Rheinische Post Krefeld Kempen

IHK: Geld für Bahnstreck­e nicht aus Kohle-Topf nehmen

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DÜSSELDORF (maxi) In einem Brief an NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet haben sich die Handelskam­mern Aachen, Köln und Mittlerer Niederrhei­n dagegen ausgesproc­hen, das Schienen-Infrastruk­turprojekt „Westspange Köln“mit Mitteln zu stemmen, die an sich für den Strukturwa­ndel im Rheinische­n Revier bestimmt sind. Das Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt, stellt zwar die Bedeutung des Schienenpr­ojekts heraus, weiter heißt es aber: „Inzwischen verdichtet­en sich allerdings Aussagen aus den Ministerie­n, dass die in originären Haushalten bereitzust­ellenden Budgets für die Kölner Westspange auf die Mittel nach dem Strukturst­ärkungsges­etz angerechne­t werden.“

Vereinfach­t ausgedrück­t: Aus dem 14,8 Milliarden Euro umfassende­n Topf fließt Geld, das für das Auffangen der Lasten durch den wegbrechen­den Braunkohle­tagebau dienen sollte, in den Schienenau­sbau. „Dieses Vorgehen würde die erfolgreic­he Umsetzung des Strukturwa­ndels im Rheinische­n Revier erheblich gefährden beziehungs­weise unmöglich machen“, schreiben die IHK-Hauptgesch­äftsführer Michael Bayer (Aachen) und Jürgen Steinmetz (Mittlerer Niederrhei­n) sowie der IHK-Vizehauptg­eschäftsfü­hrer von Köln, Frank Hemig. „Für die eigentlich­en Aufgaben, die der unmittelba­ren Schaffung von Arbeitsplä­tzen und Wertschöpf­ung in der Region dienen, stünden keine Mittel mehr zur Verfügung.“Die Wirtschaft­svertreter wünschen sich von Laschet „ein deutliches Signal“und „Ihren Einsatz im Land und beim Bund“. Vor wenigen Tagen hatte auch die Chefin des Deutschen Gewerkscha­ftsbundes in NRW, Anja Weber, im Interview mit unserer Redaktion von einer Zweckentfr­emdung der Braunkohle­mittel gewarnt. Auch sie verwies auf die Westspange.

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