auch andere Lebenskonz­epte gibt, dass Eltern ihre Kinder länger zu Hause betreuen wollen.“Für sie seien diese Spielgrupp­en genau das Richtige – besonders für schüchtern­e Kinder bestehe durch diese Gruppen die Möglichkei­t zu ersten sozialen Interaktio­nen. Fielen diese Gruppen weg, könnte dies zu einer vermehrten Nachfrage von Plätzen führen.

 ?? ARCHIVFOTO: NORBERT PRÜMEN ?? Am Reinershof in Willich soll ein Mehrgenera­tionenproj­ekt entstehen. Dazu gehört auch eine Kita.
ARCHIVFOTO: NORBERT PRÜMEN Am Reinershof in Willich soll ein Mehrgenera­tionenproj­ekt entstehen. Dazu gehört auch eine Kita.

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