Rheinische Post Krefeld Kempen
Vier-Wälle-Umgestaltung frühestens 2035
Die Umgestaltung der Wälle wäre der Schlusspunkt; zu den kurzfristigen Zielen gehört der Ausbau der Ringe. In Fischeln und Hüls sollen die ÖPNV-Angebote ausgeweitet, für Fischeln die Umgehung vorangetrieben werden.
Der bahnbrechende Vorschlag zur Neuregelung des Verkehrs auf den vier Wällen wird wohl frühestens 2035 umgesetzt – dies teilte Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Handelsverbandes Krefeld-Kempen-Viersen, im RP-Gespräch mit. Ottersbach ist Mitglied des Beirates, der das Mobilitätskonzept vorbereitet. Eine Stellungnahme zu diesem Punkt hält er daher für drastisch verfrüht. Wie berichtet, sieht das Konzept vor, den Autoverkehr auf den alle Verkehrsarten – Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer und ÖPNV – gleichrangig betrachtet werden.
Kritisch sieht er, dass der Autoverkehr aus dem Raum innerhalb der vier Wälle verdrängt werden soll. Das Konzept gehe da in Richtung Erziehung. Es sei wichtig, alle Verkehrsarten gleichrangig zu behandeln. „Der Individualverkehr ist noch nicht am Ende“, sagt Ottersbach, zumal mit Elektroautos eine klimafreundlichere Variante verfügbar sei. „Jede Verkehrsform sollte gleiche Chancen haben, so dass die Bürger entscheiden können, was ihnen passt“, so Ottersbach. Eine ausführliche Stellungnahme zu dem 400 Seiten starken Papier arbeitet er gerade aus.
In dem Beirat, der das Mobilitätskonzept vorbereitet, sitzen Vertreter aus Politik, Verwaltung, Verkehrsunternehmen, Wirtschaft und Interessenverbänden.
Grundlage ist ein Gutachten des Planungsbüros LK Argus, das den Diskussionsprozess sowie die Workshops und Veranstaltungen mit der Bürgerschaft begleitet hat (wir berichteten ausführlich). Der Beirat ist als beratendes Expertengremium zu verstehen und tagt nicht öffentlich. Er hat bisher sechsmal getagt. Insgesamt sind sieben Sitzungen geplant.
Das Mobilitätskonzept soll im
April in die politischen Gremien eingebracht und vorgestellt werden. Damit ist es auch öffentlich zugänglich. Zur Zeit ist noch geplant, im Sommer eine Öffentlichkeitsveranstaltung anzubieten, um das Mobilitätskonzept der interessierten Öffentlichkeit vorzustellen. Das beschlossene Mobilitätskonzept soll als Download auf der Seite „krefeld-bewegen.de“bereitgestellt werden.