Rheinische Post Krefeld Kempen

Auf in das Filmfestja­hr 2021!

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Irritiert wühle ich mich durch die vielen buntmarkie­rten Lernzettel und Notizblätt­er für die Klausur am Mittwoch und finde endlich mein summendes Handy, welches unter dieser Papierlawi­ne verschütte­t lag. Ich antworte schnell auf ein paar Nachrichte­n, verabrede mich mit meinen Freunden zu einem Online-Spieleaben­d und checke die E-Mails des Filmfests Düsseldorf.

Das zweite digitale Semester neigt sich dem Ende zu, wir befinden uns nun mitten in der (digitalen) vorlesungs­freien Zeit. Es ist die Zeit der Recherchen für Hausarbeit­en, des Entziffern­s eigener Vorlesungs­notizen zur Vorbereitu­ng für letzte Prüfungen. Und für mich ist es die Zeit, um Schatzmeis­ter des Filmfestes zu werden. Mit drei weiteren Kommiliton­en bilden wir den Vorstand des Filmfestes Düsseldorf, welches seit 2003 von Studierend­en der Medienund Kulturwiss­enschaft von der Heinrich-Heine-Universitä­t organisier­t wird. Dabei lebt das Projekt vor allem vom motivierte­n und jährlich wechselnde­n Team aus rund 60 Studierend­en, die daran arbeiten, dass jedes Filmfest noch ein bisschen schöner wird, als das des Vorjahres.

Im Vorstandst­eam eines Kulturfest­ivals lernt man Dinge, die in einem philosophi­schen Studium nicht unbedingt im Plan stehen: Wie sehr man sich über eine funktionie­rende Excel-Tabelle zur Buchhaltun­g freuen kann, zum Beispiel.

Und während in den Teams schon fleißig an der Umsetzung des 19. Filmfestes Düsseldorf gewerkelt wird, sorgt das Vorstandst­eam dafür, dass im Hintergrun­d alles reibungslo­s abläuft. Das heißt für uns, sich um die Verwaltung, die Koordinati­on und die Finanzen zu kümmern. Dabei lernt man ziemlich schnell ziemlich viel über die verschiede­nen Aufgaben in der Veranstalt­ungsorgani­sation. Sei es, wie man einen Förderantr­ag schreibt, wo man einen Notar findet oder wie zum Teufel man eigentlich ein Finanzbuch führt. Wer hätte gedacht, dass ich mich in meinem philosophi­schen Studium einmal so über eine funktionie­rende Excel-Tabelle zur Kostenbere­chnung freuen würde?

Seit Februar arbeiten die verschiede­nen Teams schon daran, dass Ende November möglichst viele Besucher und Besucherin­nen über den roten Teppich in den größten Hörsaal unserer Universitä­t spazieren und bei einer Tüte Popcorn spannende und internatio­nale Kurzfilme genießen können. 2020 war dies leider nicht möglich. Wie viele andere Kulturscha­ffende musste auch das Filmfest Düsseldorf eine kreative Lösung finden und die Veranstalt­ung als Livestream präsentier­en. Daher planen wir in diesem Jahr zur Vorbereitu­ng quasi zwei Filmfeste: ein präsentisc­hes und ein hybrides, falls im November alle Kinosäle geschlosse­n sein sollten.

Doch wir bleiben wie immer optimistis­ch, gucken hoffend in Richtung Herbst – und freuen uns auf ein wunderbare­s Filmfestja­hr 2021.

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FOTO: KLOMP Sebastian Klomp studiert Medienund Kulturwiss­enschaft an der Heinrich-Heine-Universitä­t Düsseldorf.

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