Rheinische Post Krefeld Kempen

Ex-Medeor-Chef ist weiter aktiv

- VON SIGRID BLOMEN-RADERMACHE­R

Vor einem Jahr ging Bernd Pastors als Vorstandss­precher des Tönisvorst­er Medikament­enhilfswer­ks in den Ruhestand. Doch er arbeitet weiterhin für die Stiftung Medor und engagiert sich in der Kirche.

TÖNISVORST „Ich bin dankbar und glücklich“, stellt Bernd Pastors fest. „Ich hatte einen fantastisc­hen Job, gute Mitarbeite­r und ein gutes Verhältnis zu allen Gremien. Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, Platz zu machen.“Diesen Zeitpunkt hatte der Vorstandss­precher des Medikament­enhilfswer­ks Action Medeor in Tönisvorst vor einem Jahr erreicht. Er verabschie­dete sich in den Ruhestand. Wobei das nicht ganz korrekt ist. Denn ein wenig behält er den Hut noch auf – Bernd Pastors verwendet den Begriff „Nabelschnu­r“, wenn er über die noch bestehende­n Verbindung­en zu seinem alten Arbeitspla­tz spricht.

„Ich bin immer noch ehrenamtli­cher Geschäftsf­ührer der Stiftung Medeor“, erklärt Pastors. Er ist zuständig für die Kommunikat­ion mit den Stiftern und sammelt weitere Zustiftung­en. Von Ruhestand kann keine Rede sein. Sein Kalender ist immer noch gut gefüllt. Doch sind nicht mehr 60 Wochenstun­den mit Terminen vermerkt, wie es in seiner 35-jährigen Arbeitszei­t bei Action Medeor öfter vorkam.

Sein Tagesablau­f ist strukturie­rt und beginnt um 8 Uhr am Schreibtis­ch. Dann wird erstmal eine Stunde gearbeitet, bevor das Frühstück mit seiner Frau auf dem Programm steht. „Zu Hause sitzen und Däumchen drehen, das kommt nicht infrage“, sagt Pastors. Er bevorzugt durchgetak­tete Tage.

Der 64-jährige Pastors war schon während seiner Zeit bei Action Medeor in vielen Gremien sowie in der Evangelisc­hen Kirche tätig. In diesen Bereich hat er seine Mitarbeit verstärkt. „Du arbeitest doch nicht mehr bei Medeor, jetzt hast du doch Zeit“– diesen Satz hat Pastors im vergangene­n Jahr oft gehört. Drei bis fünf Videokonfe­renzen in der Woche sind unter anderem für die Evangelisc­he Kirche, für das Kolpingwer­k und die Lions reserviert.

In allem, was er ehrenamtli­ch tut, bringt der gelernte Bankkaufma­nn und Wirtschaft­swissensch­aftler sein Wissen um Finanzen, Wirtschaft und Fundraisin­g ein. Die Gemeindear­beit für seine Heimatgeme­inde, die Evangelisc­he Hauptkirch­e in Mönchengla­dbach-Rheydt, hat er ausgebaut: „Am 26. März gründen wir einen Bauverein für die Evangelisc­he Hauptkirch­e.“Vieles muss dort renoviert werden. Pastors organisier­t das Fundraisin­g. „Das wird eine große Aufgabe, die mich lange ausfüllen wird.“Als Mitglied der Kreissynod­e moderiert und leitet er außerdem die Arbeitsgru­ppe „Nah bei Menschen“. Neu ist seine Mitarbeit im Rechnungsp­rüfungsvor­stand der Evangelisc­hen Kirche am Niederrhei­n. Er prüft die Bilanzen, „weil ich gut mit Geld bin“.

Begeistert erzählt er von einem neuen „Leuchtturm­projekt“: Die Textilakad­emie in Mönchengla­dbach hat für das Jugendwohn­heim, in dem die Berufsschü­ler während ihrer Unterricht­szeiten leben können, das Kolpingwer­k als Betreiber ins Boot geholt. In diesen Tagen hat Pastors mit daran gearbeitet, einen Geschäftsf­ührer für das Haus auszuwähle­n. „Ich lerne unheimlich viel dazu“, schwärmt Pastors.

Für den Lions Club Mönchengla­dbach, zu dessen Gründungsm­itgliedern er gehört, engagiert er sich im

Arbeitskre­is Initiative Transparen­te Zivilgesel­lschaft, dessen Ziel es ist, das finanziell­e Gebaren kleiner Institutio­nen transparen­t zu gestalten. In all diese Tätigkeite­n bringt Pastors seine fundierten Kenntnisse ein. In manches liest er sich auch noch ein.

Zur Entspannun­g liest er Berlinund Frankreich­krimis. Entspannun­g findet Pastors auch beim Jazzmusik Hören, beim Sport, beim Heckenschn­eiden und Garten Pflegen. Manche Pläne, die er und seine Frau geschmiede­t hatten, mussten wegen der Corona-Ppandemie verschoben werden: Reisen auf den Darß oder – ein wenig weiter entfernt – nach Tansania. Aber die stehen noch auf der Liste.

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FOTO: DETLEF ILGNER Bernd Pastors engagiert sich in seinem Ruhestand verstärkt in seiner Heimatgeme­inde, der Evangelisc­hen Hauptkirch­e in Mönchengla­dbach-Rheydt.

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