Rheinische Post Krefeld Kempen
Polen ist nun Hochrisikogebiet
Die Einreise ins Land ist nur noch mit einem negativen Corona-Test möglich.
BERLIN/WARSCHAU (dpa) Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen wird Polen seit Sonntag von der Bundesregierung als Hochinzidenzgebiet eingestuft. Die Einreise aus dem an Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen grenzenden Land ist nur noch mit einem negativen Corona-Test erlaubt. Grenzpendler aus Polen fordern deshalb von Deutschland finanzielle Unterstützung bei den Kosten der Tests. Polen ist von der dritten Welle der Corona-Pandemie hart getroffen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen lag zuletzt nur knapp unter dem Rekordwert von 27.875 aus dem November. Am Sonntag meldete das Gesundheitsministerium in Warschau 21.849 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden, im selben Zeitraum starben 149 Menschen. Gesundheitsminister Adam Niedzielski bezeichnete die Corona-Lage am Samstag als ernst, man beobachte eine „sehr große Beschleunigung“. Die besonders ansteckende britische Virusvariante sei für 60 bis 80 Prozent aller neuen Fälle verantwortlich. Das Land will in den kommenden Tagen neue Notkrankenhäuser eröffnen.
Deutschland stuft Länder und Regionen als Hochinzidenzgebiet ein, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche über 200 liegt. In Polen gibt es keine offiziellen Angaben zum wöchentlichen Inzidenzwert. Nach Informationen der brandenburgischen Staatskanzlei liegt Zahl jedoch über dem Wert von 300.
Wer nun von Polen nach Deutschland einreisen will, muss einen negativen Corona-Test vorlegen. Der Test darf frühestens 48 Stunden vor Einreise vorgenommen worden sein. Stationäre Grenzkontrollen wie an den Grenzen zu Tschechien oder zum österreichischen Bundesland Tirol sind zwar nicht geplant. Jedoch sind Stichproben hinter der Grenze im Zuge der sogenannten Schleierfahndung möglich.