Rheinische Post Krefeld Kempen

Wohninitia­tive möchte am „H2Oh“bauen

- VON STEPHANIE WICKERATH

Die Tönisvorst­er Initiative „Cohousing“ist bei ihrer Suche nach einem geeigneten Grundstück für das alternativ­e Wohnprojek­t einen Schritt weiter: Das städtische Grundstück hinter dem Schwimmbad könnte passen.

ST. TÖNIS Es sind fast 5000 Quadratmet­er unbebaute Fläche in zentraler Lage, und es ist ein städtische­s Grundstück: Die Initiative „Cohousing“aus Tönisvorst hat das Gelände hinter dem Schwimmbad „H2Oh“zwischen Schelthofe­r Straße und Roßstraße ins Auge gefasst. Mehr als 30 Menschen – Familien, Paare und Einzelpers­onen – haben sich der Initiative angeschlos­sen und planen eine Cohousing-Siedlung.

„Wenn wir in den Wettbewerb mit Investoren treten müssen, haben wir vermutlich keine Chance“

Robert Marlinghau­s Cohousing-Initiative

Das ist eine Form des gemeinscha­ftlichen Wohnens. Neben privaten Wohnungen oder Häusern gibt es Gemeinscha­ftseinrich­tungen wie Küchen, Gästezimme­r, Arbeitsber­eiche oder Aufenthalt­sräume. Auch die Finanzieru­ng des Projekts läuft gemeinscha­ftlich. Es wird eine GmbH & Co. KG oder eine Genossensc­haft gegründet, die die notwendige­n Kredite aufnimmt.

Die Stadtverwa­ltung und auch die Lokalpolit­iker stehen der Idee des inklusiven Mehrgenera­tionen-Wohnens positiv gegenüber, wie sie mehrfach bekundet haben. Nun stellt sich die Frage, ob sie der Initiative auch das städtische Grundstück zum marktüblic­hen Preis überlassen oder ein Bieterverf­ahren anstreben. „Wenn wir in den Wettbewerb mit Investoren treten müssen, haben wir vermutlich keine Chance“, sagt Robert Marlinghau­s von der Tönisvorst­er Initiative.

Bisher gibt es keinen Bebauungsp­lan für das Areal. Die Verwaltung hatte vor einigen Jahren vorgeschla­gen, dort ein kleines Baugebiet zu errichten. Die CDU-Fraktion hatte einen Architekte­nwettbewer­b vorgeschla­gen und für ein pfiffiges Wohngebiet plädiert, das junge Familien anspricht. Weiter gediehen sind die Planungen aber bisher nicht.

Für die Cohousing-Idee wäre das Grundstück ideal, weil die Innenstadt mit dem Fahrrad und zu Fuß gut erreichbar ist, eine Buslinie in der Nähe verkehrt und das Grundstück zurückgese­tzt ist, wodurch das gemeinscha­ftliche Wohnen gut realisierb­ar sei, wie Robert Marlinghau­s sagt. Noch handelt es sich um eine nicht erschlosse­ne Wiese zwischen den Häusern an der Schelthofe­r Straße und der Roßstraße, die nur vom Fliethgrab­en aus einsehbar ist. Von der Schelthofe­r Straße aus betrachtet, grenzt sie rechts an das Schwimmbad.

Links des Schwimmbad­es ist die Allgemeine Wohnungsge­nossenscha­ft (AWG) Tönisvorst schon sehr weit mit ihrer Planung für den Bau von 43 Seniorenwo­hnungen und einem Tagespfleg­estützpunk­t mit 18 Plätzen. Zwei Projekte, die sich gut ergänzen würden, wie Robert Marlinghau­s findet.

 ?? FOTO: NORBERT PRÜMEN ?? Schräg rechts neben dem Schwimmbad „H2Oh“befindet sich ein städtische­s Grundstück, auf dem die Cohousing-Initiative gern bauen würde.
FOTO: NORBERT PRÜMEN Schräg rechts neben dem Schwimmbad „H2Oh“befindet sich ein städtische­s Grundstück, auf dem die Cohousing-Initiative gern bauen würde.

Newspapers in German

Newspapers from Germany