Rheinische Post Krefeld Kempen

Die Stadt Kempen und ihre Töchter

- VON BIRGITTA RONGE

Viele Leistungen für Bürger kann die Stadt Kempen dadurch sichern, dass sie an Unternehme­n beteiligt ist. Was die Töchter der Stadt bringen.

KEMPEN Trinkwasse­r. Strom, Gas, Fernwärme. Schwimmbäd­er. Wohnungen, Bus-Verkehr, Jobvermitt­lung und Tourismus-Förderung: Viele Leistungen, die man tagtäglich in Anspruch nimmt, werden durch städtische Unternehme­n und die Beteiligun­g an anderen Unternehme­n sichergest­ellt. Das ist auch in Kempen so.

Eine Tochter der Stadt ist die Stadtwerke Kempen GmbH. Die Stadtwerke stellen sicher, dass die Bürger mit Wasser, Strom, Gas und Fernwärme versorgt werden und kümmern sich um die Bäder. Die Stadt ist Alleingese­llschafter­in: Sie ist zu 100 Prozent an den Stadtwerke­n beteiligt. Das Stammkapit­al liegt bei neun Millionen Euro. Auch am Gewinn der Stadtwerke ist die Stadt beteiligt: Kämmerer Jörg Geulmann zufolge erhielt die Stadt bislang dadurch jährlich etwa 1,4 Millionen Euro. In den kommenden Jahren werde die Summe geringer sein, schätzt Geulmann: „Wir rechnen mit rund 770.000 Euro pro Jahr – corona-bedingt gehen die Erträge zurück, auch Investitio­nen binden Kapital.“Doch so lange die Stadtwerke Überschüss­e erwirtscha­ften, ist der Kämmerer beruhigt. Falls sich die Situation einmal ändern und die Stadtwerke die Verluste nicht mehr ausgleiche­n können sollten, wäre die Stadt allerdings verpflicht­et, die Verluste der Tochter auszugleic­hen.

Wie an den Stadtwerke­n ist die Stadt an drei weiteren Unternehme­n unmittelba­r beteiligt: an der Verkehrsge­sellschaft Kreis Viersen mbH, die für Planung, Organisati­on und Ausgestalt­ung des öffentlich­en Personenna­hverkehrs zuständig ist, mit 6,2 Prozent (Beteiligun­g der Stadt: 1600 Euro), an der Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft (WFG) für den Kreis Viersen mbH, die sich die Förderung von Wohnen, Gewerbe und Naherholun­g zum Ziel gesetzt hat, mit 0,4 Prozent (Beteiligun­g der Stadt: 52.000 Euro) und an der Gemeinnütz­igen Wohnungsge­sellschaft (GWG) für den Kreis Viersen AG, deren Aufgabe die Wohnungsve­rsorgung ist, mit 0,32 Prozent (ebenfalls 52.000 Euro).

Daneben ist die Stadt mittelbar an weiteren Unternehme­n beteiligt. Mittelbar bedeutet: Die Unternehme­n, an denen die Stadt unmittelba­r beteiligt ist, sind ebenfalls an

einigen Unternehme­n beteiligt. Dadurch ist die Stadt mittelbar an 18 weiteren Unternehme­n beteiligt. An sieben davon sind die Stadtwerke

Kempen beteiligt, beispielsw­eise an der Kommunale Partner Wasser GmbH, die die Bereitstel­lung von Trinkwasse­r sichert, mit 33,33 Prozent. Weil die Stadt alleiniger Gesellscha­fter der Stadtwerke ist, ist die Stadt deshalb auch mit 33,33 Prozent an der Kommunale Partner Wasser GmbH beteiligt. Auch bei der Green Gecco Beteiligun­gsgesellsc­haft mbH & Co. KG und der dazugehöri­gen Verwaltuns­ggesellsch­aft mbH, die Projekte zur regenerati­ven Energieerz­eugung entwickeln, sind die Stadtwerke Gesellscha­fter.

Über die WFG für den Kreis Viersen ist die Stadt mittelbar an acht Unternehme­n beteiligt, darunter am Technologi­e- und Gründerzen­trum Niederrhei­n, an der RWE AG, an der Tourismus GmbH Mittlerer

Niederrhei­n und der Niederrhei­n Tourismus GmbH, an der Gesellscha­ft zur Förderung der Beschäftig­ung Kreis Viersen und an der Entwicklun­gsgesellsc­haft Energie- und Gewerbepar­k Elmpt mbH. Über die GWG ist die Stadt mittelbar auch an der GWG-Dienstleis­tungs-GmbH, der Grundstück­sgesellsch­aft der Stadt Willich und der VIT GmbH, die IT-Soft- und Hardware bereitstel­lt und unterhält, beteiligt.

Damit Politiker und Bürger auch wissen, wie es um die Wirtschaft­slage der Unternehme­n bestellt ist, in denen Kapital der Stadt steckt, gibt es einmal im Jahr einen Beteiligun­gsbericht zum Jahresabsc­hluss. Außerdem sitzen in Aufsichts- und Verwaltung­sräten Vertreter von Stadt und Rat.

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STADTWERKE FOTO: Das Aqua-Sol, hier auf einem Archivbild, ist derzeit geschlosse­n. Betreiber sind die Stadtwerke, deren Alleingese­llschafter­in die Stadt ist.

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