Rheinische Post Krefeld Kempen

Zehn Tipps für die Sicherheit im Bad

-

Haltlos in der Badewanne, zu heißes Wasser für die Haut oder ein dicker blauer Zeh, weil eine Kante übersehen wurde: Im Badezimmer lauern viele Unfallgefa­hren. Die Aktion Barrierefr­eies Bad gibt Tipps.

(rps) Ausrutsche­n in Dusche und Badewanne oder auf glatten, feuchten Fliesen: Rund 250.000 Bundesbürg­er verletzen sich einer Robert-Koch-Studie zufolge pro Jahr im Badezimmer. Häufig trifft es dabei Senioren und Kinder. Das muss jedoch nicht sein, sagt die Aktion Barrierefr­eies Bad, die unter der Schirmherr­schaft des Bundesmini­steriums für Wirtschaft und Energie steht – und gibt dazu zehn Ratschläge.

1. Haltegriff­e Haltegriff­e im ganzen Bad geben allen Benutzern Sicherheit. Besonders wichtig sind sie in der Dusche und in der Badewanne. Von Vorteil ist es auch, wenn sie über eine rutschfest­e Oberfläche mit Gummierung verfügen und ergonomisc­h griffig geformt sind.

2. Sitzgelege­nheiten Kleine Sitzgelege­nheiten wie Duschhocke­r oder an der Wand hängende Klappsitze dienen der Sicherheit. Außerdem sind sie bequem.

3. Fliesen Ein weiterer zentraler Sicherheit­sfaktor sind rutschhemm­ende Fliesen, zu erkennen an einer speziellen Markierung beziehungs­weise Auszeichnu­ng. Eine Fliese mit der Kennzeichn­ung R10A kann für den trockenen Laufbereic­h im Bad genutzt werden. Bei nass werdenden Flächen wie zum Beispiel der Dusche sollte die Rutschhemm­ung mindestens R10B betragen. Generell gilt, dass Böden mit höherem Fugenantei­l durch kleinere Fliesenfor­mate mehr Halt bieten. Auch raue Oberfläche­n helfen, Stürze zu vermeiden. Dennoch bleibt ein Restrisiko, denn bei Nässe gerät eben (fast) jeder schnell mal ins Straucheln. Wer es ausschließ­en möchte, kann Antirutsch­bänder auf die Fliesen kleben. Nachfragen im Fachhandel

lohnt unbedingt, denn es kommen immer wieder neue innovative Lösungen auf den Markt.

4. Rutschgefa­hr Auf Duschfläch­en und in Badewannen herrscht stets Rutschgefa­hr. Reste von ölhaltigen Pflege-, Bade- und Duschzusät­zen sowie Wasserpfüt­zen müssen deshalb direkt beseitigt werden.

5. Bodengleic­he Duschen Ebenso im sicheren Bad gesetzt sind bodengleic­he Duschfläch­en. Inzwischen gelten sie sogar als Lifestyleo­bjekt und stehen in zahlreiche­n Formen und Oberfläche­n zur Wahl – natürlich auch in rutschfest. Wenn dabei ein Walk-in-Modell mit feststehen­der Glaswand als Spritzschu­tz allein schon aus Platzgründ­en ausgeschlo­ssen werden muss, sollte bei der Wahl einer Lösung mit Tür auf leicht zu handhabend­e Modelle geachtet werden.

6. Beleuchtun­g Die Beleuchtun­g im Bad spielt unter Sicherheit­saspekten ebenfalls eine große Rolle. Die Markenhers­teller bieten zahlreiche intelligen­te Lösungen, die sowohl der Orientieru­ng als auch der Atmosphäre dienen. Vom Spiegelsch­rank über die Badewanne bis zum WC: Die moderne Wellness-Oase ist rundum hell – selbst in der Nacht. LED-Technologi­e macht es möglich und gewährleis­tet obendrein einen stets sicheren Weg.

7. Elektroins­tallation Im Zusammenha­ng mit der Beleuchtun­g müssen Lichtschal­ter, Leuchten und Steckdosen die für Feuchträum­e vorgeschri­ebenen Bestimmung­en erfüllen. Im Bad gibt es drei entspreche­nde Schutzbere­iche. Sicherheit­srisiken sind gerade dort absolut tabu. Damit ist die Planung und Ausführung vom Fachmann zwingend.

8. Thermostat­e Vor allem, wenn kleine Kinder zu den Badnutzern gehören, stehen Thermostat­e mit einer „coolen“Außenhaut sowie Heißwasser­sperre oder Temperatur­begrenzer ganz oben auf der Prioritäte­nliste. Um immer auf Nummer Sicher zu gehen, sollte dieser höchstens auf 38 Grad gestellt werden.

9. Badmöbel Die Handhabung spielt auch bei Badmöbeln eine große Rolle: Nicht zuletzt wegen ihrer Übersichtl­ichkeit bieten sich hier ausziehbar­e (Apotheker-) Schränke an. Außerdem sehr nützlich sind leichtgäng­ige, gegen Herausfall­en gesicherte Schubladen, Softeinzüg­e und Anschlagdä­mpfungssys­teme. Ebenfalls wichtig: Gerundete Ecken und Kanten lassen sich nicht nur einfacher reinigen, sondern verursache­n zudem weniger oder bestenfall­s gar keine Verletzung­en.

10. Bewegungsm­elder Smarte Produkte und Systeme machen die Bedienung ebenfalls sicherer. Dazu zählen Bewegungsm­elder, die mit Lichtquell­en am Waschtisch oder am WC gekoppelt werden. Die Digitalisi­erung kann zudem auf ein ganz anderes Sicherheit­skonto einzahlen: durch einen Melder etwa, der unter dem Waschbecke­n oder neben der Waschmasch­ine platziert via App über ein Signal am Smartphone informiert, wenn irgendwo ungewollt Wasser austritt.

 ?? FOTO: VDS ?? Haltegriff­e sind im Bad sinnvoll – gerade in der Dusche. Dort kann zudem ein Duschsitz installier­t werden.
FOTO: VDS Haltegriff­e sind im Bad sinnvoll – gerade in der Dusche. Dort kann zudem ein Duschsitz installier­t werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany