Rheinische Post Krefeld Kempen

Kommt ein Heuler geflogen

-

Hin und her geht es für die „Inselflieg­er“an der ostfriesis­chen Nordseeküs­te, vom Festland zur Insel und wieder zurück. Auf dem Weg übers Wattenmeer haben sie manchmal auch gestrandet­e Seehundbab­ys an Bord.

Minuten. Rund 30.000 Mal im Jahr heben die kleinen Maschinen ab. Die Piloten der „Inselflieg­er“hätten ihr Hobby zum Beruf gemacht, sagt Baldeus. „Viele kommen aus der großen Fliegerei, für andere ist es eine Art Sprungbret­t.“In jedem Fall haben sie direkten Kontakt zu ihren Fluggästen. Das gilt auch für die tierischen Mitflieger,

die es immer wieder gibt. Im Sommer sind es Heuler und im Winter Kegelrobbe­n-Junge, die mutterlos auf einer der Inseln gestrandet sind. Sie müssen schnell zur Seehund-Aufzuchtst­ation gebracht werden. Sicher in einer Plastikbox untergebra­cht sind die Tiere unauffälli­ge Gäste. „Nur manchmal riecht's ein bisschen unangenehm“, sagt Baldeus.

Die Jungtiere brauchen rasch Hilfe. Sie seien hungrig und ausgetrock­net, erklärt Peter Lienau. Er leitet die Seehundsta­tion Norddeich. Dort wird den Tieren dann Flüssigkei­t zugeführt, damit sie sich schnell erholen. Andere Fluguntern­ehmen fliegen andere Strecken. Zum Beispiel geht es mit Baltrum-Flug zur kleinen Insel Baltrum oder mit dem Ostfriesis­chen Flug-Dienst zur großen Insel Borkum. Im Notfall allerdings arbeiten alle miteinande­r. Wenn wie in diesem Winter die Fahrrinne zufriert und keine Fährschiff­e fahren können, gilt der Eisnotdien­st. Dann müssen etwa Lebensmitt­el vom Festland auf die Inseln geflogen werden.

 ?? FOTO: DPA ?? Gelandet! Nun geht es für den Heuler weiter zur Seehund-Aufzuchtst­ation.
FOTO: DPA Gelandet! Nun geht es für den Heuler weiter zur Seehund-Aufzuchtst­ation.

Newspapers in German

Newspapers from Germany