Rheinische Post Krefeld Kempen
„Es wird jetzt härter, die Südgruppe ist deutlich stärker“
Der Kapitän der Krefeld Pinguine hofft, dass sich die Mannschaft weiter gut verkaufen kann und freut sich auf das Wiedersehen mit Daniel Pietta.
Auch wenn der Play-off-Zug in vier Wochen im sechsten Jahr in Folge an Krefeld vorbeifährt, werden die Spieler der Pinguine froh sein, wenn die Eiszeit zu Ende ist. Denn dann liegt ein wahrer Marathon mit 14 Spielen innerhalb von nur 28 Tagen hinter Kapitän Martin Schymainski und seinen Teamkollegen.
Wie fällt ihr Fazit der ersten Gruppenphase aus?
Schymainski Nach einem schlechten Start ist es unter Boris Blank und Clark Donatelli von Spiel zu Spiel besser geworden. Zufrieden sind wir natürlich nicht. Aber wir versuchen immer, aus unseren Möglichkeiten das Beste zu machen.
Die Experten sind sich einig, dass die Mannschaften aus dem Süden insgesamt stärker einzuschätzen sind. Nicht nur, weil dort München und Mannheim mitspielen. Schymainski Das stimmt, das ist uns auch bewusst. Es wird für uns jetzt härter, die Südgruppe ist deutlich stärker.“
Es drohen also viele Abwehrschlachten.
Schymaniski Wir müssen in jedem
Spiel bereit sein und alles dafür tun, um uns nicht komplett abschlachten zu lassen. Wir wollen mit allen Kräften dagegen halten und nicht umsonst zu den Auswärtsspielen fahren. Eine Freizeitgestaltung darf das nicht sein.
Kann man in den Spielen gegen Nürnberg verhindern, die Saison als Tabellenletzter zu beenden? Schymainski Das wird auch schwer. Nürnberg hat ja schließlich in der stärkeren Gruppe die Punkte geholt. Die werden sich gegen die Nordteams sicher mehr ausrechnen. Ich hoffe, dass wir aus den bisherigen Spielen viel gelernt haben und uns gut verkaufen werden.
Es geht mit großen Schritten dem Saisonende entgegen. Besteht nicht die Gefahr, mental abzuschalten, wenn jetzt vielleicht eine Niederlage nach der anderen folgt? Schymainski Das kann passieren, darf es aber nicht. In den vergangenen Jahren hatten wir jetzt schon Sommerpause. Jetzt dürfen wir noch Eishockeyspielen. Das muss sich jeder vor Augen halten. Die Spiele müssen ja auch erstmal gespielt werden. Wenn man merkt, man kann doch ganz gut mithalten und vielleicht sogar ein Spiel gewinnen, macht das ja auch Spaß. Mit der Einstellung müssen wir antreten. Auch im Training müssen wir bis zum letzten Tag hart arbeiten. Wir müssen uns gegenseitig aufbauen, damit wir mental bereit sind. Es ist schade, dass keine Zuschauer da sind, was immer ein zusätzlicher Anreiz ist.
Zu den stärkeren Gegnern kommt jetzt auch durch die vielen Spiele innerhalb von kurzer Zeit eine noch höhere körperliche Belastung dazu. Gleich viermal stehen zwei Spiele innerhalb von zwei Tagen auf dem Programm.
Schymainski Ich hatte das in meiner Karriere noch nie, freue mich aber persönlich darauf. Dazu kommt, Training ist Pflicht, Spiele sind die Kür. Und alle wollen lieber die Kür. Entscheidend ist, wie man nach dem ersten Spiel regeneriert. Da reicht es nicht, die Ausrüstung auszuziehen, zu duschen und dann ins Bett zu gehen. Man muss sich nach dem Spiel mehr Zeit nehmen, sich zu dehnen oder sich vom Physio behandeln zu lassen. Man muss auch mehr essen und trinken. Unser Trainer kennt das ja schon von Nordamerika, wo zwei Spiele in zwei Tagen normal sind. Er wird schon wissen, wie er mit uns umgehen muss.
Jetzt gibt es gleich im ersten Spiel ein Wiedersehen mit dem langjährigen Teamkollegen Daniel Pietta. Was erwarten Sie von dem Duell? Schymainski Am Mittwoch habe ich noch mit ihm geschrieben. Das wird natürlich ungewohnt sein, ihn in einem anderen Trikot auf dem Eis zu sehen. Ich freue mich auf das Wiedersehen und hoffe nur, dass wir einigermaßen mithalten werden. Wir dürfen nicht mit Angst dorthin fahren. Das gilt aber auch für alle Spiele. Ich hoffe, dass Pittsi nach dem Spiel ein Bier kaltgestellt hat. Vor dem Spiel habe ich ja keine Möglichkeit, mit ihm zu sprechen.
Wird innerhalb der Mannschaft vor den langen Auswärtsfahrten das Thema Corona neu diskutiert? Schymainski Durch die beiden Auswärtsspiele in Berlin wissen wir ja, wie das abläuft und wie die Regeln sind. Die Spieler haben Einzelzimmer. Beim Essen müssen die Abstände eingehalten werden.