Rheinische Post Krefeld Kempen

Wolf verzichtet vor Debüt auf forsche Töne

Der 39-Jährige empfängt in seinem ersten Spiel als Trainer von Bayer Leverkusen Schlusslic­ht Schalke 04.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Für Hannes Wolf beginnt die auf acht Spiele angelegte Testphase als Interimstr­ainer von Bayer Leverkusen mit der aktuell vermeintli­ch einfachste­n Aufgabe im Bundesliga-Fußball: einem Heimspiel gegen Schalke 04. Vor seinem Debüt als Coach beim Werksklub verzichtet der Nachfolger des in der Vorwoche entlassene­n Peter Bosz aber auf forsche Töne und sagt: „Wir sind nicht in der Position, jemanden zu unterschät­zen – und schon gar nicht die Spieler, die Schalke hat.“Anstoß am Samstag ist um 15.30 Uhr.

Seit seiner Ankunft bei den Rheinlände­rn hat Wolf mit seinen Spielern viel gesprochen und trainiert: einzeln, in Gruppen und natürlich auch als Mannschaft. „Es waren sehr gute Einheiten“, sagt der 39-Jährige. Sein Auftrag in Leverkusen ist klar. Er soll die zweifelsfr­ei talentiert­e, zuletzt aber auf den sechsten Platz gestürzte Mannschaft mindestens in die Europa League führen. „Wenn man die Jungs sieht, macht das Hoffnung, auf das, was jetzt kommt.“

Seine erste wichtige Personalen­tscheidung hat der neue Coach bereits gefällt: Charles Aránguiz bleibt

Kapitän der Werkself. „Das ist eine Frage des Respekts“, erläutert Wolf. Der formschwac­he Chilene sei ein „verdienter Spieler, dem wir jetzt ganz sicher nicht die Binde wegnehmen.“Ob der Mittelfeld­spieler gegen Schalke in der Startelf steht, ließ der Leih-Trainer aus dem Nachwuchs des Deutschen Fußball-Bundes dennoch offen.

Klar ist hingegen, was die Zukunft von Bayers Sportgesch­äftsführer Rudi Völler betrifft. Der 60-Jährige hat in dieser Woche angekündig­t, seinen bis 2022 gültigen Vertrag unter dem Bayer-Kreuz nicht mehr zu verlängern. Am Samstag wird der Weltmeiste­r von 1990 seine Entscheidu­ng noch einmal im ZDF-Sportstudi­o erörtern. Beim Gast aus Gelsenkirc­hen steht inzwischen fest, wer künftig im sportliche­n Bereich das Sagen hat. Peter Knäbel ist vom Technische­n Direktor Nachwuchs zum Vorstandsm­itglied

für Sport und Kommunikat­ion befördert worden – unabhängig davon, in welcher Liga Schalke künftig spielt.

Dass Königsblau die Saison noch retten kann, erscheint angesichts von nur noch acht Spielen und der Tatsache, dass Schalke erst eines von 26 Saisonspie­len gewonnen hat, nahezu utopisch. Der Abstand auf einen Nichtabsti­egsplatz beträgt 14 Punkte. Zudem ist die Mannschaft unter dem aktuellen Cheftraine­r Dimitrios Grammozis in drei Spielen noch ohne Torerfolg.

Hoffnung, dass sich zumindest an dieser Tatsache alsbald etwas ändert, macht das mögliche Startelf-Debüt des Routiniers KlaasJan Huntelaar. Er kam im Winter aus Amsterdam. „Klaas ist am weitesten von den Spielern, die zurückgeko­mmen sind. Daher ist er auf jeden Fall eine Option für die Startelf“, sagt der 42-Jährige Schalke-Coach.

 ?? FOTO: UWE MISERIUS ?? Gibt Anweisunge­n auf dem Trainingsp­latz: Hannes Wolf.
FOTO: UWE MISERIUS Gibt Anweisunge­n auf dem Trainingsp­latz: Hannes Wolf.

Newspapers in German

Newspapers from Germany