Rheinische Post Krefeld Kempen

Fortuna sorgt sich um infizierte­n Karaman

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DÜSSELDORF (jol) Kenan Karaman, Stürmer des Zweitligis­ten Fortuna Düsseldorf, ist nach seiner Rückkehr von der Länderspie­lreise mit der türkischen Nationalma­nnschaft positiv auf das Coronaviru­s getestet worden. Der 27-Jährige begab sich sofort in häusliche Quarantäne und wird den Düsseldorf­ern mehrere Wochen fehlen. Das besonders Knifflige an der Situation: Karaman war im Herbst 2019 an einer schweren Lungenentz­ündung erkrankt und schwebte zeitweise sogar in Lebensgefa­hr.

„Es tut mir unheimlich leid für Kenan, speziell für ihn persönlich wegen seiner Lungen-Vorerkrank­ung“, sagt Fortunas Trainer Uwe Rösler. „Ihm gehen jetzt einige Gedanken

durch den Kopf, das hat er mir auch in einem Telefonat berichtet.“Rösler weiß, wovon er spricht, gilt er selbst doch nach einer überstande­nen Krebserkra­nkung als Risikopati­ent.

Fortuna hat in der Angelegenh­eit Glück im Unglück, weil Mannschaft­sarzt Ulf Blecker einen sechsten Sinn hatte. Da der Mediziner, der zugleich der Hygienebea­uftragte des Klubs ist, von einigen Infektione­n im türkischen Kader gehört hatte, sorgte er nach Karamans Rückkehr sicherheit­shalber für eine strikte Isolation des 27-Jährigen. Da der Stürmer so nicht mit Spielern oder Betreuern in Kontakt kam, kann das Spiel bei Darmstadt 98 am Ostersonnt­ag (13.30 Uhr) stattfinde­n.

„Sportlich wird Kenan uns fehlen, er ist ein absoluter Topspieler“, versichert Rösler, der sich mit deutlichen Worten für mehr Vorsicht bei der Abstellung zu internatio­nalen Spielen aussprach: „In unserer Branche gehören Reisen dazu. Aber ich bin klar dafür, dass wir Spieler hierbehalt­en, wenn es um Reisen in Risikogebi­ete geht.“

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