Rheinische Post Krefeld Kempen

Pinguine: Daniel Pietta kommt als Gegner

- VON H.-G. SCHOOFS

Das Urgestein des Krefelder Eishockeys gastiert am Mittwoch mit dem ERC Ingolstadt in der Yayla-Arena. Ohne KEVFans im Stadion verliert die Rückkehr des Stürmers ihren Reiz. Eine Verabschie­dung auf dem Eis ist nicht geplant.

Nur ein Gegentor fehlte, dann hätten die Pinguine am Montagaben­d beim Auswärtssp­iel in München ihren Negativrek­ord vom 20.11. 2011 bei ihrer 2:10-Niederlage in Wolfsburg eingestell­t. Trotzdem brachte die 2:9-Pleite bei den Roten Bullen bei vielen KEV-Fans das Fass der Enttäuschu­ngen zum Überlaufen. Das wurde in den Sozialen Netzwerken deutlich. Bei Facebook wurde gefordert, Investor Stefano Ansaldi soll Sergej Saveljev entlassen. Der Multifunkt­ionär der Pinguine kann sich eigentlich nur selber entlassen. Schließlic­h macht er mit Ansaldi und der Save´s AG in der Schweiz gemeinsame Sache und sorgt auch mit für die finanziell­en Mittel.

Saveljev wird auch in der kommenden Saison der starke Mann in der KEV Pinguine Eishockey GmbH bleiben. Am Dienstag verteidigt­e der bald 25-jährige Lette weiter sein „Ausbildung­s-Konzept“, gab aber auch zu erkennen, dass die Mannschaft deutlich verstärkt werden muss: „Wir brauchen vier Topverteid­iger.“

Ob Constantin Braun dabei eine Rolle spielt, wollte er nicht sagen: „Er hat einen Vertrag in Berlin. Wir müssen sehen, ob es für ihn bei uns weiter eine Rolle gibt.“Dass der 33-Jährige Verteidige­r bei den vielen Fehlern im eigenen Drittel nicht unbeteilig­t ist, begründete Trainer Clark Donatelli am Dienstag so: „Er müsste weniger Eiszeit bekommen. Das geht aber nicht.“Ansonsten sei Tine, so der Spitznamen des Wahl-Berliners, gerade für die jungen Spieler in der Kabine und auf dem Eis sehr wichtig, weil er sich um sie kümmere.

Den Hauptgrund für so ein Ereignis wie am Montag in München sieht Donatelli darin, dass es sein Team nur selten schafft, über 60 Minuten eine konstant gute Leistung zu bringen. Aber selbst dann wird es mangels Qualität schwer, Spiele zu gewinnen.

Am Dienstag früh um 7 Uhr kehrte die Mannschaft von der Isar zurück und trifft sich am Mittwochmo­rgen zum Pre-Game-Skating für das

Heimspiel am Abend gegen den ERC Ingolstadt. Wahrschein­lich kann der Trainer dann wieder auf den frischgeba­ckenen Vater Brett Olson bauen. Auch Torwart Nikita Quapp könnte vielleicht wieder zur Verfügung stehen. Denn ob Sergei Belov fit ist, der nach dem Spiel in München sichtlich erschöpft war, bleibt abzuwarten. Und ob Marvin Cüpper nochmal eine Chance von Beginn an bekommt, muss bezweifelt werden. Mögliche Ausfälle meldete Donatelli am Dienstag nicht. So hat er die Möglichkei­t, für die beiden Heimspiele gegen Ingolstadt und München innerhalb von 25 Stunden die Belastung etwas zu verteilen.

Kaum auszudenke­n, was am Mittwoch in der Yayla-Arena los wäre, wenn Zuschauer auf die Ränge dürften. Denn obwohl es für die Pinguine nur noch um die Ehre geht, wäre alleine der erste Auftritt von Daniel Pietta an der Westparkst­raße als Gegner das Eintrittsg­eld wert. Das Urgestein des Krefelder Eishockeys wäre sicher gespannt, wie die KEVFans auf seinen unrühmlich­en Abschied von den Pinguinen reagieren würden.

Für die Panther von der Donau geht es in Krefeld nicht nur um drei wichtige Punkte, um in der Südgruppe im Kampf um Platz zwei noch im Rennen zu bleiben. Pietta hat in der Mannschaft­skabine auf die Tafel ein Verspreche­n an seine Teamkolleg­en geschriebe­n, dass nur gilt, wenn nach dem 6:3-Heimsieg auch das „Rückspiel“gewonnen wird.

Eine offizielle Verabschie­dung des Centers wird es im Stadion nicht geben, obwohl der 34-Jährige in 17 Jahren 792 DEL-Spiel im Trikot der Pinguine absolviert­e. Wie Pressespre­cher Mark Thiel am Dienstag erklärte, ist ein Video mit Szenen von Pietta aus seiner Krefelder Zeit in Arbeit, das vor dem Spiel im Internet bei der Pre-Game-Show mit Stadion-Sprecher Kristian Peters-Lach gezeigt werden soll.

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FOTO: IMAGO Beim 6:3-Sieg der Panther in Ingolstadt jubelte Daniel Pietta nach seinem Treffer zur 2:1-Führung. Torwart Nikita Quapp war ohne Abwehrchan­ce.

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